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Erfolgreicher Schweinetag in Sachsen-Anhalt 2011

Vilomix Schweinetag-S-A 2011

Am 8. und 9. November fand der Schweinetag in Sachsen-Anhalt statt. Erstmals wurde als Veranstaltungsort der Nordveranstaltung die LLFG in Iden gewählt. Mit einer Teilnehmerzahl von 100 Personen waren die Veranstalter ebenso zufrieden wie mit den ca.70 Teilnehmern in Leißling, die eher für die Landwirte aus dem Süden Sachsen-Anhalt gedacht war.


Die Deutsche Vilomix Tierernährung GmbH präsentiert sich mit einem eigenen Infostand als Hersteller von Premixen für die Mischfutterproduktion und Mineralfutter für selbstmischende Schweinehalter. Mit großem Interesse wurde auch das neue Futtermittelwerk am Standort in Haldensleben (bei Magdeburg) vorgestellt.

Drei inhaltliche Blöcke bildeten den Schwerpunkt der Veranstaltung. Neben dem Block Fütterung waren es Vorträge zu Bau- und Umbau von Schweineställen, sowie die Betrachtung spezieller tiergesundheitlicher Themen.

 

Stall- und Standortkataster Sachsen-Anhalt.de vorgestellt

Im Block Bauen für die Landwirtschaft stellte Jörn Menning von der LLFG das internetbasierte Programm Stall- und Standortkataster Sachsen-Anhalt.de vor. Hiermit kann der Landwirt schnell und einfach erkunden, ob sein Stallstandort ausbaufähig ist, oder ob ein angedachter neuer Standort für eine Tierproduktionsanlage Aussicht auf Genehmigung hat. Informationen dazu erhalten sie direkt von Herrn Menning (Joern.Menning@llfg.mlu.sachsen-anhalt.de).

 

Es gibt viele funktionierende Gruppenhaltungssysteme

Dr. Anne Elkmann von der Firma Big Dutchman stellte in ihrem Vortrag mögliche Varianten von Gruppenhaltungssystemen vor, die bekanntlich bis zum Jahr 2013 für tragende Sauen verbindlich vorgeschrieben sind. Fazit war die Aussage: Es gibt viele funktionierende Systeme, wichtig ist im Gespräch mit dem Tierhalter, das für seine Verhältnisse richtige System zu finden. Momentan werden überwiegend drei Systeme nachgerüstet. Die Gruppenhaltung mit Fress-Liege-Ständen und der entsprechenden Lauffläche wird vor allem von den Landwirten bevorzugt, die ein funktionierendes System wollen, das geringere Anforderungen an Technik und Management stellt. Erkauft wird dieses aber mit höheren Investitionskosten. Die Abruffütterung ist sicher das System, dass sich baulich am besten den Gegebenheiten eines Altgebäudes anpassen kann und auch die geringsten Investitionskosten verursacht, dafür sind die Anforderungen an technischen Sachverstand und Management höher. Solln in Altanlagen der Trog weiter genutzt werden, kann man die abgeschnittenen Stände noch als Trogabteiler verwenden und über den Einbau eines Trogfluters das System Quickfeeder mit geringem Kostenaufwand schaffen.

 

Zuschüsse für Schweineställe in Sachsen-Anhalt

Stephan Helzel von der GUBB in Halle stellte in seinem Referat zur Fördermöglichkeiten zum Stallbau in Sachsen-Anhalt klar, dass über das Agrarförderprogramm auch im nächsten Jahr bis zu 25% (35 %) an Zuschüssen für den Schweinestallbau unter Einhaltung der genannten Voraussetzungen beantragt werden können. Da es aber nur begrenzte Mittel gibt, sollte der Antrag so schnell wie möglich gestellt werden. Er bat entsprechende Hilfeleistungen seiner Firma im Beantragungsverfahren an.

 

Ökonomische Kennzahlen bei Schweinemästern und Ferkelerzeugern streuen stark

Frau Katja Ring vom Kontroll- und Beratungsring des LKV stellte die biologischen und wirtschaftlichen Daten der teilnehmenden Betriebe vor. Sowohl in der Schweinemast, wie auch der Ferkelerzeugung konnte ein positiver Leistungstrend über die letzten Jahre erkannt werden, die ökonomischen Zahlen streuten in den Betrieben allerdings stark und wiesen, wie bei der momentanen Situation nicht anders zu erwarten, sehr mäßige Leistungen auf. Ein Großteil der Betriebe konnte aus der Schweinehaltung keinen Gewinn erzielen.

 

Clostridieninfektionen im Saugferkelbereich bedeutsam

Im tiergesundheitlich geprägten Schlussblock stellte Herr Dr. Andreas Becker vom IDT in Dessau noch einmal die starke Bedeutung von Clostridieninfektionen im Saugferkelbereich heraus, zeigte aber auch entsprechende Gegenmaßnahmen auf. Besonders über Impfmaßnahmen kann das Geschehen in den Griff bekommen werden. Komplizierter verhält es sich da bei den Coliinfektionen. Sogenannte STEC (Shigatoxin-produzierende E Coli) scheinen eine zunehmende Bedeutung bei der Absetzerkrankheit, die zumeist die gut entwickelten Ferkel betrifft, zu spielen. Zunahmedepressionen von 50g bzw. finanzielle Einbußen von bis zu 80 € je Sau und Jahr können durch diesen Erreger verursacht werden. Auch hier wird in kürzester Zeit ein entsprechender Impfstoff auf dem Markt sein, der die Situation deutlich entspannen sollte.

 

Schwachpunkte im Schweinestall aus tierärztlicher Sicht

Zum Schluss referierte Dr. Karsten John vom Tiergesundheitsdienst über Schwachpunkte im Schweinestall aus tierärztlicher Sicht. Im Mittelpunkt dabei standen die Stressoren Überbelegung, Stallklima und Fütterung. Erst wenn diese fachgerecht gelöst werden, können Schweine mit Hilfe ihres dann weniger gestressten Immunsystems sich auch ausreichend gegen Krankheitserreger wehren. Als Infektionsquelle hob er auch die in großen Teilen Deutschland noch stark verbreitete Wildschweinpopulation hervor. Diese stellen ja bekanntlich die Outdoorbetriebe durch den Eintrag von Brucellose vor große Schwierigkeiten.

 

Ehrungen für Bacherlor- und Masterarbeiten in der Schweinezucht

Während der Veranstaltung wurden zudem von der Stiftung zur Förderung der Schweinezucht in Sachsen-Anhalt Ehrungen für besonders gute Bacherlor- und Masterarbeiten vergeben. Diese erhielten Frau Katrin Stelter für ihrer Masterarbeit (Uni Halle) über den Einsatz von Benzoesäure beim Schwein und Herr Christoph Klakow für seine Bacherlorarbeit (Hochschule Anhalt, Bernburg) zum Thema Einsatz von Rapsextraktionsschrot beim Ferkel".



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