12.05.2023rss_feed

Feierliche Eröffnung des Havito-Forschungsstalls im Dinklager Ortsteil Höne

Bauphase abgeschlossen: Die Projektpartner Bernd Meerpohl und Bernd Bröring sowie der Leiter des Havito Forschungsstalles, Stefan Harpenau, eröffneten den Forschungssstall (v. l. n. r.). Rechts im Bild Dr. Karl-Heinz Tölle von der ISN, der bei der Eröffnung den Forschungsbedarf aus Sicht der Praxis erläuterte.

Bauphase abgeschlossen: Die Projektpartner Bernd Meerpohl und Bernd Bröring sowie der Leiter des Havito Forschungsstalles, Stefan Harpenau, eröffneten den Forschungssstall (v. l. n. r.). Rechts im Bild Dr. Karl-Heinz Tölle von der ISN, der bei der Eröffnung den Forschungsbedarf aus Sicht der Praxis erläuterte.

Im Rahmen einer Feierstunde ist der Havito-Forschungsstall in Dinklage nun offiziell vorgestellt worden. Mit dem spaltenfreien Tierwohlstall möchten Big Dutchman und Bröring gemeinsam mit der Wissenschaft zukunftsfähige Konzepte für die Schweinehaltung testen. In das Forschungsprojekt haben die beiden Unternehmen zusammen bislang rund fünf Millionen Euro investiert.


Für Big Dutchman begrüßte der künftige Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Meerpohl die zahlreichen Gäste aus Politik, Offizialberatung und Wissenschaft. Er bedankte sich bei allen Beteiligten, die das Projekt trotz Corona und den Turbulenzen in der Bauindustrie vorangetrieben und möglich gemacht haben. Er lud die Agrarwissenschaft ein, die perfekten Voraussetzungen des Stalls zu nutzen, um Fragestellungen rund um die Schweinehaltung von morgen zu erforschen.


Den aktuellen Forschungsbedarf aus Sicht der Praxis erläuterte im Anschluss Dr. Karl-Heinz Tölle von der Interessengemeinschaft der Schweinhalter Deutschlands e. V. (ISN). Alle Besucherinnen und Besucher konnten das eindrucksvolle Projekt im Rahmen von fachkundigen Führungen in Augenschein nehmen.


Bernd Meerpohl nutzte die Gelegenheit, um mahnende Worte an die Politik zu richten: Eine nachhaltige und gleichzeitig ökonomische Schweinehaltung wird es in Deutschland nur geben, wenn es auch noch landwirtschaftliche Familienunternehmen gibt. Die Politik muss endlich verlässliche Rahmenbedingungen schaffen und darf sich nicht länger verweigern.


Die ersten Ferkel werden 2024 geboren

Der Geschäftsführer der Bröring-Unternehmensgruppe, Bernd Bröring, betonte die Chancen, die der Forschungsstall biete: Wir nehmen viel Geld in die Hand, um tragfähige Lösungen für die Schweinehaltung zu entwickeln, die Tier- und Gemeinwohl berücksichtigen. Über die Technik hinaus werden wir im Havito-Forschungsstall sehr detaillierte Fütterungsversuche mit unseren Futterkonzepten durchführen können – und dies für Sauen, Ferkel und Mastschweine.


Stefan Harpenau, der Leiter des Forschungs- und Zukunftsstalles, freute sich darüber, dass es nun losgehen kann: Zunächst werden im Juni 86 Jungsauen in den neuen Stall einziehen. Mit der Geburt der ersten Ferkel ist Anfang 2024 zu rechnen. Insgesamt werden wir dann rund 1.000 Tiere im Forschungsstall halten. Nach den ersten Durchgängen, voraussichtlich also im zweiten Halbjahr 2024, soll das Besucherzentrum geöffnet werden. Wir freuen uns auf einen fruchtbaren Austausch mit allen, denen an einer nachhaltigen, sicheren und tierfreundlichen deutschen Fleischproduktion gelegen ist.


Geplant sind zunächst zwei Haltungskonzepte: Im Havito-Birth-to-Finish-Verfahren, das 2022 auf der EuroTier als DLG-Agrifuture-Concept Winner ausgezeichnet wurde, verbringen die Ferkel ihr gesamtes Leben bis zur Schlachtreife in ihrer Geschwistergruppe im Stall. Im Havito-Birth-to-Rear-Verfahren verbleiben die Ferkel bis zum Ende der Aufzucht mit ca. 30 Kilogramm in der Gruppe. Beide Verfahren bieten handfeste Hygiene- und Antistressvorteile, die sich positiv auf die Tiergesundheit und die biologischen Leistungen auswirken.


Geringere Ammoniakbildung in der Schweinehaltung durch innovative Kot-Harntrennung

Das Havito-Haltungskonzept basiert auf dem 2018 für den Einsatz in der Aufzucht und Mast eingeführten Konzept der PigT-Schweinetoilette, das nun auch auf die Sauen ausgeweitet wurde. Die Ammoniakbildung wird dabei minimiert, was eine bessere Stallluft und geringere Ammoniakemissionen in der Abluft bedeutet. Durch die geschlossene Oberfläche der gesamten Bucht und die kontinuierliche Trennung von Urin und Kot kann die ganze Bucht mit organischem Material eingestreut werden. Die Schweine selbst strukturieren diese in einen Liegebereich, einen Beschäftigungsbereich und einen Kotbereich.


Wohlbefinden der Tiere im Fokus

Die Dreifachnutzung der Bucht bietet nicht nur der Sau ausreichend Platz und Bewegung, sondern auch den Ferkeln und Mastschweinen, sodass den Tieren bis zu 40 Prozent mehr Fläche zur Verfügung steht. Durch die Stallkonstruktion sind die Räume gleichmäßig und hell mit natürlichem Licht durchflutet. Die Tiere kommen durch das innovative Bodensystem ihrem natürlichen Wühltrieb nach, weil dafür bestimmte Einstreubereiche vorgesehen sind. Damit steht das Wohlbefinden der Tiere bei diesem Haltungsverfahren ganz eindeutig im Fokus.



Bilder von einer gelungenen Feier

Bauphase abgeschlossen: Die Projektpartner Bernd Meerpohl und Bernd Bröring sowie der Leiter des Havito Forschungsstalles, Stefan Harpenau, eröffneten den Forschungssstall (v. l. n. r.). Rechts im Bild Dr. Karl-Heinz Tölle von der ISN, der bei der Eröffnung den Forschungsbedarf aus Sicht der Praxis erläuterte. Farmleiter Harpenau erläutert den Gästen das Konzept in Theorie und Praxis. Big Dutchman-Systemmanager Dennis Engelking führt die Besucher durch den Ställ und erklärt die Funktionsweise der Stalltechnik. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Sauenhaltung Forschungsstall 900 Havito Grill  Eröffnung Broering Big Dutchman
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