Sauenhaltung von Weltrang - mit Stalleinrichtungen aus Vechta-Calveslage

Nicht die Größten, sondern die Besten

Von nichts kommt nichts

In der Planungsphase hat der gründliche Mann der Praxis nichts dem Zufall überlassen und Farmen sowie Stalleinrichter auf der ganzen Welt besucht. Allerdings lagen die wichtigsten Reiseziele von Young-Il Cho in Dänemark, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden.

Schließlich werden die Sauen mit den weltweit höchsten Ferkelzahlen in Europa gehalten. Und die waren die Richtschnur seines Handelns: Wir wollen nicht die Größten, sondern die Besten sein, ist das Ziel des Bongdong-Präsidenten. Das bedeutet: 30 Ferkel pro Sau.

Wir haben die europäische Sauenhaltung gründlich unter die Lupe genommen. Und am Ende der Reise stand die Entscheidung, die gesamte Genetik und Stallausrüstung aus Europa zu beziehen, so Young-Il Cho.

Nach nur einem Jahr Ferkelerzeugung war es soweit: 12,4 Absetzferkel pro Wurf und 2,42 Würfe pro Sau im Jahr ergeben 30 Ferkel. Das schaffen nur die besten Ferkelerzeuger der Welt.

Mit dieser Zahl gibt sich Young-Il Cho allerdings nicht zufrieden: Wir wollen noch besser werden, hat sich der Sauenhalter vorgenommen.

Bewährte Verfahren der Sauenhaltung

Als ausschlaggebenden Erfolgsfaktor bezeichnet Young-Il Cho die strikte Einhaltung seines Management-Mottos Keep to the basics!. Das bedeutet, dass seine exzellent geschulten Farmangestellten die bewährtesten Verfahren der Sauenhaltung konsequent jeden Tag aufs Neue umsetzen.

Tatkräftige Unterstützung erfuhr der Ferkelerzeuger von dem Zuchtunternehmen GENE+, das die gesamte Genetik (GGP, GP und F1) geliefert hatte: Fachleute des französischen Genetik-Experten schulten die Bongdong-Angestellten umfassend und legten damit den Grundstein für die optimale Versorgung der Sauen. Die im Übrigen in ziemlich spektakulärer Manier nach Südostasien gereist waren: Der Transport erfolgte in vier eigens gecharterten Jumbo Jets.

Die Zahlen aus Nonsan-si haben die südkoreanische Fachwelt aufhorchen lassen. Vor allem Sauenhalter, die Anlagen in vergleichbaren Größenordnungen betreiben, interessieren sich sehr für die Genetik und die Stalleinrichtungen, so Young-Il Cho.

Geregeltes Stallklima

Ein großes Problem in der Sauenhaltung ist das Klima Südkoreas. Das betrifft die sehr heißen und feuchten Sommer mit bis zu 96 % Luftfeuchtigkeit, aber auch die kalten Winter, in denen die Temperaturen auf -15 Grad fallen. Um dieses Problem in Griff zu bekommen, holte Young-Il Cho Big Dutchman mit ins Boot. Der deutsche Stalleinrichter rüstet seit Jahrzehnten Ställe auf der ganzen Welt aus und hat Lösungen für die unterschiedlichsten Klimazonen parat.

Mit Blick auf seine Sauenanlage in Nonsan-si entschied sich der Ferkelerzeuger für die Querventilation: Ventilatoren ziehen frische Luft quer durch den ganzen Stall und verursachen so einen angenehmen Windchill-Effekt. Zusätzliche Kühlung bewirken vor den Einlassventilen angebrachte Cool Pads.

Damit die Sauen an jedem Tag des Jahres die für sie optimale Temperatur und Luftqualität haben, wird das Stallklima mit der BigFarmNet-Technologie reguliert. Die Steuerung gestattet eine permanente Datenerfassung und Überwachung der einzelnen Ställe in Echtzeit.

Neben der Klimasteuerung stammt auch die übrige Ausrüstung in Nonsan-si von Big Dutchman: Für sämtliche Stalleinrichtungen, Fütterungsanlagen und computergesteuerten Managementsysteme, von den Abluftwäschern über die BD Space- und BD Swing- Kastenstände bis hin zur DryRapid-Trockenfütterung und den Silos zeichnet der Stalleinrichter aus Vechta verantwortlich.

Viele Wege führen nach Rom

Gute Genetik und Stallausrüstung reichen allerdings nicht aus. Es führen viele Wege nach Rom, weiß Young-Il Cho. Mit Blick auf die Produktionsstrategie hat der vorausschauende Ferkelerzeuger daher ein ganzes Bündel an Maßnahmen implementiert nach dem Motto: Das Ganze ist mehr wert als die Summe seiner Teile. Dies umfasst die Genetik und Stallausrüstung ebenso wie die Ausbildung der Fachkräfte und die Futterversorgung sowie die Verfahren des Farm-Managements.

Darüber hinaus sind die herausragenden Ferkelzahlen nicht zuletzt auch den zahlreichen Hygienemaßnahmen auf der Farm geschuldet. Hinzu kommt ein umfangreicher Katalog mit Biosicherheitsmaßnahmen, die die Farmangestellten strikt einhalten.

Abluftreinigung mit hoher Abscheideleistung

Südkorea ist eines der am dichtesten besiedelten Länder der Erde. Um in gutem Einvernehmen mit den Anliegern produzieren zu können, war Young-Il Cho von vorneherein klar: Auf die Nachbarn wird Rücksicht genommen.

Das ist ihm gelungen: Das Gelände der Sauenanlage, die nur 30 km südwestlich der Großstadt Daejeon mit ihren 1,5 Millionen Einwohnern gelegen ist, ist völlig frei von Schweinestallgeruch. Die Gründe dafür finden sich auf dem ganzen Gelände verteilt: 16 Abluftwäscher vom Typ MagixX befreien die Abluft von Ammoniak, Staub und Duftstoffen. Ich bin rundum zufrieden mit den Ergebnissen, freut sich Young-Il Cho über hohe Abscheideleistungen.

Blick in die Kugel

In dem Maße, in dem sich die südkoreanische Schweinehaltung weiter entwickelt, verändert sich auch die Gesetzeslage. Es kommen kontinuierlich Vorschriften hinzu, die die Lebensmittelsicherheit sicher stellen sollen, aber auch den Tierschutz und Umweltschutz betreffen.

Das wird sich auf die gesamte Branche auswirken und die Zahl der Schweineerzeuger weiter verringern, vermutet Young-Il Cho. In diesem Fall kommt Bongdong eine wichtige Rolle zu: Das Unternehmen zeigt beispielhaft auf, was südkoreanische Schweinehalter mittels Modernisierung und effizienter Erzeugung alles erreichen können.

Bongdong ist kein Weltmarkt-Player – noch nicht. Ich hatte noch keine Zeit, mich mit dem Thema zu beschäftigen, sinniert Young-Il Cho. Aber langfristig werden wir das in Betracht ziehen!

Quelle: Asian Pork, März 2014