ASG-Herbsttagung

04.11.2015 bis 05.11.2015

Region: Niedersachsen

Beginn: 13:00 Uhr

Ende: 13:30 Uhr

ASG-Herbsttagung

Papst Franziskus hat in seiner Enzyklika Lauda to si ein radikales Umdenken in unserer Art zu leben und zu wirtschaften gefordert. Unser Verständnis von Fortschritt müsse sich tiefgreifend verändern, Lebensstile und Wirtschaftsweisen müssten dem Prinzip der Nachhaltigkeit weltweit gerecht werden.

 

Ein Umsteuern im Bereich der Land- und Ernährungswirtschaft hat auch der Wissenschaftliche Beirat des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gefordert. In seinem Gutachten Wege zu einer akzeptierten Nutztierhaltung vom März 2015 stellt er fest, dass die gesellschaftliche Akzeptanz der landwirtschaftlichen Tierhaltung und der Fleischwirtschaft in den letzten Jahren massiv abgenommen habe. Die derzeitigen Haltungsbedingungen eines Großteils der Nutztiere seien vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wertewandels und neuer wissenschaftlicher Bewertungsansätze nicht zukunftsfähig. Um die gesellschaftlichen Anforderungen an die Nutztierhaltung und die Realität der landwirtschaftlichen Produktion stärker in Einklang zu bringen, unterbreitet der Beirat weitreichende Vorschläge. Er fordert einen intensiven Diskurs zwischen Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik unter Einbeziehung der Wissenschaft und schlägt vor, einen umfassenden Transformationsprozess im Fleisch- und Agrarsektor auf den Weg zu bringen.

 

Bundesminister Christian Schmidt hat die Empfehlungen seines Beirats eher zurückhaltend aufgenommen, zugleich aber deutlich gemacht, dass er den gesellschaftlichen Dialog über Landwirtschaft führen wolle. Die ASG möchte einen Beitrag zum Dialogprozess leisten, indem sie zur Diskussion stellt, wie die Land- und Ernährungswirtschaft zukunftsfähig und nachhaltig gestaltet werden kann. Da die Auffassungen hierzu sehr unterschiedlich sind, ist es schwierig, eine Agrarwende mit einem weitreichenden Umbau der derzeitigen Land- und Ernährungswirtschaft zu organisieren. Aufgrund veränderter Erwartungen an Landwirte und Politik und einer abnehmenden Akzeptanz der EU-Agrarpolitik – vor allem der Art und Weise, wie die Direktzahlungen in der ersten Säule verteilt werden – sollten schon jetzt Zeichen gesetzt werden, indem mit der Diskussion über die EU-Agrarpolitik nach 2020 begonnen wird.

 

Unsere Herbsttagung ist auch in diesem Jahr mit der Mitgliederversammlung und der Vergabe des Tassilo Tröscher-Preises verknüpft. Im Rahmen der Mitgliederversammlung finden außerdem Ergänzungswahlen zum Kuratorium statt.


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