ASP: Länder stärken Schutzmaßnahmen und rufen zur Vorsicht auf
Vor dem Hintergrund des aktuellen ASP-Geschehens rufen die Länder zu besonderer Vorsicht und zur Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen auf ©Canva
Vor dem Hintergrund der aktuellen Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Hessen sowie der bevorstehenden Reisezeit haben verschiedene Bundesländer ihr Schutzmaßnahmen gegen die Tierseuche überprüft und weiter verstärkt. Zudem wird vermehrt auf das umsichtiges Verhalten von Seiten der Landwirte, Jäger und Bürger hingewiesen, um eine weitere Ausbreitung des Virus in jedem Fall zu verhindern.
Wie Agra Europe (AgE) berichtet, haben rufen immer mehr Bundesländer zur Vorsicht auf, nachdem in Hessen bereits bei sechs Wildschweinen eine ASP-Infektion nachgewiesen wurde. Sowohl Landwirte und Jäger als auch die Bürger in Hessen sind jetzt gefordert, die Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten, um eine weitere Ausbreitung der Tierseuche zu verhindern. Für landwirtschaftliche Betriebe innerhalb der Restriktionszone gelten dort neben dem vorübergehenden Jagdverbot für alle Tierarten auch Einschränkungen für die Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen, um ein Versprengen der Wildschweine zu vermeiden. Die Kadaversuche mit Suchhundeteams und Drohnen läuft weiter auf Hochtouren. Das hessische Landwirtschaftsministerium forderte insbesondere Reisende dazu auf, keine Schweineprodukte aus betroffenen Regionen mitzubringen und sich über die geltenden Vorschriften zu informieren.
Schwarzwilddichte nachhaltig reduzieren
Staatsekretärin Anne Benett-Sturies vom Kieler Landwirtschaftsministerium sieht Schleswig-Holstein im Kampf gegen die ASP gut aufgestellt. Nach ihren Worten ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, den Eintrag der Seuche in die heimischen Haus- und Wildschweinbestände zu verhindern. An die Jägerschaft appellierte sie, die Schwarzwilddichte nachhaltig zu reduzieren und so die Übertragungsmöglichkeiten weiter zu minimieren. Zudem erinnerte sie die Reisenden daran, keine fleischhaltigen Lebensmittel von Wild- und Hausschweinen, Wildbret oder Jagdtrophäen von Wildschweinen aus von ASP betroffenen Regionen nach Deutschland mitzubringen.
Abwehrmaßnahmen in Bayern weiter intensiviert
Die Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber appellierte ebenfalls an alle Schweinehalter, die Maßnahmen zur Biosicherheit strikt einzuhalten, sie regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu intensivieren. Besonders die Betriebe im an Hessen angrenzenden Gebiet sollten laut Kaniber das freiwillige Verfahren 'Status-Untersuchung ASP' nutzen. Bayerns Umwelt- und Verbraucherschutzminister Thorsten Glaubererklärte außerdem, dass Bayern die Maßnahmen zur Abwehr der ASP erweitere. Insbesondere das Monitoring bei erlegten Wildschweinen im Grenzgebiet zu Hessen werde massiv intensiviert. Für das zurückliegende Jagdjahr werde auch in der Grenzregion zu Hessen eine Abschussprämie ausgezahlt. Die Prämie soll auf 100 Euro pro Tier erhöht werden.