Dänemark: Schweinebestand erneut gesunken
Die Schweinehalter in Dänemark haben ihre Tierbestände weiter abgestockt, allerdings nicht mehr so stark wie zuvor. Im Vergleich zum Rückgang bei den Mastschweinen, stabilisiert sich der Sauenbestand allmählich. Der Mangel an Schlachtschweinen, der in diesem Jahr auch wegen anhaltender Ferkelexporte ins Ausland zu einem deutlichen Rückgang der Schweineschlachtungen in Dänemark geführt hat, dürfte sich laut den Statistikern zunächst noch fortsetzen, berichtet Agra Europe.
Nach Angaben des Nationalen Statistikamtes wurden laut der Stichprobenerhebung am 1. Oktober 2023 insgesamt 11,09 Millionen Schweine gehalten; das waren 712.000 Tiere oder 6,0% weniger als ein Jahr zuvor. Die Abnahmerate hat sich im Vergleich zu den Erhebungen in den Vorquartalen abgeschwächt; diese hatte zuvor oft im zweistelligen Prozentbereich gelegen. Positiv kann gewertet werden, dass der Bestand gegenüber der vorherigen Zählung von Anfang Juli um 1,7% zugelegt hat. Allerdings werden im Hochsommer meist nicht so viele Schweine gehalten, so dass hier ein saisonaler Effekt zum Tragen kommt. Letztlich bleibt festzustellen, dass die Schweineherde auf dem tiefsten Stand seit mehr als 20 Jahren in einem Oktober gesunken ist.
Stärkstes Minus bei Mastschweinen
Gemäß der jüngsten Viehzählung wurden in allen Kategorien weniger Tiere gehalten. Am stärksten fiel das relative Minus bei den Mastschweinen mit 12,2 % auf 2,44 Millionen Stück aus. Die Zahl der Läufer im Gewichtsbereich zwischen 20 und 50 Kilogramm verringerte sich gegenüber Oktober 2022 um 4,5% auf 5,24 Millionen, bei den Ferkeln um 3,6% auf 2,38 Millionen Tiere. Laut den Statistikern aus Kopenhagen stockten die dänischen Erzeuger auch ihre Sauenherden weiter ab. Die Zahl der weiblichen Zuchttiere insgesamt sank im Vorjahresvergleich um 38.000 oder 3,3% auf knapp 1,12 Millionen. Gegenüber den vorherigen Erhebungen fiel der Bestandsrückgang nicht mehr so deutlich aus.
Hoffnung auf Angebotsstabilisierung
Dem Dachverband der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) zufolge ist die allmähliche Stabilisierung des Sauenbestandes vor allem auf die gestiegenen Ferkelpreise und die damit seit dem Jahreswechsel stark verbesserte Wirtschaftlichkeit der Ferkelproduktion zurückzuführen. Die Zahl der trächtigen Tiere nahm deshalb im Vorjahresvergleich auch nur unterdurchschnittlich um 2,4% auf 693.000 Stück ab. Bei den nicht tragenden Sauen fiel der Rückgang mit 4,7% auf 426.000 Tiere allerdings stärker aus. Der Mangel an Schlachtschweinen, der in diesem Jahr auch wegen anhaltender Ferkelexporte ins Ausland zu einem Rückgang der Schweineschlachtungen in Dänemark um fast 20% geführt hat, dürfte sich laut den jüngsten Viehzählungsergebnissen zunächst noch fortsetzen. Allerdings können die dänischen Schlachtbetriebe mittelfristig auf eine langsame Stabilisierung des Angebots hoffen.