Großbritannien erkennt MKS-Regionalisierung Deutschlands an: Handel mit Schweinefleisch voraussichtlich in Kürze wieder möglich

Großbritannien ist der wichtigste Abnehmer für deutsches Schweinefleisch unter den Drittländern ©ISN nach AMI, Destatis
Nach Mitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das Vereinigte Königreich die Regionalisierung für die Maul- und Klauenseuche (MKS) anerkannt. Der Handel mit frischem Schweinefleisch könnte damit schon bald wieder anlaufen.
ISN: Eine gute Nachricht für den deutschen Schlachtschweinemarkt und ein weiterer deutlicher Impuls für einen kräftigen Preisanstieg für Schlachtschweine.
Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in einem Schreiben an die Verbände am vergangenen Wochenende bekannt gab, hat das Vereinigte Königreich die Regionalisierung Deutschlands in Bezug auf die Maul- und Klauenseuche (MKS) für Exporte nach Großbritannien anerkannt. Die Regionalisierung beziehe sich dabei auf die festgelegte Containment Zone, die vor rund zwei Wochen um den Ausbruchsbetrieb bei Hönow in Brandenburg eingerichtet wurde. Für diese Eindämmungszone gelten die Aussetzung des MKS-Freiheitsstatus und die Durchführung bestimmter MKS-Bekämpfungsmaßnahmen mindestens noch bis zum 11. April 2025.
Handel soll in Kürze wieder anlaufen
Mit der Anerkennung Großbritanniens soll der Handel mit bestimmten Produkten, wie z.B. frischem Schweinefleisch und Fleischprodukten, aus Gebieten außerhalb der Containment Zone voraussichtlich in wenigen Tagen wieder aufgenommen werden können, sofern die übrigen Einfuhrbedingungen der entsprechenden Veterinärbescheinigungen erfüllt werden. Das BMEL weist darauf hin, dass der Handel erst nach der Anpassung der jetzt noch geltenden Importrestriktionen aufgenommen werden. Dies sei zum 25. März 2025 in Aussicht gestellt worden, das tatsächliche Datum werde jedoch noch separat bestätigt werden.
Die Sperrzone wird für Exporte nach Großbritannien aufrechterhalten, bis sie von britischer Seite aufgehoben wird. Restriktionen in Bezug auf andere Tierseuchen, einschließlich jene für BTV-3 und ASP, bleiben bestehen.
Großbritannien größter Drittlandsabnehmer für deutsches Schweinefleisch
Für den deutschen Schweinemarkt kann dies einen deutlichen Impuls bedeuten. Insbesondere die Schließung des britischen Marktes hatte nach dem Ausbruch der MKS im Januar spürbare Folgen, denn Großbritannien war bisher der größte Drittlandabnehmer von deutschem Schweinefleisch. Im vergangenen Jahr wurden ca. 123.000 t Schweinefleisch und Nebenprodukte aus Deutschland in das Vereinigte Königreich geliefert.
Die ISN meint:
Eine gute Nachricht für deutsche Schweinehalter! Wenn das kein zusätzlicher Impuls für den ohnehin anstehenden kräftigen Preisanstieg der Mastschweinenotierungen ist, was dann? Denn Großbritannien war bis zum MKS-Fall im Januar der größte Drittlandmarkt für deutsches Schweinefleisch.