Kampfansage an die VEZG-Sauennotierung
Wie vor wenigen Tagen berichtet, passt die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) ihre Notierungssystematik für Schlachtsauen mit dem gestrigen Datum an.
Das System, das sich an den amtlichen Notierungen der Bundesländer orientierte, konnte sich als Basis für die Auszahlungspreise in der Praxis nicht durchsetzen. Schlachtunternehmen hatten seit Dezember letzten Jahres wöchentlich eigene Basispreise auf ihren Internetseiten veröffentlicht.
Tönnies-Preis
hat weiterhin dankbare
Kopierer
Viehhandelsunternehmen rechnen seitdem die Schlachtsauen überwiegend auf Basis dieses Tönnies-Preises
ab. Hierauf hat die VEZG reagiert und wird, wie es in der Vergangenheit immer der Wunsch der Schlachtunternehmen gewesen ist, wieder ein Ab-Hof-Preis
als Preisempfehlung für die Erzeuger notieren. Insbesondere Tönnies scheint von diesem Entgegenkommen der Erzeuger nichts zu halten. Er hat bereits im Vorfeld der Notierung seinen Preis
für die kommende Woche aktualisiert. Trotz freundlicher Marktstimmung ist dieser nicht überraschend nur unverändert. Die Westfleisch und Uhlen haben sich ebenfalls nicht lange bitten lassen und den Tönnies-Preis
dankbar kopiert und auf ihren Homepages veröffentlicht.
Deutliche Kampfansage von Tönnies
Keine Frage: Bei der Notierungssystematik hatte die VEZG in den vergangenen Jahren nicht immer ein glückliches Händchen, aber das Agieren von Tönnies ist eine deutliche Kampfansage. Nur zur Erinnerung: Als der Ab Hof-Preis im Jahr 2009 abgeschafft und anstelle dessen ein Frei-Schlachtstätte-Preis notiert werden sollte, war dies Grund genug für Tönnies, den sogenannten Sauenkrieg anzuzetteln. Jetzt wird der alte Ab-Hof-Preis wieder eingeführt und dennoch verabschiedet man sich bereits vor der ersten Notierungsveröffentlichung vom System der Preisfindung. Erzeuger sollten dies – nicht zuletzt im Hinblick auf den Schlachtschweinemarkt – nicht durchgehen lassen.