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NRW: Der nächste Gipfel zur Kastrationsfrage

Die verfügbaren Alternativen zur betäubungslosen Kastration reichen nicht

Die verfügbaren Alternativen zur betäubungslosen Kastration reichen nicht

Gespräch im Düsseldorfer Landwirtschaftsministerium zum weiteren Vorgehen in der Ferkelkastrationsfrage. ISN: Der weitere Weg wird steinig sein, umso wichtiger ist es nun, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen und die Steine gemeinsam aus dem Weg räumen.

 

Breite Beteiligung

Unter der Überschrift Zukunft der Ferkelzucht in Nordrhein-Westfalen fand gestern in Düsseldorf das nächste Gipfeltreffen zum Thema Ferkelkastration statt. Diesmal hatte die NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser eingeladen. Am Tisch saßen neben Ministerium und LANUV, Beratungsorganisationen, Schlachtunternehmen, Tierärzteorganisationen, Bioverbände und Verbraucherschützer aus NRW, die regionalen Landwirtschaftsverbände WLV und RLV sowie die AbL und die ISN. Vertreter des Lebensmitteleinzelhandels waren der Einladung nicht gefolgt.

 

Keine Zeit verlieren

Es zeichne sich ab, dass die Regierungsfraktionen im Bund die Übergangsfrist bis zum Verbot der betäubungslosen Kastration verlängern werde, heißt es in einer Pressemeldung des Düsseldorfer Ministeriums. Eine Verlängerung der Übergangsfrist um zwei Jahre gebe den bäuerlichen Betrieben eine faire Chance des Übergangs. Wir müssen jetzt mit Hochdruck die Zeit nutzen, die Zukunft zu planen. Einen weiteren Aufschub darf und wird es nicht geben, sagte Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser im Nachgang des Treffens. Die Weichen zur Zukunft der Ferkelzucht in Nordrhein-Westfalen können nur im Dialog mit allen Beteiligten und in engem Austausch mit den Tierärzten, der Wissenschaft und der Forschung gestellt werden, so die Ministerin.

 

Schulterschluss mit Niedersachsen

In der Pressemeldung heißt es weiter: Im Gespräch waren sich alle Beteiligten einig, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Gemeinsame Eckpunkte wurden bereits diskutiert und festgelegt, Themen waren unter anderem die Vermarktung von Jungebern, die Impfung gegen Ebergeruch, die Inhalationsnarkose und auch die Lokalanästhesie. Verabredet wurden eine weitere Abstimmung der Eckpunkte und ein weiteres Treffen. Die Sorgen der Sauenhalterinnen und Sauenhalter nehmen wir ebenso wie den Tierschutz sehr ernst. Wir werden uns in dieser Frage eng mit dem Bund, den Ländern und vor allem mit Niedersachsen abstimmen, erklärte Ministerin Heinen-Esser.

 

Die ISN meint:

Ähnlich unaufgeregt, pragmatisch und lösungsorientiert und den Ernst der Lage im Blick habend, wie zuvor Ministerin Otte-Kinast in Hannover, leitete auch die NRW-Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser die Diskussion beim Sauengipfel in Düsseldorf. Es ist gut so, dass die Agrarministerien der beiden bedeutenden Schweineländer NRW und Niedersachsen nun betont den Schulterschluss suchen und sich abstimmen. Egal, wie die Abstimmungen zur Fristverlängerung in Berlin am Ende ausgehen, es gibt in der Kastrationsfrage keine Zeit zu verlieren. Der weitere Weg wird steinig sein, umso wichtiger ist es nun, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen und die Steine gemeinsam aus dem Weg räumen.


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