Qualitätsfleischprogramm Meat 4 you
- Rosinenpickerei bei REWE Dortmund
Kopfschütteln und Unverständnis löst aktuell das neue Qualitätsfleischprogramm Meat 4 you
der REWE Dortmund aus. Dabei scheint die REWE getreu dem Motto Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen
vorzugehen und Fleisch von Tieren, bei denen Antibiotika eingesetzt wurde, zu brandmarken.
Aufreger sind die strikten Vorgaben zur Antibiotikaanwendung: In der Mastphase %E2%80%A6 verzichten die
Meat 4 you-Landwirte komplett auf Antibiotika.%E2%80%A6 Sollte dennoch einmal ein Tier erkranken und entsprechend behandelt werden müssen, dann erhält dieses Tier eine elektronische Ohrmarke %E2%80%A6 und wird nicht zum Verkauf unter
meat 4 you angeboten.
Zweifelhafte Differenzierung von Tieren bei denen keine Antibiotika eingesetzt wurden
Grundsätzlich ist gegen ein Qualitätsfleischprogramm nichts einzuwenden. Wider jeden fachlichen Verstands werden jedoch bei diesem neuen REWE-Programm Schweine gebrandmarkt, bei denen zur Behandlung von Krankheiten Antibiotika eingesetzt wurde. Entsprechend den Vorgaben des Tierschutzgesetzes sind Landwirte verpflichtet, für das Wohlergehen der Schweine zu sorgen und kranke Tiere wenn notwendig zu behandeln. Nach Ablauf der jeweiligen Wartezeiten ist das Fleisch genauso einwandfrei für den Verzehr geeignet wie das Fleisch von nicht behandelten Tieren. Selbst im Biobereich dürfen bzw. müssen kranke Tiere in gewissem Maße antibiotisch behandelt werden, vor der Schlachtung muss jedoch eine verlängerte Wartezeit eingehalten werden.
Es ist zu befürchten, dass eines Tages Tiere, die therapeutisch behandelt wurden, schlichtweg unverkäuflich
werden. Das wäre nicht nur fachlicher Unsinn und Lebensmittelverschwendung sondern auch ethisch bedenklich.
Gesundes Futter ohne Antibiotika
als besonderes Merkmal
In Werbeaussagen zum neuen Programm treibt es die REWE weiter auf die Spitze: Die Tiere erhalten ausgesuchtes und nährstoffreiches, gesundes Futter ohne Antibiotika.
Damit wird dem Verbraucher suggeriert, dass bei anderen Schweinen standardmäßig Antibiotika im Futter eingesetzt wird, was nachweislich nicht den Tatsachen entspricht. Außerdem ignoriert man bei REWE Dortmund scheinbar völlig, dass die gesamte Branche in den vergangenen Jahren enorme Anstrengungen zur Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes in der Tierhaltung unternommen und dabei schon deutliche Erfolge erzielt hat, wie die Daten des Antibiotikamonitorings eindeutig belegen.
Hat REWE Dortmund es wirklich nötig, sich auf dieses niedrige Niveau zu begeben? Wir werden in dieser Sache weiter recherchieren und an dem Thema dran bleiben.