ASP in Hessen: Erster Fall bei Wildschwein im Landkreis Bergstraße – Restriktionszone wird ausgeweitet
Aufgrund eines neuen ASP-Falls im Landkreis Bergstraße muss die Restriktionszone in Hessen deutlich ausgeweitet werden ©Canva, https://visualgeoserver.fli.de/visualize-this-map/C3E0616137B0A00B56F0B455D6D0E4D0147B68B01694359EC5B35998726350F5
In Hessen ist nun ein weiterer Landkreis von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffen. Am Freitagabend (26.07.2024) bestätigte das Hessische Landeslabor den Anfangsverdacht bei einem Wildschweinkadaver, der im Landkreis Bergstraße gefunden wurde. Auch wenn die Bestätigung durch das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) noch aussteht, haben die zuständigen Behörden sofort reagiert und eine deutliche Ausweitung der bestehenden Restriktionszonen veranlasst, sodass nun auch Teile der Stadt Mannheim und des Rhein-Neckar-Kreises in Baden-Württemberg einbezogen sind. Darüber hinaus wurde die ASP im Landkreis Groß-Gerau in drei weiteren Hausschweinebeständen festgestellt.
In Hessen wurde die Afrikanische Schweinepest (ASP) in der vergangenen Woche erstmalig im Landkreis Bergstraße nachgewiesen. Das teilte das Hessische Landwirtschaftsministerium am Freitagabend (26.07.2024) mit. Damit ist nun ein weiterer Landkreis von der Tierseuche betroffen.
Der Wildschweinkadaver wurde westlich der Gemeinde Einhausen gefunden. Am Freitagabend stellte das Hessische Landeslabor dann bei einer entnommenen Probe ein vorläufig positives Ergebnis auf ASP fest. Für die endgültige Bestätigung wurde die Probe dem bundeseigenen Tierseuchenlabor des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) zugestellt. Trotz der noch ausstehenden Zweit-Befundung haben die zuständigen hessischen Behörden sofort reagiert und eine Reihe notwendiger Maßnahmen eingeleitet.
Restriktionszone wird bis über Landesgrenze zu Baden-Württemberg erweitert
Wie das Hessische Landwirtschaftsministerium mitteilte, werden aufgrund der neuen Lage nun die Sperrzonen I und II einen angepassten Verlauf erhalten. Neu aufgenommen werden große Teile des Landkreises Bergstraße. In den kommenden Tagen werden die Kreise ihre Allgemeinverfügungen entsprechend anpassen. Im Landkreis Bergstraße sollen damit weitere rund 50 schweinehaltenden Betriebe in die neu gezogenen Sperrzonen I und II fallen. Erstmals seit dem Ausbruch der ASP in Hessen Mitte Juni, wird jetzt auch die Landesgrenze nach Baden-Württemberg überschritten. Zwar wurden dort noch keine positiven Befunde festgestellt, allerdings werden Teile der Stadt Mannheim und des Rhein-Neckar-Kreises zukünftig innerhalb der Sperrzonen I und II liegen.
Intensive Suche nach Kadavern und Eintragsursache
Mit einer angepassten Strategie soll jetzt das Vordringen der Tierseuche nach Süden unterbunden werden. Bei der Kadaversuche sollen, in engem Schulterschluss mit dem Landkreis Bergstraße sowie den zuständigen Behörden in Baden-Württemberg, in den kommenden Tagen die Regionen entlang beider Seiten der Landesgrenze mit Drohnen und Hundeteams abgesucht werden. Ziel sei es, schnellstmöglich einen möglichen Eintrag festzustellen. Darüber hinaus haben jetzt die Fortführung des Elektrozaunes entlang des Rheins zwischen Gernsheim und Maulbeeraue sowie entlang der Autobahn 67 Zäune in Ost-West Ausrichtung Priorität.
Bisher 64 positive Wildschweinkadaver in Hessen gefunden
Rund 17.000 Hektar wurden bereits von den durch das Land zentral gesteuerten Suchtrupps mit speziellen Kadaversuchhunden und Drohnen abgesucht. Bislang wurden dabei 64 ASP-Fälle bei Wildschweinen entdeckt. Vor diesem Hintergrund appelliert das Hessische Landwirtschaftsministerium an die Öffentlichkeit, Jäger und Landwirtschaft sich dringend an die behördlich erlassenen Verhaltensregeln zu halten. Jede und jeder könne helfen, die Auswirkungen der aktuell angespannten Lage zu reduzieren.
Drei weitere ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen
Neben dem Seuchengeschehen im Schwarzwildbestand wurden im hessischen Landkreis Groß-Gerau drei weitere Fälle der ASP bei Hausschweinen festgestellt. Die betroffenen Landwirte sollen laut Hessischem Landwirtschaftsministerium jeweils 9, 33 und 158 Tiere halten. Ein Betrieb halte zudem etwa 50 Wildschweine in einem Gehege. Die Eintragsursache ist noch unklar. Alle schweinehaltenden Betriebe in der Region wurden behördlich aufgefordert, ihre Bestände täglich auf Krankheitserscheinungen hin zu untersuchen und diese umgehend dem Veterinäramt des Kreises zu melden.