EU-Kommission bestätigt Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Litauen
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat die Außengrenzen der Europäischen Union überschritten. Die EU-Kommission bestätigte diese Woche offiziell das Auftreten des Erregers in einer Gruppe toter Wildschweine im Süden Litauens. Es wird vermutet, dass die Fälle auf die Wanderung infizierter Tiere aus Weißrussland zurückzuführen sind; dort war die ASP bereits im Juni 2013 ausgebrochen.
Die litauischen Behörden richteten gemäß den EU-Vorschriften eine Sicherheitszone um das betroffene Gebiet im Dreiländereck Litauen-Polen-Weißrussland ein. Der Transport von lebenden Schweinen und Zuchtmaterial ist bis auf weiteres verboten; Schweinefleisch aus sechs Verwaltungsbezirken darf nicht außer Landes gebracht werden. Ferner werden Haus- und Wildschweine verstärkt kontrolliert.
Das zuständige EU-Referenzlabor in Spanien soll Proben detailliert untersuchen. Die Maßnahmen werden bei einer Sitzung des Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit (SCoFCAH) am 6. oder 7. Februar überprüft, berichtet Agra Europe.
Die ASP ist eine hoch ansteckende, anzeigepflichtige Viruserkrankung mit seuchenhaftem Verlauf und hoher Sterblichkeit, die nur Haus- und Wildschweine befällt. Das Virus gilt als sehr widerstandsfähig und kann sich in unbehandeltem Fleisch und Fleischprodukten, Blut sowie in gepökelten oder geräucherten Waren monatelang halten. Für den Menschen birgt der Verzehr von infiziertem Schweinefleisch aber kein gesundheitliches Risiko, da es sich nicht um einen Zoonoseerreger handelt.
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) weist auf seiner Internetseite darauf hin, dass eine Einschleppung in weitere EU-Länder nicht ausgeschlossen werden könne. Tierhalter, Tierärzte und Jägerschaft seien daher verstärkt aufgerufen, auf akute Symptome bei Hausschweinen und vermehrtes Auftreten von Fallwild - Schwarzwild - zu achten.