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Kastration: Backhaus für Bundesratsinitiative zum vierten Weg

Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus spricht sich im NDR-Interview für den vierten Weg als Alternative zur betäubungslosen Kastration aus und setzt auf eine Bundesratsinitiative in den nächsten Wochen bis Monaten.
ISN: Volle Unterstützung für Minister Backhaus – es wird allerhöchste Zeit, dass nun Bewegung in das Thema kommt und praktikable Lösungen für deutsche Ferkelerzeuger vorangetrieben werden.

 

Mit Sachkunde auf dem Mecklenburger Weg

In einem sachlichen Beitrag zum Ende der betäubungslosen Kastration ab 2019 in der Sendung Nordmagazin des NDR spricht sich Minister Backhaus sehr deutlich für die Umsetzung des sogenannten vierten Weges (Ferkelkastration mit Lokalanästhesie durch den Landwirt) aus. Bei dieser – von ihm als Mecklenburger Weg bezeichneten – Alternative sollen Landwirte nach einer Ausbildung einen Sachkundenachweis erhalten, mit dem sie eine örtliche Betäubung vornehmen dürfen. Somit sei dann ein tierschutzgerechtes Kastrieren der Schweine möglich, so Backhaus.

 

Großer Handlungsdruck

Der Beitrag veranschaulichte sehr deutlich die Zwickmühle in der sich die deutschen Ferkelerzeuger mit Blick auf das nicht mehr weit entfernt liegende Ausstiegsdatum zum Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration in Deutschland befinden. Es wurde sehr deutlich, dass die bestehenden Alternativen zur betäubungslosen Kastration nicht ausreichen und somit die Gefahr, dass Ferkel aus Deutschland ab 2019 durch Importferkel ersetzt werden, riesig ist. Wenn wir einen geschlossenen Kreislauf von der Muttersau bis zur Ladentheke wollen, dann müssen wir diesen Weg eröffnen, mahnt Minister Backhaus in Richtung Bundesregierung.

 

Bundesratsinitiative zur Ermöglichung des vierten Weges?

Aufgrund der drängenden Zeit spricht sich Backhaus in dem Interview für eine Bundesratsinitiative der Länder innerhalb der nächsten Wochen bis Monate aus. Neben Mecklenburg-Vorpommern hätten auch Bayern und Nordrhein-Westfalen die Bereitschaft gezeigt, den vierten Weg mittels einer Bundesratsinitiative zu ermöglichen. Entweder wir schaffen eine deutschlandweite Alternativlösung, die von der Wirtschaft getragen wird oder wir brauchen ein gesamteuropäisches System, wo die deutsche Tierhaltung nicht unter die Räder kommt, beendet Backhaus das Interview.

 

Die ISN meint:

Volle Unterstützung unsererseits für die Absicht von Minister Backhaus den vierten bzw. Mecklenburger Weg zu eröffnen! Denn es wird allerhöchste Zeit, dass nun Bewegung in das Thema kommt und praktikable Lösungen für deutsche Ferkelerzeuger vorangetrieben werden. Hier steht durch die schärfere Gesetzgebung in Deutschland im Vergleich zu den Nachbarstaaten nicht weniger als die Zukunft der deutschen Ferkelerzeugung auf dem Spiel. Genau das unterstreicht der NDR-Beitrag. Die Möglichkeit für die Schweinehalter die lokale Betäubung, nach der Teilnahme an einer Fortbildung, selbst durchzuführen ist ein Schritt in die richtige Richtung und würde den Sauenhaltern eine wichtige Alternative bieten. Landwirte, Tierärzte und Politik müssen jetzt bei der Weiterentwicklung und Zulassung der weiteren Alternativen an einem Strang ziehen.


Hier geht es zum NDR-Beitrag inkl. Backhaus-Interview

Kastration Spezial: Betäubungslose Ferkelkastration - Ist der "vierte Weg" die Lösung?

Kastration Spezial: Betäubungslose Kastration ab 2019 verboten – Die Alternativen

Kastration Spezial: Länderreport - Der Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus

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