26.10.2017rss_feed

Kastration: Tierschützer gegen den vierten Weg

ISN: Wir brauchen jede Alternative, um die Ferkelerzeugung in Deutschland zu halten!

ISN: Wir brauchen jede Alternative, um die Ferkelerzeugung in Deutschland zu halten!

Sechs Tierschutzorganisationen lehnen den vierten Weg als Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration ab.
ISN: Wir brauchen jede Alternative um die Ferkelerzeugung in Deutschland zu halten, deshalb wäre es fahrlässig nicht auch den vierten Weg weiter zu verfolgen.

Tierschützer: Es gibt bessere Möglichkeiten

Um das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration, das am 1. Januar 2019 in Kraft tritt, umzusetzen, gibt es bessere Möglichkeiten als den sogenannten vierten Weg. Die örtliche Betäubung ist keine Lösung im Sinne der Tiere. Das Ziel sollte sein, möglichst ohne Eingriffe am Tier auszukommen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Tierschutzorganisationen Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Bundesverband Tierschutz, Bund gegen Missbrauch der Tiere, Deutscher Tierschutzbund, PROVIEH und VIER PFOTEN. Neben dem Fehlerpotenzial bei der Injektion, was schlimme Folgen haben könne, sei der Stress durch die Fixierung und mehrfachen Injektionen bei der Lokalanästhesie hoch. Zudem verursache die Injektion der Lokalanästhetika erhebliche Schmerzen und auch die Ausschaltung des Schmerzes bei der Kastration sei nicht immer ausreichend.

 

Tierschützer ziehen keine oder nur geringe Eingriffe vor

Die Tierschutzorganisationen sprechen sich für Alternativen aus, die keine oder nur geringe Eingriffe beim Tier erfordern und haben konkret die Ebermast im Blick. Zudem biete sich bei der Ebermast die Gabe des Impfstoffs Improvac an, der die Geschlechtsreife unterdrücke (Immunokastration) und so einen möglichen Ebergeruch des Fleischs verhindere. Zur betäubungslosen Kastration gebe es noch weitere Alternativen (Inhalations- und Injektionsnarkose), die seit mehreren Jahren genutzt würden.

 

Die ISN meint:

Die Tierschützer verkennen die Brisanz des Themas und setzen mit ihrer Blockadehaltung die deutsche Ferkelerzeugung aufs Spiel. Warum soll der vierte Weg hierzulande nicht gehen, der in Schweden längst praktiziert wird und in Dänemark gerade stark von der Politik vorangetrieben wird? Haben sich die Tierschützer einmal Gedanken darüber gemacht, welche Marktverschiebungen es geben wird, wenn deutsche Ferkelerzeuger zukünftig ohne die Möglichkeit des vierten Weges mit Ferkelerzeugern beispielsweise aus Dänemark (mit der Alternative Lokalanästhesie) oder auch den Niederlanden (mit der Möglichkeit CO2-Betäubung) konkurrieren müssen? Man muss kein Hellseher sein, um zu sehen, dass sich die Zahl der Importferkel drastisch erhöhen wird und die deutsche Ferkelerzeugung auf der Strecke bleibt. Genau deshalb brauchen wir jede Alternative zur Kastration – genau deshalb wäre es fahrlässig, nicht auch den vierten Weg weiter zu verfolgen

 


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