NRW-Erklärung zum Kupierverzicht – dritte Phase läuft
Die dritte Phase der NRW-Erklärung zum Verzicht auf das routinemäßige Kürzen der Schwänze bei Schweinen ist mit 61 Betrieben angelaufen. Mit Schulungen und einem Leitfaden werden die Betriebe auf das Halten unkupierter Schweine vorbereitet.
Anfang 2014 haben sich die Landwirtschaftsverbände in NRW in einer Gemeinsamen NRW-Erklärung auf das routinemäßige Kürzen der Schwänze bei Schweinen
auf ein schrittweises Vorgehen in der Thematik Kupierverzicht
geeinigt. Nachdem die zweite Phase mit 15 Betrieben nun abgeschIossen ist, läuft laut aktueller Veröffentlichung im Wochenblatt Westfalen-Lippe nun die nächste Stufe mit 61 Betrieben.
18 € je unkupiertem Tier von der REWE
Die nun in der dritten Phase des Pilotprojektes teilnehmenden Schweinehalter stellen sich der Herausforderung Kupierverzicht
in kleinen Ferkelgruppen von 50 bis 100 Tieren.
Neben den Untersuchungen und der Spezialberatung verpflichten sich die Betriebe mit der Teilnahme an dem Projekt in der Abferkelbucht, in der Ferkelaufzucht und in der Mast den unkupierten Tieren offene Tränken zur Verfügung zu stellen und außerdem Raufutter zu geben.
Die Rewe Group zahlt den Landwirten eine Aufwandsentschädigung von 18 € pro unkupiertem Tier. Diese müssen sich Ferkelerzeuger und Mäster teilen. Außerdem erhalten die Betriebe von Rewe zusätzlich einmalig 500€ für weitere Untersuchungen oder eine Spezialberatung. Betriebe, die das Angebot der REWE annehmen, müssen die unkupierten Mastschweine über die Westfleisch in Hamm vermarkten.
Leitfaden veröffentlicht
Zudem wurde ein Leitfaden für Hoftierärzte, Berater und Landwirte zur Haltung unkupierter Schweine
entwickelt. Dieser ist auf der Seite der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen online abrufbar:
Grundlage des Leitfadens ist die Arbeit der Beratungs- und Koordinierungsstelle Caudophagie der Landwirtschaftskammer NRW. Unter dem aufgeführten Link sind neben dem Leitfaden weitere Informationen zur Beratungs- und Koordinierungsstelle und zur Umsetzung des NRW-Projekts aufgeführt.
Bisherige Erfahrungen
In einer Vortragsveranstaltung am 18. Oktober 2016 im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse Der Weg zum unkupierten Schweineschwanz: Erfahrungen aus
der Wissenschaft und NRW sollen u.a. auch die Ergebnisse und Erfahrungen aus der Phase 2 des Pilotprojektes zur NRW-Erklärung dargestellt werden. An diesem Pilotprojekt hatten 15 Betriebe in NRW teilgenommen und auf das Kupieren der Schweine in einzelnen Gruppen verzichtet.
Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie hier