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ISN-Marktbericht von Mittwoch, 16.02.2022
          Vereinigungspreis   16.02.2022   1,25 €/IP  1,20 - 1,25€   + 5
          ISB              15.02.2022   1,25 €/kg  1,23 – 1,26 €   + 1   Der zunächst vorsichtige Optimismus der vergangenen
                                                                     Tage setzt sich am Schlachtschweinemarkt durch. Der
          ISN-Marktplatz   04.02.-10.02.  1,15 €/kg  1,15 – 1,17 €   +- 0    Druck  am  Lebendmarkt  nimmt  aufgrund  der  zuletzt
          VEZG -Sauenpreis   09.02.2022   0,60 €/kg  0,60 – 0,60 €   +- 0    wieder  ausgeweiteten  Schlachtkapazitäten  und  der
                                                                     reduzierten Schweinebestände weiter ab. In Bezug auf
          Amtliche Schlachtzahlen und Schlachtgewichte               die  Nachfrageentwicklung  für  Schweinefleisch  nimmt
                                                                     der  Optimismus  gleichzeitig  merklich  zu.  Zum  einen
           Woche    2022       2021     Vgl. Vorjahr   Ø-Gewicht
                                                                     hoffen die Marktteilnehmer auf saisonale Impulse und
            04       767.089    832.118      92,2 %      97,3 kg
                                                                     zum  anderen  weckt  die  gegenwärtige  politische
            05       786.871    855.505      92,0 %      97,3 kg     Diskussion  um  bevorstehende  Lockerungen  der
                                                                     Corona-Maßnahmen  einen  steigenden  Bedarf  durch
            06       825.937    795.766     103,8 %      97,3 kg
                                                                     beispielsweise    Großveranstaltungen    und
           01-06    4.803.651   4.827.381    99,5 %                  zunehmenden Außer-Haus-Verzehr. Die Notierung für
                                                    Quelle: BLE      Schlachtschweine legt heute wie erwartet zu.
          *Bei den Schlachtzahlen und Schlachtgewichten werden nur Schweine mit
          einem Zweihälftengewicht zwischen 80 und 110 kg berücksichtigt   EU: Schweinebestände klar rückläufig
                                                                     Viele Schweinehalter in der Europäischen Union haben
          Die  Zahl  der  Schweineschlachtungen  ist  in  der  vergangenen   offensichtlich  auf  die  stark  gestiegenen  Produktions-
          Kalenderwoche  wieder  spürbar  angestiegen.  Mit  825.937   kosten  bei  anhaltend  niedrigen  Erzeugerpreisen  im
          Schweinen wurden etwa 39.000 Tiere mehr als in der Woche zuvor   vergangenen Jahr reagiert und ihre Bestände spürbar
          geschlachtet. Die Schlachtgewichte zeigten im Durchschnitt keine   abgestockt.  Darauf  deuten  jedenfalls  erste  vorläufige
          besonderen Veränderungen.                                  Ergebnisse  der  Viehzählung  vom  November
                                                                     beziehungsweise  Dezember  2021  hin,  die  das
                                                                     Statistische  Amt  der  Europäischen  Union  (Eurostat)
          Preisnotierung VEZG vom 16.02.2022                         jetzt  für  14  der  27  Mitgliedstaaten  veröffentlicht  hat.
          Für den Zeitraum von Donnerstag 17.02. bis Mittwoch 23.02.2022   Demnach ist die Zahl der in diesen Ländern gehaltenen
          nennt  die  "Vereinigung  von  Erzeugergemeinschaften  für  Vieh  u.   Schweine,  die  gut  60  %  des  EU-Gesamtbestandes
          Fleisch"  einen  mittleren  AutoFOM-Preisfaktor  (Median),  den   repräsentieren, gegenüber der Vorjahreserhebung um
          „Vereinigungspreis“ von 1,25 €/Indexpunkt (das sind + 5 Cent   5,78 Mio. oder 6,4 % auf 84,06 Mio. Tiere gesunken.
          gegenüber der Vorwoche) in einer Spanne von 1,20 € bis 1,25 €; der   Die  Zuchtsauenherde  nahm  dabei  um  416.000  oder
          entsprechende FOM-Basispreis beträgt 1,25 €/kg SG.         6,2 % auf 6,31 Mio. Stück ab. Zu beachten ist bei diesen
                                                                     Daten  allerdings,  dass  Spanien  als  der  größte
                                                                     Schweineproduzent  in  der  EU  noch  keine  Zahlen
                                                                     gemeldet hat, berichtet AgE.
          Schlachtsauen                                              Laut den bisher vorliegenden Ergebnissen wurde in fast
          Der Schlachtsauenmarkt zeigt sich bei insgesamt ausgeglichenen   allen  EU-Staaten  der  Schweinebestand  abgestockt.
          Verhältnissen  mindestens  stabil.  Nach  Einschätzung  von   Absolut  gesehen  war  in  Deutschland  das  Minus  mit
          Marktteilnehmern  dürften  im  Fahrwasser  der  Entwicklung  am   2,45 Mio. oder 9,4 % auf 23,62 Mio. Tiere am größten.
          Schlachtschweinemarkt  Nachfrageimpulse  bevorstehen.  Eine   Bei  den  größeren  Produzentenländern  wurde  für  die
          mindestens  unveränderte  Preisempfehlung  für  Schlachtsauen  ist   Niederlande  ein  Bestandsrückgang  von  5,8  %  auf
          daher zu erwarten.                                         10,87 Mio. Schweine gemeldet; in Frankreich ging es
          Aus Sicht der Sauenschlachter reicht in der aktuellen Situation das   um  3,4  %  auf  12,94  Mio.  Tiere  nach  unten.  Ein
          verfügbare  Angebot  an  Schlachtsauen  aus,  um  den  Bedarf  zu   ähnliches  Bild  gab  es  bei  der  für  die  weitere
          decken.  Mit  Verweis  auf  die  bislang  verhaltene  Nachfrage  der   Produktionsentwicklung   wichtigen   Zahl   der
          Verarbeitungsindustrie und die umfangreichen Gefrierbestände gab   Zuchtsauen.  In  Deutschland  kam  es  zu  einem
          beispielsweise die Westfleisch im Vorfeld der Notierungsfeststellung   überdurchschnittlichen   Rückgang   des   Sauen-
          einen unveränderten Auszahlungspreis für Schlachtsauen bekannt.   bestandes,  und  zwar  um  7,3  %.  In  Frankreich  und
                                                                     Dänemark  wurden  3,8  %  beziehungsweise  3,0  %
                                                                     weniger Sauen als ein Jahr zuvor gezählt. Auch wenn
          Neue  Marktinformationen  zum  Schweinemarkt  erhalten     noch Viehzählungsergebnisse aus mehreren Ländern
          Sie wieder am Freitag ab ca. 13.00 Uhr.                    fehlen, zeichnet sich schon jetzt für 2022 ein spürbarer
                                                                     Rückgang der EU-Schweinefleischerzeugung ab.

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