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ISN-Marktbericht von Dienstag, 08.02.2022
Am Schlachtschweinemarkt bleibt die Vermarktungs-
Aktuelle Notierungen Schlachtschweine situation weiter angespannt. Die eingeschränkten
Schlachtkapazitäten sind nach wie vor der limitierende
Vereinigungspreis 02.02.2022 1,20 €/IP 1,20 – 1,20 € +- 0 Faktor. Die Personalausfälle in den Betrieben und die
schwache Nachfrage nach Schweinefleisch dämpfen die
ISB 08.02.2022 kein Handel Aufnahmefähigkeit und das Kaufinteresse der Schlacht-
ISN-Marktplatz 28.01.-03.02. 1,15 €/kg 1,15 – 1,15 € unternehmen und Vermarkter. In der Auktion der Internet
Schweinebörse hielten sich die Käufer daher heute
VEZG -Sauenpreis 02.02.2022 0,60 €/kg 0,60 – 0,60 € +- 0 zurück und es kam kein Handel zustande. Die Preis-
aussichten sind unverändert.
Schweinefleisch: Schlachtmenge in
Deutschland um 2,9 % gesunken
Auktionsergebnis Internet Schweinebörse vom 08.02.2022 Die gesamte Fleischproduktion der gewerblichen
Bei der Auktion der Internet Schweinebörse am heutigen Dienstag, Schlachtunternehmen in Deutschland ist nach vorläu-
08.02.2022 wurden von insgesamt 582 angebotenen Schweinen in figen Ergebnissen das fünfte Jahr in Folge gesunken.
4 Partien keine Schweine verkauft. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Fleischerzeugung
2021 insgesamt um 2,4 % ab.
Mit 51,8 Millionen geschlachteten Schweinen im Jahr
2021 ging die Zahl der geschlachteten Schweine
Futter: Festes Preisniveau gegenüber dem Vorjahr um 2,9 % zurück. Dabei verrin-
Der Futtermittelmarkt zeigt wenig Veränderungen. Die Preise für die gerte sich die Zahl der geschlachteten Schweine
Einzelkomponenten schwanken weiter um das erreichte hohe Niveau. inländischer Herkunft um 0,8 % auf 50,6 Millionen Tiere.
Somit bleibt es beim Hoffen auf Erleichterung, die gegenwärtig nicht Die Zahl importierter Schweine, die in deutschen Betrie-
erkennbar ist. Entsprechend sind die Preise für Mischfutter unverändert. ben geschlachtet wurden, sank um 49 % auf
Am Getreidemarkt werden weiter nur sehr kleine Mengen gehandelt. 1,2 Millionen Tiere. Insgesamt betrug die im Jahr 2021 in
Die Ware sei kaum zu fassen, so ein Marktteilnehmer. Deutschland produzierte Schweinefleischmenge knapp
5,0 Millionen Tonnen. Das waren 2,9 % weniger als
Futterweizen franko Südoldenburg liegt aktuell bei 28,50 €/dt. Die 2020. Damit ist die Schweinefleischerzeugung im fünften
fallenden Börsenkurse für Weizen spiegeln sich am Realmarkt nicht Jahr in Folge gesunken – insgesamt um 11 % verglichen
wider. mit der Fleischmenge aus dem Jahr 2016.
Sojaschrot 44/7 franko Bramsche legte gegenüber der Vorwoche Die ISN meint: In den rückläufigen Schlachtzahlen
deutlich zu auf 48,40 €/dt. spiegelt sich die Strukturkrise der deutschen Schweine-
haltung wider. Dabei ist der Rückgang in der Erzeugung
tatsächlich sogar noch größer als der bei den Schlacht-
Fleischmarkt: Warten auf Impulse zahlen ausgewiesene Wert. Denn Anfang 2021 standen
Der Fleischmarkt wartet weiter auf belebende Impulse. Erhoffte über eine Million Schweine im Schlachtstau, die im
„Nachfragebooster“ wie beispielsweise eine Belebung zu Monatsanfang Normalfall schon 2020 geschlachtet worden wären und
bleiben nach Angaben der Marktteilnehmer aus. Die Fleischeinkäufer nun aber dem Jahr 2021 zugeschrieben wurden. Es
brennt lichterloh in der Schweinehaltung- die Preis-
agieren weiterhin vorsichtig. Insgesamt zeigt der Fleischmarkt bei situation für Ferkelerzeuger und Schweinemäster ist
ausreichender Versorgungslage einen ruhigen Marktverlauf. Die Preise katastrophal und ein Teil der Betriebe musste bereits
im Verkauf ließen sich dem Vernehmen nach weitgehend halten, aufgeben. In den vergangenen Monaten war der
wenngleich das Niveau nach wie vor sehr niedrig ist. Die Bestandsabbau besonders groß. Der Trend der
Personalverfügbarkeit in der Zerlegung ist noch immer eingeschränkt. rückläufigen Schlachtzahlen in Deutschland setzt sich
auch in diesem Jahr weiter fort.
Allerdings ist auch die Fleischnachfrage deutlich
zurückgegangen. Zum einen ist durch die Corona-Krise
und die damit verbundenen Gegenmaßnahmen ein
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten erheblicher Teil der Nachfrage aus dem Außer-Haus-
Sie wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr. Verkehr weggebrochen und auch der Export stellt sich
als äußerst schwierig dar. Hinzu kommt, dass der Pro-
Kopf-Verzehr von Schweinefleisch in den vergangenen
10 Jahren von ca. 40 kg/Kopf (2011) auf ca. 30 kg/Kopf
(AMI-Schätzung für 2021) gesunken ist. Es braucht jetzt
dringend Klarheit von Seiten der Bundesregierung und
der Bundesländer zur Bewilligung der Corona-
Überbrückungshilfen.
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