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ISN-Marktbericht von Dienstag, 01.02.2022

          Aktuelle Notierungen Schlachtschweine                      Der  Schlachtschweinemarkt  zeigt  eine  insgesamt
                                                                     unveränderte   Marktlage.   Die   Vermarktungs-
          Vereinigungspreis   26.01.2022   1,20 €/IP   1,20  – 1,20 €   +- 0    möglichkeiten für schlachtreife Schweine sind aufgrund
                                                                     limitierter   Schlachtmöglichkeiten   an   mehreren
          ISB               01.02.2022    -      Kein Handel
                                                                     Standorten  nach  wie  vor  eingeschränkt.  Der
          ISN-Marktplatz    21.01.-27.01.   -    Kein Handel         Lebendmarkt  ist  durch  die  Corona  bedingten
                                                                     Personalausfälle  in  Schlachtung  und  Zerlegung
          VEZG -Sauenpreis   26.01.2022   0,60 €/kg   0,60  – 0,60 €   +- 0
                                                                     angespannt und es besteht kein Bedarf an zusätzlichen
                                                                     Partien. Daraus resultierend war in der heutigen Auktion
          Auktionsergebnis Internet Schweinebörse vom 01.02.2022     der  Internet  Schweinebörse  kein  Kaufinteresse  zu
          Bei der Auktion der Internet Schweinebörse am heutigen Dienstag,   verzeichnen.  Insgesamt  ist  eine  unveränderte
          01.02.2022 wurden von insgesamt 1120 angebotenen Schweinen in   Preisentwicklung  auf  dem  zu  niedrigen  Niveau  zu
          7 Partien wurden keine Schweine verkauft.                  erwarten. Mit Blick auf die Politik ist hier hinzuzufügen,
                                                                     dass  es  einer  Erholung  des  Schweinepreises  nicht
                                                                     gerade zuträglich ist, wenn seitens der Bundesregierung
          Futter: Keine Entlastung erkennbar
          Auf  dem  Futtermittelmarkt  bleibt  es  bei  den  hohen  Forderungen  für   aktiv an einem Rückgang des Schweinefleischverzehrs
          Mischfutter. Eine Entlastung zeichnet sich nach wie vor nicht ab. Bei   gearbeitet wird.
          Getreide wird dem Vernehmen nach gegenwärtig mehr gesprochen als
          gehandelt.  Das  Geschäft  ist  verhalten,  kommentierte  ein   Nur Sonntagsreden und Stückwerk?
          Marktteilnehmer. In Bezug auf die weitere Entwicklung bestehen diverse   Nachdem   die   Bundesregierung   die
          Unsicherheiten,  beispielsweise  der  Ukraine-Konflikt  mit  drohender   Herkunftskennzeichnung  für  Fleisch  nach  Brüssel
          Beeinträchtigung der Weizenlieferungen aus der Ukraine und Russland   abgeschoben  hat  und  weiterhin  klare  Aussagen  zur
          oder  auch  die  Nachfrageentwicklung  angesichts  schrumpfender   Tierwohl-Finanzierung vermissen lässt, kommt nun der
          Tierbestände.  Im  Großhandel  werden  für  Futterweizen  franko   nächste  Schlag:  konkrete  Pläne  für  eine  verbindliche
          Südoldenburg aktuell 29,20 €/dt genannt, das sind 10 Cent mehr als in   Haltungskennzeichnung  sollen  zwar  noch  dieses  Jahr
          der Vorwoche. Sojaschrot 44/7 liegt franko Bramsche mit 46,80 €/dt   kommen,   jedoch   scheinbar   ohne   den
          über dem Vorwochenniveau von 45,30 €/dt.                   Gastronomiebereich. Aus Sicht der ISN entpuppen sich
                                                                     die        bisherigen       Pläne         des

                                                                     Bundeslandwirtschaftsministers  Cem  Özdemir  immer
          Fleischmarkt: Nachfrage ohne Impulse                       mehr  als  ein  undurchdachtes  Stückwerk.  So  wird  das
          Der Fleischmarkt stabilisiert sich auf niedrigem Niveau. Während die   nichts  mit  dem  Gesamtkonzept!  „All  die  schönen
          Nachfrage weiter sehr schwach und impulslos ausfällt, so zeigt sich   Sonntagsreden  des  Bundeslandwirtschaftsministers
          durch  die  insgesamt  spürbar  reduzierten  Schlacht-  und   Cem Özdemir zum Erhalt der bäuerlichen Existenzen auf
          Zerlegemöglichkeiten eine Begrenzung der verfügbaren Fleischmenge.   den Betrieben sind unehrlich, wenn so gehandelt oder
          Diese  Mengenbegrenzung  trägt  aktuell  zur  Stabilisierung  der   eben nicht gehandelt wird, wie jetzt. Herr Özdemir muss
          Verkaufspreise bei. Durch die an vielen Standorten Corona bedingten   nach den Worten jetzt endlich für Taten sorgen“, fordert
          deutlichen Personalausfällen in bestimmten Bereichen der Zerlegung   ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack. Gerade in der
          sind  die  Verfügbarkeiten  einiger  Teilstücke  enger  geworden.   derzeitigen Situation, in der viele Betriebe ums nackte
          Grundsätzlich  kann  die  insgesamt  verhaltene  Nachfrage  in  den   Überleben  kämpfen,  brauchen  die  Schweinehalter
          verschiedenen Marktsegmenten ausreichend gedeckt werden.    endlich  Perspektive  und  Planungssicherheit.  Ganz
                                                                     besonders ist diese Klarheit kurzfristig bei den Corona-
                                                                     Überbrückungshilfen  notwendig.  Aktuell  werden  zwar
                                                                     nach wie vor teilweise Anträge bewilligt und ausgezahlt,
          Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten         eine verbindliche Klarstellung der Bundesregierung fehlt
          Sie wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr.          aber nach wie vor – das lange auf die Bank schieben ist
                                                                     auch   hier   inakzeptabel.   Mehr   dazu   im
                                                                     www.schweine.net.



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