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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine                      ISN-Marktbericht von Dienstag, 25.01.2022

                                                                     Am Schlachtschweinemarkt zeigen sich zunehmend die
          Vereinigungspreis   19.01.2022   1,20 €/IP   1,20 - 1,23 €   - 3   Auswirkungen  der  eingeschränkten  Aufnahmefähigkeit
                                                                     der  Schlachtbetriebe.  Die  Omikron-Welle  hinterlässt
          ISB               25.01.2022   1,20 €/kg   1,20 - 1,205 €   - 6
                                                                     deutliche  Spuren.  Parallel  zum  Covid-Infektions-
          ISN-Marktplatz    14.01.-20.01.  1,18 €/kg   1,18 – 1,18 €   - 12   geschehen  in  der  Bevölkerung  nehmen  auch  in  den
                                                                     Schlachtbetrieben die Personalausfälle zu. Die daraus
          VEZG -Sauenpreis   19.01.2022   0,60 €/kg   0,60 – 0,63 €   - 3   resultierenden  Einschränkungen  in  Schlachtung  und
                                                                     Zerlegung bestimmen gegenwärtig das Tagesgeschäft
                                                                     und  reduzieren  die  Vermarktungs-möglichkeiten  für
          Auktionsergebnis Internet Schweinebörse vom 25.01.2022     Schlachtschweine  inzwischen  spürbar.  Vor  allem  in
          Bei der Auktion der Internet Schweinebörse am heutigen Dienstag,   Nordrhein-Westfalen kommt es nach aktuellem Stand an
          25.01.2022 wurden von insgesamt 1.470 angebotenen Schweinen in   mehreren  Standorten  zu  reduzierten  Schlacht-
          9 Partien 320 Schweine in 2 Partien im Durchschnitt zu einem Preis   kapazitäten.  Zum  Teil  werden  die  Schlachtbänder
          von 1,20 €/kg SG (- 6 Cent zur Auktion am Freitag) in einer Spanne   aufgrund  des  entstandenen  Personalmangels  infolge
          von 1,20 € bis 1,205 € verkauft.                           von  Corona-Infektionen  bei  Mitarbeitern  und  der
                                                                     Quarantäne  von  Kontaktpersonen  nur  einschichtig
          Es  wurden  7  Partien  mit  1.150  Schweinen  nicht  verkauft,  da  der   bestückt.
          geforderte Mindestpreis nicht erreicht wurde.              Der Bedarf an schlachtreifen Schweinen nahm daher in
                                                                     den vergangenen Tagen sukzessive ab. In der heutigen
          Futter: Preise weiter auf hohem Niveau                     Auktion der Internet Schweinebörse blieben daher die
          Auf dem Futtermittelmarkt bleibt die erhoffte Erleichterung weiter aus.   angebotenen  Partien  überwiegend  unverkauft.  Aus
          Die Preise für die Einzelkomponenten pendeln rund um das erreichte,   heutiger Sicht ist eine unveränderte Notierung auf dem
          hohe Preisniveau. Aufgrund der Angst vor einem möglichen Krieg in der   bereits  abgesenkten  und  ohnehin  viel  zu  niedrigen
          Ukraine und daraus dann möglicherweise resultierenden Auswirkungen   Niveau zu erwarten.

          auf  die  ukrainischen  Weizenexporte  legten  die  Weizenkurse  an  der
          Pariser Matif zuletzt wieder zu. Auch am Kassamarkt sind die Verkäufer   Niederlande exportieren weniger Ferkel und
          dem Vernehmen nach bemüht, höhere Preise zu erzielen.      Schlachtschweine
          Futterweizen  franko  Südoldenburg  ist  im  Großhandel  aktuell  für   Die  niederländischen  Schweinehändler  haben  im
          29,10 €/dt  zu  haben,  das  ist  ein  Euro  über  Vorwochenniveau.   vergangenen Jahr deutlich weniger Tiere in andere EU-
          Sojaschrot 44/7 pendelte im Gegenzug zurück auf 45,30 €/dt. Bei den   Staaten exportiert als 2020. Wie aus vorläufigen Daten
          übrigen  Futterkomponenten,  wie  z.B.  Aminosäuren  ist  nach  wie  vor   der  niederländischen  Unternehmensagentur  (RVO)
                                                                     hervorgeht, wurden rund 6,26 Mio. Ferkel im EU-Ausland
          keine Erleichterung erkennbar.                             abgesetzt; das  waren  10,6 %  weniger  als  im  Vorjahr,

                                                                     berichtet AgE. Deutschland blieb mit 3,56 Mio. Ferkeln
          Fleischmarkt: Corona bremst Nachfrage aus                  Hauptkunde,  doch  waren  die  Lieferungen  ins
          Am Fleischmarkt wird nach wie vor von einer sehr ruhigen Nachfrage   Bundesgebiet  um  718.300  Stück  beziehungsweise
          nach  Schweinefleisch  berichtet.  Die  Abwärtskorrektur  der   16,8 % rückläufig. Unter anderem der Schweinestau zu
          Erzeugernotierung in der Vorwoche habe keine Margenverbesserung   Jahresbeginn  und  die  niedrigen  Preise  am
          zur Folge gehabt und die Preise standen weiter unter Druck. Immer   Schweinemarkt  in  Deutschland  wirkten  absatz-
          wieder kritisiert wird das zum Teil sehr aggressive Einkaufsverhalten   dämpfend. Auch in viele andere EU-Länder verkauften
          einiger Akteure der Fleischwarenindustrie.                 die Niederländer 2021 weniger Ferkel. Eine Ausnahme
          Die  Corona-Situation  wirkt  sich  unverändert  auf  die  Nachfrage  der   stellte die Vermarktung von Tieren nach Spanien dar, die
          Gastronomie  und  Verpflegungsbetriebe  aus.  Die  Unsicherheiten   im Vorjahresvergleich um rund 258.000 oder 19,9 % auf
                                                                     1,55  Mio.  Stück  zulegte.  Die  niederländischen
          diesbezüglich  sind  allgegenwärtig.  Aufgrund  der  spürbar  limitierten   Schlachtschweineausfuhren gingen 2021  im Vergleich
          Schlacht-  und  Zerlegemengen  rechnen  Marktteilnehmer  mit   zu  2020  um  rund  533.500  oder  42,5 %  auf  nur  noch
          stabilisierenden Effekten auf dem Fleischmarkt.            721.400  Tiere  zurück.  Maßgeblich  dafür  war  der
                                                                     Einbruch der Lieferungen schlachtreifer Schweine nach
                                                                     Deutschland um 567.500 Tiere bzw. mehr als 50 % auf
          Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten         559.200 Stück. Ähnlich sah dies beim Absatz von Sauen
          Sie wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr.          in der EU aus, der gegenüber 2020 um fast 19 % auf
                                                                     512.200  Tiere  sank.  Auch  hierfür  war  der
                                                                     Exportrückgang an Deutschland als Hauptkunden mit -
                                                                     42,6 % auf 183.100 Sauen verantwortlich.

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