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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine ISN-Marktbericht von Mittwoch, 26.01.2022
Vereinigungspreis 26.01.2022 1,20 €/IP 1,20 – 1,20 € +- 0 Am Schlachtschweinemarkt trübte sich die Stimmung in
den letzten Tagen unverkennbar ein. Die Vermark-
ISB 25.01.2022 1,20 €/kg 1,20 – 1,205 € - 6
tungsschwierigkeiten infolge limitierter Schlacht-
ISN-Marktplatz 14.01.-20.01. 1,18 €/kg 1,18 – 1,18 € - 12 kapazitäten durch Personalausfälle machten sich von
Tag zu Tag stärker bemerkbar. Gleichzeitig ist die
VEZG -Sauenpreis 19.01.2022 0,60 €/kg 0,60 – 0,63 € - 3
Fleischnachfrage neben saisonalen Effekten aufgrund
Amtliche Schlachtzahlen und Schlachtgewichte des coronabedingt fehlenden Außer-Haus-Verzehrs
und abgesagten Veranstaltungen sehr verhalten. Das
Woche 2022 2021 Vgl. Vorjahr Ø-Gewicht
Angebot auf dem europäischen Fleischmarkt ist
01 823.445 759.204 108,5 % 97,5 kg
umfangreich und der Wettbewerb groß. Demgegenüber
02 806.848 776.484 103,9 % 97,4 kg steht ein deutlicher Abbau der Schweinebestände in
03 793.461 808.304 98,2 % 97,2 kg Deutschland in den vergangenen Jahren und
insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie. Dies
01-03 2.423.754 2.343.992 103,4 %
Quelle: BLE führt zu einem inzwischen spürbaren Rückgang der
*Bei den Schlachtzahlen und Schlachtgewichten werden nur Schweine mit Angebotsmengen.
einem Zweihälftengewicht zwischen 80 und 110 kg berücksichtigt In der vergangenen Woche konnte die Notierung für
In der zurückliegenden Kalenderwoche wurden rund 13.000 Schlachtschweine dem massiven Druck großer
Schweine weniger als in der Vorwoche geschlachtet. Die vor allem Schlachtunternehmen nicht standhalten und gab nach.
in NRW einschränkten Schlachtkapazitäten können nicht in vollem Heute konnte die Notierung den Forderungen nach
Umfang kompensiert werden. Die durchschnittlichen Schlacht- einem erneuten Preisrückgang jedoch standhalten und
gewichte gaben um etwa 130 Gramm nach. der Preis bleibt auf unverändertem Niveau stehen.
Preisnotierung VEZG vom 26.01.2022 Fleischnachfrage privater Haushalte gesunken
Für den Zeitraum von Donnerstag 27.01. bis Mittwoch 02.02.2022 Um insgesamt 5,2 Prozent gesunken ist die Nachfrage
nennt die "Vereinigung von Erzeugergemeinschaften für Vieh u. privater Haushalte nach Fleisch, Wurst und Geflügel
Fleisch" einen mittleren AutoFOM-Preisfaktor (Median), den von Januar bis Dezember 2021 verglichen mit dem
„Vereinigungspreis“ von 1,20 €/Indexpunkt (das sind +- 0 Cent Vorjahr. Vor allem das Kaufinteresse an Rind/Schwein
gegenüber der Vorwoche) in einer Spanne von 1,20 € bis 1,20 €; der gemischt sowie Schweinefleisch sei zurückgegangen,
entsprechende FOM-Basispreis beträgt 1,20 €/kg SG. berichtet die AMI. Dabei sei die nachgefragte Menge im
Vorjahresvergleich über alle Fleischarten hinweg
Schlachtsauen gesunken. Bei Rindfleisch habe der private Konsum
Der Schlachtsauenmarkt ist nach dem Rückgang der Schlacht- über einen langen Zeitraum über dem Niveau von 2020
sauennotierung um 3 Cent in der Vorwoche weiter ohne grund- gelegen, habe dann aber zum Jahresende deutlich
legende Veränderung. Die Sauenschlachter hielten in der nun
ablaufenden Schlachtwoche ihre Auszahlungspreise unverändert, abgenommen.
so dass die seit Anfang Dezember gestiegene Differenz zwischen Der Rückgang der Gesamtnachfrage ist laut AMI auf
der Preisempfehlung der VEZG und den von Tönnies und das Pandemiegeschehen zurückzuführen. So habe die
Westfleisch genannten Auszahlungspreisen wieder auf den zuvor private Fleischnachfrage wegen der Schließung der
üblichen Abstand angeglichen wurde. Gastronomie zu Jahresbeginn 2021 sehr stark
In NRW fielen die Sauenschlachtungen laut den amtlichen zugenommen, da sich viele Verbraucher ihre
Schlachtzahlen zuletzt um etwa 2.000 Tiere niedriger aus, während Mahlzeiten selbst zubereiten mussten und daher
in Niedersachsen die Anzahl geschlachteter Sauen stabil blieb. Zum vermehrt Fleisch einkauften. Infolge der Lockerung der
einen fallen die Personalausfälle aufgrund der Ausbreitung der Corona-Maßnahmen und durch die Wiedereröffnung
Omikron-Welle ins Gewicht und zum anderen drückt der magere der Gastronomie habe der private Bedarf an Fleisch
Handel mit Sauenfleisch aufs Gemüt. Eine Erholung der Nachfrage wieder deutlich abgenommen.
sei nicht erkennbar. Die zunehmend volllaufenden Gefrierhäuser Die Preise für Fleisch stiegen teilweise deutlich trotz
können den Handlungsspielraum in den nächsten Wochen rückläufiger Nachfrage. Geflügelfleisch lag preislich
einschränken, befürchten Marktteilnehmer. gegenüber dem Vorjahr um 6,1 Prozent höher. Nur bei
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Schweinefleisch habe sich der Preis im Vergleich zu
Sie wieder am Freitag ab ca. 13.00 Uhr. Vorjahreszeitraum kam verändert, stellt die AMI fest.
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