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ISN-Marktbericht von Montag, 24.01.2022
Aktuelle Notierungen Schlachtschweine Der europäische Schlachtschweinemarkt gerät zuneh-
mend unter Druck und die Notierungen geben in vielen
Vereinigungspreis 19.01.2022 1,20 €/IP 1,20 – 1,23 € - 3 EU-Ländern nach. Ausnahmen bilden Spanien und
Frankreich mit gegen den Trend unveränderten
ISB 21.01.2022 1,26 €/kg 1,26 – 1,26 € + 5 Notierungen.
Die Ausbreitung der Omikron-Welle sorgt grenzüber-
ISN-Marktplatz 14.01.-20.01. 1,18 €/kg 1,18 – 1,18 € - 12
greifend für Verunsicherung. Zum einen fehlt es sowohl
VEZG -Sauenpreis 19.01.2022 0,60 €/kg 0,60 – 0,63 € - 3 in der Schlachtung als auch in der Zerlegung grenzüber-
greifend an Personal aufgrund von Infektionen und
Quarantänemaßnahmen der Mitarbeiter und der
EU Schweinepreisvergleich der ISN - korrigierte EU-Preise Kontaktpersonen. Durch den Personalmangel in der
EU-max EU-min D NL SP DK F Feinzerlegung werden umfangreiche Mengen an nicht
ausgelöster Ware (mit Knochen) angeboten. Auch der
1,43 1,03 1,15 1,14 1,37 1,24 1,43 gegenwärtig reduzierte Importbedarf der Fleisch-
SP B (+-0) (-1) (+-0) (-3) (+-0) verarbeiter in Italien hat Auswirkungen in einer ohnehin
angespannten Marktlage. Gleichzeitig sind die
Unsicherheiten in Bezug auf den Außer-Haus-Verzehr
Ferkelmarkt (KW 04 vom 24.01. bis 30.01.2022) mit Blick auf die Corona-Pandemie omnipräsent.
Die aktuelle Marktlage bei den Schlachtschweinen mit einem Die Preisrückgänge am Schlachtschweinemarkt liegen
Notierungsrückgang und zunehmenden Vermarktungsproblemen zwischen einem Cent in den Niederlanden und fünf Cent
aufgrund limitierter Schlachtkapazitäten wirkt sich auch auf den in Österreich. Die deutsche Notierung konnte dem
Ferkelmarkt aus. Daraus resultierend ist die Ferkelnachfrage massiv gestiegenen Druck der Schlachtunternehmen
nicht standhalten und gab um 3 Cent nach. Aktuell
verhaltender als in den vorangegangenen Wochen. Für die laufende kommt es insbesondere in NRW an einigen Standorten
Kalenderwoche wird daher ein Rückgang der Ferkelnotierung erwartet. zu spürbar reduzierten Schlacht- und Zerlege-
In den Nachbarländern Niederlande und Dänemark wird von einem kapazitäten.
ausgeglichenen Ferkelmarkt und stabilen Notierungen berichtet. In den Niederlanden sank die Notierung mit minus 1 Cent
weniger deutlich als zuletzt die Auszahlungspreise der
Notierungen KW 01 KW 02 KW 03 Tendenz Schlachtbetriebe. Diese reduzierten in der zurück-
liegenden Woche ihre Notierungen zwischen 2 und
03.01. - 10.01.- 17.01.- KW 04
Ferkel 09.01.22 16.01.22 23.01.22 24.01.-30.01.22 3 Cent. Die dänische Notierung setzte den Preis-
Nord-West +- 0 bis - 1 rückgang der Vorwoche weiter fort. Innerhalb von zwei
Wochen pendelte die korrigierte Notierung um rund
25 kg, 200er Partie 23,00 € 24,00 € 24,00 € Median - 1 € 7 Cent zurück. Begründet wird dies mit Druck vom
Nord-West europäischen Fleischmarkt und einer schwierigen Nach-
8 kg 14,90 € 15,50 € 15,50 € fragesituation. Die Überhänge am dänischen
VEZG Lebendmarkt konnten noch nicht vollständig abgebaut
25 kg, 200er Gruppe 23,00 € 24,00 € 24,00 € 23,00 € werden.
VEZG In Spanien bestehen laut Mercolleida regionale Unter-
schiede. Im Norden des Landes würden Schweine
8 kg 14,90 € 15,50 € 15,50 € 14,90 €
nachgefragt, während im Süden aufgrund von
Baden-Württ. Personalengpässen die Schlachtraten begrenzt seien.
25 kg, 200er Partie 25,20 € 26,10 € 26,10 € - 1 € Die Schlachtgewichte legten zuletzt deutlich zu. Das
Bayern aktuell sehr niedrige Preisniveau werde zum Einlagern
28 kg, 100er Partie 25,50 € 27,00 € 26,50 € - 0,50 € gefrorener Ware genutzt, heißt es. Die Exportnachfrage
(China) sei hingegen – anders als im Vorjahreszeitraum
Niederlande – gering. Der französische Markt entwickelt sich gegen
25 kg, 300er Partie 27,00 € 28,00 € 28,00 € den allgemeinen Trend zur Schwäche ebenso stabil auf
Dänemark 220 DKK dem bestehenden Niveau. Es werden rückläufige
30 kg, SPF, PRRS-neg. 26,90 € 29,60 € 29,60 € = 29,60 € Schlachtgewichte erwartet.
Der Beirat der Ab-Hof-Preisnotierung der LWK NRW u. Nds. sowie die AG Ferkelvermarktung der
VEZG empfehlen, dass deutsche Ferkel, die nach den Vorgaben des deutschen Tierschutz- Tendenz für den deutschen Markt: Die steigenden
gesetztes mit Betäubung kastriert wurden, beim Verkauf in einer Vermarktungspartie im Corona-Infektionen und Quarantänen reißen in den
ausgeglichenen biologischen Geschlechtsverhältnis einen Preiszuschlag von 2 €/Tier erhalten. Schlachtbetrieben zum Teil tiefe Löcher in die ohnehin
dünne Personaldecke. Die weitere Entwicklung hängt
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten maßgeblich von den verbleibenden Vermarktungs-
Sie wieder am morgigen Dienstag ab ca. 15.00 Uhr. möglichkeiten bei limitierten Schlachtkapazitäten ab.
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