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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine ISN-Marktbericht von Mittwoch, 19.01.2022
Vereinigungspreis 19.01.2022 1,20 €/IP 1,20 – 1,23 € - 3 In den vergangenen Tagen verstärkte sich der Druck
am Lebendmarkt. Bedingt durch die Kapazitäts-
ISB 18.01.2022 1,21 €/kg 1,21 – 1,21 € einschränkungen an mehreren Schlachtstandorten
werden aktuell weniger schlachtreife Schweine
ISN-Marktplatz 07.01.-13.01. 1,30 €/kg 1,30 – 1,30 € + 3
nachgefragt. Die Ausbreitung der Omikron-Variante
VEZG -Sauenpreis 12.01.2022 0,63 €/kg 0,63 – 0,63 € +-0 spiegelt sich auch in der ohnehin engen Personal-
situation sowohl in der Schlachtung als auch in der
Amtliche Schlachtzahlen und Schlachtgewichte Zerlegung wider. Auch in Bezug auf die Nachfrage-
Woche 2021/22 2020/21 Vgl. Vorjahr Ø-Gewicht entwicklung im Außer-Haus-Verzehr nehmen die
Sorgen aufgrund der Corona-Lage bei gleichzeitig
52 653.927 515.587 126,8 % 96,7 kg
überversorgten Fleischmärkten in der EU zu. Wie
53 - 555.176 - - befürchtet kann die Notierung heute dem massiven
Druck der Schlachtunternehmen nicht standhalten und
01 823.445 759.204 108,5 % 97,5 kg
die ohnehin schon ruinöse Situation der Schweinehalter
02 776.484 verschlechtert sich weiter.
Letzte 3
Wochen 2.090.864 Dänemark profitiert vom Einbruch der
Quelle: BLE deutschen Drittlandsexporte
*Bei den Schlachtzahlen und Schlachtgewichten werden nur Schweine mit Dänemark hat als Schweinefleischexporteur im
einem Zweihälftengewicht zwischen 80 und 110 kg berücksichtigt vergangenen Jahr kräftig von Deutschlands Problemen
mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) profitiert.
Die Schlachtzahlen der vergangenen Kalenderwoche liegen aktuell Wie die Marktanalysten des Dachverbandes der
noch nicht vor. Wir werden diese in den Marktbericht am Freitag dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F)
aufnehmen. berichteten, sind 2021 aus Dänemark insgesamt
25.300 t Schweinefleisch nach Südkorea geliefert
worden. Das entsprach einem Anstieg von rund 175 %
Preisnotierung VEZG vom 19.01.2022 zum Vorjahr, berichtet AgE.
Für den Zeitraum von Donnerstag 20.01. bis Mittwoch 26.01.2022 Der enorme Zuwachs basiert nach Einschätzung der
nennt die "Vereinigung von Erzeugergemeinschaften für Vieh u. Marktbeobachter auf dem weitgehenden Ausfall
Fleisch" einen mittleren AutoFOM-Preisfaktor (Median), den Deutschlands im letzten Jahr. Nachdem die
„Vereinigungspreis“ von 1,20 €/Indexpunkt (das sind - 3 Cent hochansteckende Tierseuche in der Bundesrepublik
aufgetreten sei, seien die Ausfuhren zum Vorjahr um
gegenüber der Vorwoche) in einer Spanne von 1,20 € bis 1,23 €; der mehr als 96 % auf nur noch rund 2.800 t eingebrochen.
entsprechende FOM-Basispreis beträgt 1,20 €/kg SG. Dänemark wie auch andere Länder der Europäischen
Union hätten diese Lücke ausgeglichen.
Dänemark ist damit 2021 beim Schweinefleisch zum
Schlachtsauen siebtwichtigsten Lieferanten Südkoreas aufgestiegen.
Die Lage am Schlachtsauenmarkt zeigt keine grundlegende Mit weitem Abstand angeführt wird diese Liste von den
USA. Diese haben 2021 etwa 139.400 t nach Südkorea
Veränderung. Die Nachfrage nach Sauenfleisch ist weiterhin sehr exportiert, was allerdings einem Rückgang von rund
verhalten und der Preisdruck durch die Einkäufer aus der 10 % entsprach. Die Gesamteinfuhren des asiatischen
verarbeitenden Industrie sehr hoch, klagen Marktteilnehmer. Die Landes hatten auf Jahressicht gleichwohl zugelegt, und
hohen Gefrierhausbestände und die vollen Gefrierläger schränken zwar um gut 3 % auf 431.900 t.
die Flexibilität stark ein. Die weitere Entwicklung hängt maßgeblich Deutschland hat mit Südkorea und anderen Ländern
von den Produktionsmöglichkeiten unter den Bedingungen der wie China, Japan oder den Philippinen bislang noch
Corona-Situation ab. kein Regionalisierungsabkommen abgeschlossen.
Nach den ASP-Ausbrüchen in Deutschland werden
dementsprechend aktuell keine Lieferungen von hier
mehr akzeptiert. Wegen dieser unbefriedigenden
Situation sind die deutschen Schweinefleischexporte in
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Drittländer von Januar bis Oktober 2021 nach Angaben
Sie wieder am Freitag ab ca. 13.00 Uhr. des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gegenüber
dem Vorjahreszeitraum um 48% auf 476.931 t
eingebrochen.
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