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ISN-Marktbericht von Dienstag, 05.01.2021
Aktuelle Notierungen Schlachtschweine: Der Schlachtschweinemarkt startet mit den vorherge-
sehenen Bedingungen ins neue Jahr. Mit dem zu
Vereinigungspreis 23.12.2020 1,19 €/IP 1,19 – 1,19 € +-0 erwartenden Angebotsrückgang sollten die Weichen
gestellt sein, dass sich der ins neue Jahr geschleppte
ISB 05.01.2021 entfällt
Schweinestau Stück für Stück abbauen lassen wird.
ISN-Marktplatz 25.12.-31.12. - kein Handel Derzeit laufen die Schlachtungen bei Vion in Perleberg
aufgrund von Infektionen bei Mitarbeitern und ent-
VEZG -Sauenpreis 23.12.2020 0,65 €/kg 0,65 – 0,65 € + 0
sprechenden Quarantänemaßnahmen dem Verneh-
Auktion Internet Schweinebörse weiter ausgesetzt men nach eingeschränkt weiter. Die vor Weihnachten
Aufgrund der Verunsicherung vieler Marktteilnehmer in Zusammen- im Süden betroffenen Vion-Standorte sind inzwischen
hang mit dem Corona-Infektionsgeschehen sowie den bestätigten ohne größere Einschränkungen in Betrieb.
ASP-Fällen in Brandenburg und Sachsen wird die Auktion der Internet Insgesamt ist der Schlachtbetrieb in Deutschland nach
Schweinebörse weiter ausgesetzt. den Feiertagen gut angelaufen. Mit den umfassenden
Der Handel auf dem Marktplatz der Internet Schweinebörse ist Erfahrungen im Umgang mit der Corona-Pandemie aus
weiterhin jederzeit möglich. dem Vorjahr sollten die Unternehmen grundsätzlich
trotz aller Unsicherheiten gut aufgestellt sein.
Futter: Lebhafter Handel der Einzelkomponenten
Nach einem sehr ruhigen Jahreswechsel zeigt sich der Futtermittel- In dieser Woche ist von einer Stabilisierung der
markt in der ersten Kalenderwoche recht belebt. Sowohl der Getreide- Notierung auf dem niedrigen Ausgangsniveau auszu-
markt als auch der Markt für Eiweißkomponenten zeigten steigende gehen.
Tendenzen. Beim Getreide traten sowohl Landhändler als auch Misch-
futterhersteller als Kaufinteressenten auf, berichtete ein Marktteil- Exporte von Schweinefleisch gehen deutlich zurück
nehmer. Für Futterweizen franko Südoldenburg wurden am Vormittag Infolge des Auftretens der Afrikanischen Schweinepest
21,90 €/dt genannt. (ASP) sind die Ausfuhren von Schweinefleisch aus
Die Preise für Sojaschrot explodierten zuletzt regelrecht. Hintergrund Deutschland in den vergangenen Monaten deutlich
seien zum einen Streiks der Hafenarbeiter in Brasilien und die Trocken- gesunken. Die ausgeführten Mengen lagen im Oktober
heit in wichtigen Bohnenanbaugebieten Südamerikas, die die Börsen 2020 rund 12 % unter dem Wert des Vorjahres,
entsprechend inspirieren. Möglicherweise werde auch die erwartete berichtet die AMI.
Abwärtskorrektur der Endbestände im nächsten USDA-Bericht bereits Mehr als halbiert haben sich demnach die Drittlands-
eingepreist. Sojaschrot 44/7 franko Bramsche wird aktuell für exporte. Im Zeitraum Januar bis Oktober sei zwar noch
43,30 €/dt gehandelt und damit deutlich über Vorwochenniveau. immer etwas mehr Schweinefleisch nach China
geliefert worden als 2019, bis Jahresende sei hier
Fleischmarkt: Versorgungslage ausreichend allerdings ein Minus zu erwarten. Kompensiert werde
Der Fleischmarkt zeigt zum Jahresbeginn einen ruhigen Verlauf ohne diese Entwicklung zumindest teilweise durch umfang-
Überraschungen. Nachdem bereits nach Weihnachten im Verkauf die reichere Lieferungen innerhalb der EU. Die Exporte in
Preise für Lachse und Filets angepasst worden waren, laufe das EU-Länder hätten im Oktober im Vergleich zum Vorjahr
Geschäft in dieser Woche durch, berichtete ein Marktteilnehmer. um rund 10 Prozent zugenommen.
Aufgrund des morgigen Feiertags in einigen Bundesländern sei das Insgesamt sei laut AMI über das gesamte Jahr gesehen
Bestellverhalten gemischt. Die winterlichen Temperaturen und der ein Rückgang der Exporte in einer Größenordnung von
Schnee in einigen Regionen sorgen für Appetit und sind förderlich für rund 5 % zu erwarten. Zum einen fehle der Drittlands-
eine weiter ordentliche Nachfrage. Engpässe in der Versorgung seien handel weitgehend und auch der innereuropäische
infolge der fehlenden Schlachttage am Fleischmarkt nicht erkennbar. Handel sei wegen der Corona-Pandemie oftmals
Insgesamt fehlt es weiter an den vielfältigen Möglichkeiten des Exports schwierig. Außerdem sei in Deutschland 2020 merklich
in Drittländer. Durch die Einigung im Brexit-Streit ist den Marktteil- weniger Schweinefleisch erzeugt worden. Daher sei
nehmern die Erleichterung anzumerken. In der Summe habe man die auch im kommenden Jahr von eher rückläufigen
Preise in dieser Woche im Wesentlichen halten können.
Liefermengen auszugehen. Die ASP werde uns weiter
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Sie beschäftigen und aufgrund von fortgesetzten Bestands-
wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr. abstockungen im Sauenbereich sei von einem weiteren
Rückgang der Schweinefleischerzeugung auszugehen.
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