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ISN-Marktbericht von Mittwoch, 13.01.2021
Aktuelle Notierungen Schlachtschweine In der Wochenmitte gibt es am Schlachtschweinemarkt
keine kursverändernden Neuigkeiten. Die Schlacht-
Vereinigungspreis 13.01.2021 1,19 €/IP 1,19 – 1,19 € +- 0 kapazitäten und -möglichkeiten bleiben ein Nadelöhr,
das den Abbau des bestehenden Schweinestaus
ISB 12.01.2021 entfällt
bremst. Entsprechend ist die Vermarktung schlacht-
ISN-Marktplatz 01.01.-07.01. 1,07 €/kg 1,03 – 1,08 € reifer Schweine stockend und vielfach nur mit
VEZG -Sauenpreis 06.01.2021 0,65 €/kg 0,65 – 0,65 € +-0 Wartezeiten möglich.
Anhand der anhaltend umfangreichen Sauenschlach-
tungen lässt sich jedoch ablesen, dass die Angebots-
Amtliche Schlachtzahlen und Schlachtgewichte entwicklung durch eine geringere Anzahl nachwach-
Woche 2020/21 2019/20 Vgl. Vorjahr Ø-Gewicht sender Ferkel grundsätzlich rückläufig ist.
Alles in allem befindet sich der Schlachtschweinemarkt
52 515.587 550.638 93,6 % 99,0 kg
unverändert in einem schwierigen Fahrwasser. Das
53 555.176 100,7 kg umfangreiche Angebot trifft auf eine saisonal bedingt
01 691.003 ruhige Nachfrage im Januar. Daraus resultierend bleibt
die Notierung für Schlachtschweine erneut unverändert.
01-53 44.697.361 47.394.890
Quelle: BLE Deutlich weniger Schweine in 2020 geschlachtet
Die Folgen der Corona-Pandemie wirken sich erheblich
Die Schlachtzahlen der vergangenen Woche wurden von der BLE auf die Schweineschlachtungen aus. So lag die Zahl der
bislang noch nicht veröffentlicht. Wir werden die Zahlen dann in den von Januar bis November 2020 in Deutschland insge-
Marktbericht am Freitag aufnehmen. samt geschlachteten Schweine um ca. 1,8 Mio. unter
den Zahlen des entsprechendem Vorjahreszeitraums.
Preisnotierung VEZG vom 13.01.2021 Pro Monat wurden im Schnitt 4,5 Mio. Schweine
geschlachtet. Das entspreche einem Rückgang von
Für den Zeitraum von Donnerstag 14.01. bis Mittwoch 20.01.2021 3,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, berichtet
nennt die "Vereinigung von Erzeugergemeinschaften für Vieh u. aktuell die AMI. Zu Jahresbeginn 2020 waren demnach
Fleisch" einen mittleren AutoFOM-Preisfaktor (Median), den teilweise noch überdurchschnittlich hohe Schlacht-
„Vereinigungspreis“ von 1,19 €/Indexpunkt (das sind +- 0 Cent zahlen gemeldet worden. Nach Abschluss des ersten
gegenüber der Vorwoche) in einer Spanne von 1,19 € bis 1,19 €; der Quartals seien diese sukzessive gesunken und stiegen
entsprechende FOM-Basispreis beträgt 1,19 €/kg SG. erst nach Erreichen des Tiefpunktes von 4,2 Mio.
Schlachtungen im Mai langsam wieder an. Das
Vorjahresniveau sei trotzdem bis zum Jahresende hin
Schlachtsauen nicht wieder erreicht worden. Im November lagen die
Der Schlachtsauenmarkt ist von einem umfangreichen Angebot an Schlachtzahlen laut AMI noch rund 6,5 % unter denen
des vorangegangenen Jahres.
Schlachtsauen geprägt. Die Sauenschlachter berichten von Die Ursache für die rückläufigen Schweineschlach-
Schlachtungen auf sehr hohem Niveau, was auch die amtlichen tungen in 2020 ist im Wesentlichen der Ausbruch der
Schlachtzahlen belegen. Auch für die nächste Woche liegen bereits Corona-Pandemie im Frühjahr. Die Schlachtkapazi-
entsprechende Anmeldungen vor, so ein Marktteilnehmer. täten waren aufgrund coronabedingter Schließungen
Das Geschäft mit Sauenfleisch ist insgesamt ausgeglichen. Die von Schlachthöfen, erforderlicher Hygienemaßnahmen
vorhandenen Mengen lassen sich dem Vernehmen nach vollständig sowie personeller Engpässe der limitierende Faktor.
vermarkten. Insgesamt sei die Nachfrage im saisonal üblichen Seit April ist es daher immer wieder zu größeren
Rahmen und es bestünden keine außergewöhnlichen Überhängen an schlachtreifen Schweinen gekommen.
Verschiebungen. Die Produktion der Verarbeitungsindustrie ist Die Schlachtmengen sanken durch gestiegene
wieder angelaufen. Schlachtgewichte anteilig geringer als die
Alles in allem entwickelt sich die Marktlage für Schlachtsauen stabil Schlachtzahlen.
auf dem niedrigen Niveau. Das erstmalige Auftreten der ASP bei Wildschweinen in
Deutschland führte zusätzlich zu Handelsrestriktionen
und somit zum Wegfall wichtiger Exportländer.
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Aufgrund dieser zunehmend angespannten Situation
Sie wieder am Freitag ab ca. 12.30 Uhr. wurden weniger Importe von Schlachtschweinen und
Ferkeln verzeichnet.
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