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Der  erste  und  wichtigste  Punkt  ist  der  starke  Importrückgang  von
          Ferkeln.  Seit  September  letzten  Jahres  wurden  wöchentlich  etwa
          40.000 Ferkel weniger aus Dänemark und den Niederlanden geliefert.
          Zudem war auch schon im letzten Herbst das Angebot an deutschen
          Ferkeln  aufgrund  des  Bestandsabbaus  der  deutschen  Sauenhalter
          rückläufig. Das bedeutet, dass nun deutlich weniger Schweine in den
          deutschen  Ställen  die  Schlachtreife  erreichen.  Auch  der  Effekt  des
          saisonal zurückpendelnden Angebotes setzt bereits ein. Hinzu kommt,
          dass aktuell die Schlachtschweineimporte aus den Niederlanden und
          Belgien  reduziert  werden.  Gleichzeitig  werden  mehr  Schweine  zur
          Schlachtung ins Ausland gebracht.
          Insgesamt sollte es dadurch möglich sein, den Überhang nun in einem
          deutlich  erhöhten  Tempo  abzubauen.  Während  es  vor  kurz
          Weihnachten lediglich vereinzelt gelingen konnte, den Überhang um
          10.000 bis 30.000 Tiere pro Woche zu reduzieren, könnte sich diese
          Zahl  in  den  kommenden  Wochen  auf  60.000  –  90.000  belaufen.
          Voraussetzung  ist  dafür  natürlich,  dass  keine  allzu  großen
          Schlachtkapazitäten wegen neuerlicher Corona-Infektionen entfallen -
          aber auch dann ist leicht auszurechnen, dass sich der Abbau noch
          viele Wochen hinziehen wird.

          Besserer Absatz von Schweinefleisch für schnelleren Abbau des
          Staus wichtig
          Daneben ist jetzt aber auch von zentraler Bedeutung, den Absatz von
          Schweinefleisch in den Fokus zu nehmen. Hier hakt es bedingt durch
          Lockdown  und  Exportsperren  wegen  ASP  erheblich. Ohne  bessere
          Absatzmöglichkeiten  wird  es kaum  gelingen,  die  Schlachtaktivitäten
          auf ein höheres Niveau zu bringen. Angesichts der sich anbahnenden
          Verlängerung des Lockdowns dürfte dieser Aspekt in den kommenden
          Wochen  weiter  an  Bedeutung  gewinnen.  Zum  Abbau  des
          Schweinestaus  ist  es  also  enorm  wichtig,  bei  der  Öffnung  weiterer
          Drittlandsmärkte seitens der Bundesregierung voranzukommen. Hier
          sollte man nicht nur auf die China-Karte setzen, sondern speziell auch
          wichtige Absatzdestinationen wie Südkorea und Japan ins Zentrum der
          Bemühungen richten.


























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