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weiter den Preis drückt, nutzt die Situation schamlos aus.   weiter den Preis zu drücken, der nutzt die Situation mit
                                                                     vorgeschobenen  Argumenten  schamlos  aus.  Wir
          Erstmals im Land Brandenburg - und damit bundesweit – wurde die
          Afrikanische  Schweinepest  (ASP)  in  2  Hausschweinbeständen   erwarten von den Abnehmern in Deutschland daher ein
                                                                     klares Statement – ein mindestens stabiles Preisniveau
          festgestellt. Es handelt sich um einen Bio-Betrieb im Landkreis Spree-
          Neiße  und  einer  Kleinst-Haltung  im  Landkreis  Märkisch-Oderland.   ist  jetzt  das  zwingende  und  richtige  Signal  an  die
          Beide Bestände wurden sofort durch die zuständigen Veterinärämter   deutschen Schweinehalter!"
          gesperrt und die notwendigen Maßnahmen eingeleitet.

          Sperrzonen werden eingerichtet
          Über  die  bestehenden  Sperrzonen  wegen  ASP  bei  Wildschweinen
          (Kerngebiete,  gefährdete  Gebiete,  Pufferzonen)  hinaus  werden  nun
          um die betroffenen Betriebe Schutzzonen und Überwachungszonen
          eingerichtet. Die Veterinärämter vor Ort führen die Maßnahmen zur
          Tierseuchenbekämpfung   durch.   Das   FLI   unterstützt   die
          epidemiologischen Untersuchungen.
          Laut Brandenburgs Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher
          werde  bereits  nach  der  Ursache  für  den  Eintrag  in  die
          Schweinebestände gesucht. Die dafür notwenigen Ermittlungen sind
          eingeleitet  worden  und  werden  durch  die  Task  Force  des  Landes
          Brandenburg und Spezialisten des FLI unterstützt.

          Regionalisierung greift weiterhin
          Die  Regionalisierung  in  der  EU  und  damit  die  Möglichkeit  des
          innergemeinschaftlichen Handels mit Schweinen und Schweinefleisch
          besteht  weiter  fort,  da  die  betroffenen  Hausschweinbestände  in
          denselben  Regionen  wie  die  bisherigen  ASP-Ausbrüche  bei
          Wildschweinen liegen.
          Schweinehaltungen  unterliegen  hohen  Biosicherheitsmaßnahmen
          nach der Schweinehaltungshygieneverordnung, um den Eintrag von
          Seuchenerregern  von  außen  zu  verhindern.  Ein  besonderes
          Ansteckungsrisiko  besteht  bei  Auslauf-  und  Freilandhaltung  von
          Hausschweinen, gerade in Kerngebieten und gefährdeten Gebieten.
          Darauf haben das BMEL und auch wir immer wieder hingewiesen.

          Die ISN meint:
          "Ruhe  bewahren!  Auch  wenn  die  ASP  nun  erstmals  bei
          Hausschweinen in Deutschland festgestellt worden ist, besteht kein
          Grund zur Panik! Die beiden betroffenen Betriebe liegen innerhalb der
          bisher schon bestehenden Restriktionszonen in Brandenburg und sind
          bereits geräumt worden. Daher ändert sich die Lage für die deutschen
          Schweinehalter  nicht  gravierend."  kommentiert  ISN-Geschäftsführer
          Dr. Torsten Staack die Lage. "Mit Blick auf den Markt ist Deutschland
          durch  die  ASP  beim  Wildschwein  für  den  Schweinefleischexport  in
          viele  Drittländer  ohnehin  gesperrt.  Auf  europäischer  Handelsebene
          greift  weiterhin  das  Regionalisierungsprinzip,  wodurch  sich  aktuell
          keine  Veränderungen  für  die  deutschen  Absatzmärkte  in  der  EU
          ergeben.  Zudem  ist  das  Schlachtschweineangebot  hierzulande
          äußerst niedrig. Es befindet sich auf dem Niveau von dem Jahr 2007,
          also  einem  geradezu  historischen  Tiefststand",  so  Staack  weiter.
          "Trotzdem ächzen die deutschen Schweinehalter aktuell bereits unter
          einem ruinösen Preistief. Konkret machen sie derzeit einen Verlust von
          30-40 Euro je Tier. Wer jetzt trotz dieser beschriebenen Lage versucht,

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