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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine ISN-Marktbericht von Mittwoch, 14.07.2021
Vereinigungspreis 14.07.2021 1,42 €/IP 1,42 – 1,48€ - 6 Bei der heutigen Preisfindung rutschte die Notierung
der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh
ISB 13.07.2021 1,45 €/kg 1,44 – 1,47 € - 4
und Fleisch (VEZG) für Schlachtschweine auf
ISN-Marktplatz 02.07.-08.07. 1,53 €/kg 1,50 – 1,55 € 1,42 €/kg SG ab. Die Verluste, welche die
Schweinehalter schon seit Monaten hinnehmen
VEZG -Sauenpreis 07.07.2021 1,05 €/kg 1,05 – 1,05 € +- 0
müssen, werden damit noch größer. Die wirtschaftliche
Amtliche Schlachtzahlen und Schlachtgewichte Situation auf vielen Betrieben nimmt immer
dramatischere Ausmaße an und gefährdet die Existenz
Woche 2021 2020 Vgl. Vorjahr Ø-Gewicht
von immer mehr Schweinehaltern.
25 815.497 848.116 96,2 % 96,3 kg
ISN: Die Lage für die deutsche Schweinehaltung ist
26 767.208 784.765 97,8 % 96,2 kg ernst. Mal ganz abgesehen von den ständigen neuen
27 784.896 768.532 102,1 % 96,1 kg Anforderungen und Auflagen sind die Sorgen wegen
der dauerhaft desaströsen finanziellen Situation groß.
01-27 22.296.996 23.610.061 94,4 %
Quelle: BLE Schon seit Monaten bewegt sich die gesamte deutsche
*Bei den Schlachtzahlen und Schlachtgewichten werden nur Schweine mit Schweinehaltung tief in der Verlustzone. Der heutige
einem Zweihälftengewicht zwischen 80 und 110 kg berücksichtigt Notierungsrückgang ist der unrühmliche Gipfel der
Entwicklung der letzten Wochen. Die Preisdrückerei
Die wöchentlichen Schlachtzahlen für die KW 27 nahmen um knapp
18.000 Schweine gegenüber der vorangegangenen Woche zu. muss sofort ein Ende haben.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Zahlen der BLE für die KW 26 Seit Wochen gestaltet sich die Preisfindung wegen der
unvollständig waren. Eine Korrektur liegt bislang nicht vor. Die großen Unterschiede zwischen Lebendmarkt und
durchschnittlichen Schlachtgewichte pendelten leicht zurück auf Fleischmarkt schwierig. Die Geschäfte am EU-
96,1 kg. Beim Vergleich mit den Schlachtzahlen der Vorjahres- Fleischmarkt laufen seit Wochen schlecht, dennoch
wochen ist die vierwöchige Schließung des Schlachtstandorts in konnten die Schweine am Lebendmarkt bis vor Kurzem
Rheda-Wiedenbrück im Sommer 2020 zu beachten. noch problemlos vermarktet werden. So konnte in den
letzten Wochen der VEZG-Preis trotz des Preisdrucks
Preisnotierung VEZG vom 14.07.2021 der führenden Schlachtunternehmen immerhin auf dem
Für den Zeitraum von Donnerstag 15.07. bis Mittwoch 21.07.2021 ohnehin schon niedrigen Niveau von 1,48 €/SG stabil
nennt die "Vereinigung von Erzeugergemeinschaften für Vieh u. gehalten werden. In dieser Woche wurde der Druck der
Fleisch" einen mittleren AutoFOM-Preisfaktor (Median), den abnehmenden Seite jedoch zu groß und schlägt
„Vereinigungspreis“ von 1,42 €/Indexpunkt (das sind - 6 Cent mittlerweile auch auf den Lebendmarkt durch. Einige
gegenüber der Vorwoche) in einer Spanne von 1,42 € bis 1,48 €; der Schlachthöfe haben ihre Kapazitäten wegen der
entsprechende FOM-Basispreis beträgt 1,42 €/kg SG. schlechten Fleischnachfrage reduziert, so dass sich
trotz des überschaubaren Angebotes nicht mehr alle
Schlachtsauen
Am Schlachtsauenmarkt ist die Marktlage unverändert schwierig. Schweine reibungslos vermarkten lassen und
Das Angebot an Schlachtsauen ist auch weiter nicht umfangreich Hauspreise nicht mehr so einfach umfahren werden
und die Vermarktung gestaltet sich unproblematisch. Dennoch ist können. Infolgedessen gab die Notierung heute um
die Stimmung der Marktteilnehmer aufgrund der Entwicklung am 6 Cent auf 1,42 €/kg SG nach.
Fleischmarkt stark eingetrübt. Es mangelt im Wesentlichen an der Massive Verluste für Schweinehalter
Nachfrage, berichtete ein Marktteilnehmer. Das Problem der Die jüngsten Preisrückgänge für Schlachtschweine
umfangreichen Mengen auf dem europäischen Fleischmarkt treffen die deutschen Erzeuger besonders hart, denn
besteht, seit Chinas Nachfrage vor einigen Wochen stark abflaute. schon seit Monaten kämpfen die Betriebe um ihr
Reine Verarbeitungsproduzenten stehen besonders unter Druck, so wirtschaftliches Überleben. Die Schweinepreise
dass auf Sparflamme zerlegt wird.
Die unbefriedigende Situation aufgrund der größer gewordenen befinden sich schon seit letztem Jahr – spätestens seit
Differenz zwischen den genannten Basispreisen für Schlachtsauen dem Preisrutsch um 20 Cent infolge des ASP-Fundes
bei Tönnies und Westfleisch und der Preisempfehlung der VEZG im September- unterhalb eines kostendeckenden
änderte sich bislang nicht. Niveaus. Seitdem kamen zusätzlich noch massive
Preisanstiege für Futter hinzu und auch andere Kosten
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Sie beispielsweise für Energie und andere Rohstoffe
wieder am Freitag ab ca. 12.30 Uhr. stiegen weiter. Mittlerweile dürfte sich der Verlust pro
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