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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine ISN-Marktbericht von Dienstag, 29.06.2021
Vereinigungspreis 23.06.2021 1,48 €/IP 1,48 – 1,48 € +-0 Der Schlachtschweinemarkt zeigt zu Wochenbeginn
keine grundlegende Veränderung und die unbe-
ISB 29.06.2021 1,54 €/kg 1,515 – 1,545 € + 1 friedigende und für Erzeuger unverständliche Situation
setzt sich fort. Die großen Schlachtunternehmen halten
ISN-Marktplatz 18.06.-24.06. kein Handel aufgrund der schwachen Entwicklung des Fleisch-
VEZG -Sauenpreis 23.06.2021 1,05 €/kg 1,05 – 1,05 € +-0 marktes an ihrer Hauspreispolitik für „freie“ Schweine
fest, während die mittelständischen Schlachtunter-
nehmen dem Vernehmen nach das aktuelle Notierungs-
Auktionsergebnis Internet Schweinebörse vom 29.06.2021 niveau akzeptieren. Der Lebendmarkt ist weiter knapp
bestückt.
Bei der Auktion der Internet Schweinebörse am heutigen Dienstag, Das heutige Auktionsergebnis der Internet Schweine-
29.06.2021 wurden von insgesamt 1.105 angebotenen Schweinen in börse mit einem Durchschnittspreis von 6 Cent über
8 Partien 995 Schweine in 7 Partien im Durchschnitt zu einem Preis aktuellem Notierungsniveau zeigt, dass nach wie vor
von 1,54 €/kg SG (+ 1 Cent zur letzten Auktion) in einer Spanne von keine Notwendigkeit besteht, zu Hauspreisen Schlacht-
1,515 € bis 1,545 € verkauft. schweine zu liefern.
Es wurde 1 Partie mit 110 Schweinen nicht verkauft, da der geforderte Viehzählungsergebnisse:
Mindestpreis nicht erreicht wurde. Niedrigster Stand seit Jahrzehnten
Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts
Futter: Getreidepreise geben nach (Destatis) zeigen einen starken Rückgang des
Am Futtermittelmarkt warten die Marktteilnehmer auf die neue Ernte. Schweinebestands in Deutschland. Laut Agra Europe
Generell deutet sich Erleichterung am Getreidemarkt an und die sinkt das aktuelle Ergebnis damit auf den niedrigsten
Mischfutterhersteller konkurrieren in einem Markt mit schrumpfenden Stand bei einer Frühjahrszählung seit 1997. Zum
Tierbeständen. Der agrarmeteorologische Prognosedienst der EU- Stichtag 3. Mai 2021 wurden in Deutschland 24,6 Mio.
Kommission (MARS) geht für die EU-27 von überdurchschnittlichen Schweine gehalten. Die Zahl der Schweine ist nach den
Getreideerträgen 2021 aus. Die Getreidepreise am Kassamarkt vorläufigen Ergebnissen seit der letzten Erhebung am 3.
November 2020 um 5,5 % oder 1.430.600 Tiere
pendelten gegenüber der Vorwoche deutlich zurück. Futterweizen gesunken. Gegenüber dem Vorjahreswert vom 3. Mai
franko Südoldenburg lag im Großhandel zuletzt bei 24,10 €/dt. Ex Ernte 2020 ist der Bestand um 3,3 % oder 840.400 Tiere
werden 20,00 €/dt nominell genannt und für die Monate September bis zurückgegangen.
Dezember 19,30 €/dt. Gerste franko Südoldenburg kostet aktuell Den Wiesbadener Statistikern zufolge gab es im Mai
23,20 €/dt. Ex Ernte liegen die Preisideen bei 18,90 €/dt und für 2021 im Vorjahresvergleich nur bei den Mastschweinen
September bis Dezember bei 19,30 €/dt. einen Bestandsaufbau, und zwar um 1,2 % auf
Kaum Veränderung zeigte sich beim Sojaschrot 44/7 franko Bramsche 11,24 Mio. Tiere. Dagegen nahm die Zahl der Ferkel
mit 36,80 €/dt. kräftig ab, nämlich um 7,2 % auf 7,28 Mio., und die der
Jungschweine um 5,6 % auf 4,47 Mio. Stück. Dies sind
Fleischmarkt: Druck setzt sich fort Folgen der zuletzt deutlich verringerten Ferkelimporte
Am Fleischmarkt setzt sich die trübe Stimmung weiter fort. Der und des Abbaus der heimischen Sauenbestände. Die
Zahl der gehaltenen Zuchtsauen ging im Vorjahres-
schwache und stark verlangsamte Außenhandel europäischer vergleich stark zurück, und zwar um 146.700 oder 8,3 %
Exporteure mit China setzt den innergemeinschaftlichen Handel auf nur noch 1,63 Mio. Tiere.
erheblich unter Druck. Der Markt werde geflutet mit Billigangeboten aus Neben den Tierzahlen ist auch die Zahl der
dem europäischen Umfeld, klagen Marktteilnehmer. Auch durch schweinehaltenden Betriebe rückläufig. Zum 3. Mai 2021
ausgeschöpfte Kühlhauskapazitäten bleibt der Verkaufsdruck hoch. gab es 19.800 schweinehaltende Betriebe. Das sind
Zuletzt seien nochmal deutliche Preiszugeständnisse nötig gewesen. 3,3 % oder 700 Betriebe weniger als noch im November
Die zu verzeichnenden Nachfrageimpulse aus der Gastronomie, der 2020. Ursachen für diese Entwicklung sind z.B. die
Fußball-EM, nachzuholenden Familienfeiern und Grillaktivitäten können deutlich gesunkenen Schweinepreise, die Auswirkungen
den bestehenden Druck aktuell nicht kompensieren. der Corona-Pandemie sowie die ASP, aber auch die
fehlende Perspektive für viele Betriebe.
Im Zehnjahresvergleich ging sowohl die Anzahl der
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten gehaltenen Schweine als auch die Anzahl der Betriebe
zurück. Die Zahl der Schweine sank um 7,9 % oder
Sie wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr. 2,1 Mio. Tiere, während die Anzahl der Betriebe um
37,5 % oder 11.900 Betriebe abnahm. Der durch-
schnittliche Schweinebestand erhöhte sich in den letzten
zehn Jahren von 845 auf 1.246 Schweine je Betrieb.
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