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ISN-Marktbericht von Dienstag, 22.06.2021
Aktuelle Notierungen Schlachtschweine Am Schlachtschweinemarkt driften Lebend- und Fleisch-
markt weiter auseinander. Dem sehr schwachen und
überversorgten Fleischmarkt steht ein knapp versorgter
Vereinigungspreis 16.06.2021 1,48 €/IP 1,48 – 1,50 € - 9
Lebendmarkt gegenüber. Aufgrund der schwierigen
ISB 22.06.2021 1,51 €/kg 1,485 – 1,54 € - 4 Fleischverkäufe insbesondere der exportorientierten
Schlachtunternehmen werden im Vorfeld der
ISN-Marktplatz 11.06.-17.06. kein Handel Notierungsfindung Vorstellungen bezüglich eines
weiteren Preisrückgangs gestreut. Parallel lassen sich
VEZG -Sauenpreis 16.06.2021 1,05 €/kg 1,04 – 1,06 € - 8 angebotene Partien zeitnah und ohne Verzögerungen
vermarkten.
Auktionsergebnis Internet Schweinebörse vom 22.06.2021 In der heutigen Auktion der Internet Schweinebörse
Bei der Auktion der Internet Schweinebörse am heutigen Dienstag, wurde für die gehandelten Partien ein Durchschnittspreis
22.06.2021 wurden von insgesamt 795 angebotenen Schweinen in von 1,51 € erzielt.
6 Partien 795 Schweine in 6 Partien im Durchschnitt zu einem Preis
von 1,51 €/kg SG (- 4 Cent zur letzten Auktion) in einer Spanne von Baurecht: Koalitionsfraktionen im Bundestag
1,485 € bis 1,54 € verkauft. einigen sich auf Erleichterungen für Sauenhalter
Die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD haben
Futter: Warten auf Erleichterung sich gestern auf baurechtliche Erleichterungen für
Auf dem Futtermittelmarkt stiegen die Preisforderungen der Mischfutter- Stallumbauten geeinigt. Anders als im Gesetzentwurf
hersteller in den vergangenen Wochen trotz eines umkämpften Marktes. der Bundesregierung vorgesehen, soll die Neuregelung
Auf dem Getreidemarkt sind die Preise für alterntige Ware zuletzt allerdings nur für Sauenställe gelten. Mit dem erzielten
deutlich gefallen, der Anschlussbedarf bis zur neuen Ernte ist dem Kompromiss sollen Umbauten ermöglicht werden, die
Vernehmen nach gedeckt. Erleichterung deutet sich auch mit der durch den beschlossenen Ausstieg aus der
Verfügbarkeit der neuen Ernte an. Futterweizen franko Südoldenburg Kastenstandhaltung notwendig geworden sind, meldet
ist im Großhandel aktuell für 24,90 €/dt zu haben, das ist 1 Euro weniger AgraEurope.
als in der Vorwoche. Ex Ernte werden 20,60 €/dt genannt und für die Die vorgesehene Neuregelung betrifft Anlagen zur
Termine September bis Dezember 21,00 €/dt. Futtergerste liegt franko Haltung von Jungsauen und Sauen, die infolge der
Südoldenburg mit 24,60 €/dt wieder unter dem Weizen. Ex Ernte sind Änderung des Baugesetzbuchs von 2013 ihre
19,80 €/dt im Gespräch, für die Termine September bis Dezember baurechtliche Privilegierung im Außenbereich verloren
20,20 €/dt. Insgesamt halten sich die Marktteilnehmer im fallenden haben. Für diese Ställe soll nunmehr ein Bestandsschutz
Markt gegenwärtig sehr zurück. Sojaschrot 44/7 franko Bramsche kostet gelten. Das bedeutet, dass Umbauten, die der
37,10 €/dt. Anpassung an die mit der Novelle der Tierschutz-
Nutztierhaltungsverordnung geänderten Vorschriften für
Fleischmarkt: Starker Preisdruck die Sauenhaltung dienen, zulässig sind, ohne dass ein
Am Fleischmarkt bleibt die Stimmung gedämpft und der Druck setzt sich Bebauungsplan oder Vorhaben- und Erschließungsplan
weiter fort. Der starke Preisrückgang am Schlachtschweinemarkt sei im vorliegt. Voraussetzung ist, dass die Anzahl der
Verkauf weitergereicht worden und habe nicht zur Verbesserung der Tierplätze nicht erhöht wird und weiterhin Sauen
Marge beigetragen. Der europäische Fleischmarkt ist durch die gehalten werden.
plötzliche Bremse der chinesischen Schweinefleischimporte überreich- Die ISN meint: Ein bitter notwendiger Minimalkonsens,
lich mit frischer Ware versorgt. Zudem sind die Gefrierhauskapazitäten der zumindest einigen Sauenhaltern ein Stück weit bei
ausgeschöpft und führen zu Verkaufszwang. Die Nachfrage der der Umsetzung der neuen Haltungsvorgaben helfen wird
Fleischwarenfabriken sei ausgesprochen verhalten. So würden die – das ist zunächst einmal gut so. Diese Einigung darf
Fleischwarenfabriken auf billige Konkurrenzartikel aus dem euro- aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es weit mehr
päischen Umfeld ausweichen. Auch in der Gastronomie sei dieses braucht. Zum einen bleibt z.B. die Schweinemast bei
Einkaufsverhalten zu beobachten, klagen Marktteilnehmer. Lachse Tierwohlmaßnahmen außen vor und zum anderen
würden inzwischen zu Spottpreisen gehandelt. Diese Gesamtsituation befinden sich die Sauenhalter weiter in einem Dilemma,
überlagerte die guten Nachfrageimpulse des vergangenen weil es auch für sie kein Gesamtkonzept gibt. Denn
Wochenendes im Inland mit herrlichem Sommerwetter und der Fußball- auch, wenn sie durch die nun erzielte Einigung vielleicht
EM. Durch weiter fallende Corona-Zahlen in vielen Regionen werden noch an den besagten Fördertopf kommen können, so
zunehmend mehr Veranstaltungen und Familienfeiern ermöglicht. Da ist auch dort – unabhängig vom begrenzten Volumen des
gibt es noch viel nachzuholen. Topfes – nur maximal 40 % Förderung möglich. Wen
wundert es da, dass viele Sauenhalter trotz der
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Fördermöglichkeit dennoch aussteigen. Schade, dass
Sie wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr. mehr Tierwohl – z.B. in der Schweinemast, so weiter
verzögert wird, weil dort die Stallbaubremse weiter greift.
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