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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine ISN-Marktbericht von Mittwoch, 23.06.2021

Vereinigungspreis 23.06.2021 1,48 €/IP 1,48 – 1,48 € +- 0 Die Preisfindung am Schweinemarkt gestaltet sich
derzeit außerordentlich schwierig, weil Lebendmarkt
ISB 22.06.2021 1,51 €/kg 1,485 – 1,54 € - 4 und Fleischmarkt weiterhin auseinanderdriften.
Während sich schlachtreife Schweine ohne Probleme
ISN-Marktplatz 11.06.-17.06. kein Handel vermarkten lassen, wird am EU-Fleischmarkt über
VEZG -Sauenpreis 16.06.2021 1,05 €/kg 1,04 –1,06 € - 8 große Fleischmengen geklagt, die enormen Preisdruck
verursachen. Daraus resultieren große Unterschiede in
Amtliche Schlachtzahlen und Schlachtgewichte den Preisvorstellungen. Am Ende hält die VEZG dem
Druck der Schlachtunternehmen stand und notiert
Woche 2021 2020 Vgl. Vorjahr Ø-Gewicht heute einen unveränderten Preis von 1,48 €/kg SG.
22 803.474 911.268 88,2 % 97,3 kg Positive Faktoren für den deutschen Schlachtschweine-
markt sind aktuell die Corona-Lockerungen, grillfreund-
23 869.451 800.027 108,7 % 97,2 kg
liches Wetter während der Fußball-EM und ein über-
24 855.337 874.949 97,8 % 96,7 kg schaubares Angebot an Schlachtschweinen, das sich
derzeit problemlos vermarkten lässt. Dennoch wird die
01-24 19.929.395 21.208.648 94,0 %
Quelle: BLE Gesamtsituation von der schwachen Entwicklung am
*Bei den Schlachtzahlen und Schlachtgewichten werden nur Schweine mit europäischen Fleischmarkt bestimmt. Aus export-
einem Zweihälftengewicht zwischen 80 und 110 kg berücksichtigt orientierten EU-Staaten drücken die Fleischmengen
momentan auf den EU-Binnenmarkt, weil das China-
Die Schweineschlachtungen sind in der vergangenen Kalender- Geschäft schwächelt. Dies ist eine Folge des enormen
woche leicht zurückgegangen. Mit 855.337 Schweinen wurden ca. Preisverfalls in China. Seit Anfang 2021 hat der
14.000 Tiere weniger als in der Woche zuvor geschlachtet. Schweinepreis dort um 63,8 % nachgegeben.
Die Schlachtgewichte zeigten mit einem durchschnittlichen Minus Besonders der auf den China-Export ausgerichtete
spanische Schweinesektor, aber auch Exporteure aus
von fast 500 Gramm eine deutlich rückläufige Tendenz. den Niederlanden oder Dänemark geraten dadurch

Preisnotierung VEZG vom 23.06.2021 unter Druck. Dies wirkt sich schließlich auch auf den
deutschen Markt aus, denn die Kalkulationen der
Für den Zeitraum von Donnerstag 24.06. bis Mittwoch 30.06.2021 ausländischen Schlachtunternehmen werden durch die
nennt die "Vereinigung von Erzeugergemeinschaften für Vieh u. Exportmöglichkeiten von Nebenerzeugnissen im
Fleisch" einen mittleren AutoFOM-Preisfaktor (Median), den Gegensatz zu Deutschland erheblich beeinflusst.
„Vereinigungspreis“ von 1,48 €/Indexpunkt (das sind +- 0 Cent Dadurch ist es ihnen trotz der großen Preisdifferenz zu
gegenüber der Vorwoche) in einer Spanne von 1,48 € bis 1,48 €; der Deutschland möglich, Edelteile zu günstigen Preisen
auf dem deutschen Markt anzubieten. In der Folge
entsprechende FOM-Basispreis beträgt 1,48 €/kg SG. geraten deutsche Schlachtunternehmen unter Preis-

druck, den sie aktuell an die Erzeuger weitergeben.
Schlachtsauen Obwohl schlachtreife Schweine nur in überschaubarem
Am Schlachtsauenmarkt setzt sich der Druck der Sauenschlachter Maße verfügbar sind und sich reibungslos vermarkten
weiter fort. Der Markt ist dem Vernehmen nach mehr als lassen, sehen sich die Schweinehalter nun einem
erheblichen Preisdruck ausgesetzt. Und das bei
ausreichend mit Sauenfleisch versorgt und Verarbeitungsware steht Preisen, die ohnehin weit von einem wirtschaftlich
unter Druck. Die Westfleisch berichtet auf ihrer Website von rentablen Niveau entfernt sind. Die finanzielle Situation
drängenden, großen Mengen zu kleinen Preisen aus dem auf vielen Betrieben ist nach über einem Jahr anhal-
europäischen Ausland. Auch die hohen Gefrierbestände werden tender Krise äußerst angespannt. Die Erzeugerpreise
ausdrücklich genannt. für Ferkel und Schlachtschweine erreichen derzeit kein
In der vergangenen Woche senkten die Sauenschlachter ihre Niveau, das den stark gestiegenen Kosten angemes-
hauseigenen Auszahlungspreise für Schlachtsauen um 10 Cent. Die sen wäre. Insbesondere die Futterkosten sind stark
angestiegen - seit Herbst 2020 um mehr als 24 %.
Preisempfehlung der VEZG für Schlachtsauen konnte dem Druck Daneben verteuern auch die höheren Anforderungen
nicht standhalten und gab um 8 Cent nach. Für die neue an Haltung, Tierwohl und Umwelt die Produktion der
Schlachtwoche kündigten Tönnies und Westfleisch bereits eine deutschen Erzeuger. Diese Anforderungen werden im
weitere Kurskorrektur von minus 3 Cent auf 0,87 €/kg für Endeffekt aber finanziell nicht ausreichend honoriert.
Schlachtsauen an. Gut, dass die VEZG ein Zeichen setzt und dem Druck
der Schlachtunternehmen standhält! Es ein wichtiges

Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Signal, dass hier eine starke Position vertreten wird. Da
sich Schweine aktuell problemlos vermarkten lassen,
Sie wieder am Freitag ab ca. 12.30 Uhr. wäre es völlig unangebracht, den Preis noch tiefer zu
drücken. Unsere absolute Schmerzgrenze ist erreicht.
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