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ISN-Marktbericht von Dienstag, 11.05.2021
Am Schlachtschweinemarkt hellt sich die Stimmung
Aktuelle Notierungen Schlachtschweine: weiter auf. Trotz fehlendem Schlachttag am Donnerstag
sind einige Viehvermarkter gegenwärtig auf der Suche
Vereinigungspreis 05.05.2021 1,42 €/IP 1,42 – 1,45 € +-0
nach zusätzlichen Partien. Die Schlachtunternehmen
ISB 11.05.2021 1,55 €/kg 1,52 – 1,58 € + 4 zeigen in Erwartung einer anziehenden Nachfrage am
Fleischmarkt ein gutes Kaufinteresse.
ISN-Marktplatz 30.04.-06.05. kein Handel
Auch in der heutigen Auktion der Internet Schweine-
börse konnte eine rege Nachfrage an den angebotenen
VEZG -Sauenpreis 05.05.2021 1,01 €/kg 1,01 – 1,01 € + 0
Partien verbucht werden. Der erzielte Durchschnitts-
Auktionsergebnis Internet Schweinebörse vom 11.05.2021 preis lässt für morgen einen Anstieg des Vereinigungs-
Bei der Auktion der Internet Schweinebörse am heutigen Dienstag, preises erwarten.
11.05.2021 wurden von insgesamt 1.148 angebotenen Schweinen in Schweineschlachtungen im ersten Quartal 2021
8 Partien 1.148 Schweine in 8 Partien im Durchschnitt zu einem Preis noch stärker rückläufig als üblich
von 1,55 €/kg SG (+ 4 zur letzten Auktion) in einer Spanne von 1,52 € Mit einem Minus von 4,2 % fiel der Rückgang der
bis 1,58 € verkauft. Schweineschlachtungen in Deutschland im ersten
Quartal 2021 noch stärker als in den vergangenen
Futter: Mischfutterpreise ziehen an Jahren aus. Zurückzuführen ist dies auf einen deut-
lichen Bestandsabbau im Inland sowie auf stark
Der Trend steigender Preise für Mischfutter hält weiter an. Hintergrund reduzierte Importe aus den Nachbarländern. Mit
für diese Entwicklung sind die gestiegenen Preise für Einzel- 13,43 Mio. Schweinen wurden im ersten Quartal 2021
komponenten. Die Hersteller von Mischfutter korrigieren daher ihre rund 586.200 Tiere weniger geschlachtet als im Vor-
Forderungen aufwärts. Dabei stehen sie aufgrund schrumpfender jahreszeitraum. Durch die höheren Schlachtgewichte
Tierbestände durchaus im Wettbewerb miteinander. verringerte sich die Schweinefleischerzeugung aber
Auf dem Getreidemarkt ist alterntige Ware derzeit knapp und gesucht, lediglich um 2,6 %.
es bestehe zum Teil noch ein Anschlussbedarf, so ein Markt- Ein Grund für die rückläufigen Schlachtzahlen war, dass
teilnehmer. Für Futterweizen franko Südoldenburg wurden zuletzt wegen der knappen Schlachtkapazitäten deutlich
25,30 €/dt genannt, das ist knapp unter Vorwochenniveau. Die weniger Schweine aus den Nachbarländern zur
jüngsten Regenfälle taten den Getreidebeständen insgesamt gut, die Schlachtung nach Deutschland kamen. Vor allem aus
den Niederlanden und Belgien waren die Anlieferungen
Preisspitze könnte erreicht sein, mutmaßte ein Marktbeobachter. Die geringer. Dadurch sank die Zahl der Schlachtungen von
neue Ernte werde aktuell wenig besprochen. Futterweizen ex Ernte ausländischen Schweinen im ersten Quartal 2021 um
franko Südoldenburg lag zuletzt nominell bei 21,10 €/dt. 489.000 Schweine bzw. 61,1 % auf nur noch 310.700
Sojaschrot 44/7 franko Bramsche legte gegenüber der Vorwoche Tiere. Besonders in Nordrhein-Westfalen machte sich
weiter zu und liegt aktuell bei 40,00 €/dt. dies bemerkbar.
Der noch wichtigere Grund für den Rückgang der
Fleischmarkt: Geplante Öffnungsschritte heben Stimmung Schlachtzahlen war das geringere Angebot an
Der bis zuletzt noch sehr ruhige Fleischmarkt steht in den Startlöchern. nachwachsenden Schweinen in den deutschen Ställen,
Das vergangene Wochenende mit warmen Temperaturen und weil die Bestände während des Schweinestaus (inkl.
Sonnenschein sorgte endlich für umfangreiche Grillaktivitäten. Die Tiefstpreisen) stark reduziert wurden.
Nachfrage nach grillfähigen Teilstücken legte spürbar zu und der Zum einen wurden seit September 2020 deutlich
weniger Ferkel aus den Niederlanden und Dänemark
Schweinenacken lag in der Gunst der Verbraucher wieder oben. Die importiert, wodurch Anfang 2021 weniger Schweine zur
anstehenden Feiertage und vielfach angekündigte Öffnungsschritte für Schlachtreife kamen. Zum anderen sind die deutschen
Gastronomie und Tourismus lassen eine zunehmende Nachfrage Sauenbestände seit Jahren rückläufig. Ab September
erwarten. Die Gastronomen müssen umfangreich Ware ordern, um 2020 war zu beobachten, dass dieser rückläufige Trend
nach langer Zeit des Leerstands wieder bewirten zu können. Dem zusätzlich verstärkt wurde. Die Zahl der Sauen-
Vernehmen darf dürfte ein Nachholbedarf bestehen. schlachtungen lag wochenlang weit über den üblichen
Werten. Das dadurch noch stärker verringerte Angebot
an Ferkeln und schließlich auch an schlachtreifen
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Sie Schweinen ist noch nicht in den Schlachtzahlen des
wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr. ersten Quartals ablesbar, sondern wird sich erst im
kommenden Sommer zeigen.
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