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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine ISN-Marktbericht von Mittwoch, 21.04.2021
Vereinigungspreis 21.04.2021 1,42 €/IP 1,40 – 1,45 € - 8 Am Schlachtschweinemarkt kam im Vorfeld der
heutigen Notierungsfeststellung zunehmend Druck auf.
ISB 20.04.2021 kein Umsatz Die Forderung großer Schlachtunternehmen nach
einem deutlichen Preisrückgang wurde unüberhörbar
ISN-Marktplatz 09.04.-15.04. 1,49 €/kg 1,49 – 1,49 € lauter und verunsicherte die Marktteilnehmer. Die
VEZG -Sauenpreis 14.04.2021 1,05 €/kg 1,02 – 1,12 € - 7 Argumente der Schlachtunternehmen sind nicht neu:
Lockdown und schlechtes Wetter erschweren die
Fleischgeschäfte. Aus Sicht der Erzeuger sind die
Amtliche Schlachtzahlen und Schlachtgewichte Forderungen nach Preisrückgängen dennoch völlig
überzogen, da sich die preisbestimmenden Fakten am
Woche 2021 2020 Vgl. Vorjahr Ø-Gewicht
Schweinemarkt nicht grundlegend geändert haben.
13 744.434 926.611 80,3 % 97,8 kg Zudem sind sie ein fatales Zeichen in ohnehin
schwierigen Zeiten. Seit Mitte letzten Jahres werden in
14 742.743 904.088 82,2 % 98,2 kg
der Schweinehaltung durchgängig rote Zahlen auf den
15 882.140 809.292 109,0% 98,2 kg Betrieben geschrieben.
01-15 12.391.604 13.584.477 91,2% Die Notierung für Schlachtschweine kann dem massiv
Quelle: BLE aufgebauten Druck der Schlachtunternehmen nicht
*Bei den Schlachtzahlen und Schlachtgewichten werden nur Schweine mit standhalten und gibt daher heute spürbar nach. Was
einem Zweihälftengewicht zwischen 80 und 110 kg berücksichtigt bleibt ist die Hoffnung, dass die Nachfrage anzieht,
sobald durch grillfreundliche Temperaturen der Bedarf
In der Kalenderwoche 15, d.h. der ersten vollen Schlachtwoche nach wieder steigt. In den Niederlanden und Österreich
Ostern, wurden nach vorläufigen amtlichen Schlachtzahlen rund wurde bereits eine Öffnung der Außengastronomie
140.000 Schweine mehr als in der vorangegangenen Woche mit angekündigt.
fehlenden Schlachttagen geschlachtet. Die Gewichte blieben stabil.
Umweltgenehmigung für Tönnies-Schlachthof in
Preisnotierung VEZG vom 21.04.2021 Spanien erteilt
Für den Zeitraum von Donnerstag 22.04. bis Mittwoch 28.04.2021 Der Tönnies-Konzern will Medienberichten zufolge
nennt die "Vereinigung von Erzeugergemeinschaften für Vieh u. etwa 75 Mio. Euro in den Bau eines modernen
Fleisch" einen mittleren AutoFOM-Preisfaktor (Median), den Schlachthofs im spanischen Calamocha in der Provinz
„Vereinigungspreis“ von 1,42 €/Indexpunkt (das sind - 8 Cent Aragon investieren. Diese Pläne sind schon länger
gegenüber der Vorwoche) in einer Spanne von 1,40 € bis 1,45 €; der bekannt. Nun wurde dazu die Umweltgenehmigung für
den geplanten Schlachthof erteilt, wie Medien
entsprechende FOM-Basispreis beträgt 1,42 €/kg SG.
berichten. Die Bauarbeiten sollen im September oder
Schlachtsauen Oktober des laufenden Jahres beginnen. Die
Schlachtaktivitäten sollen demnach im Jahr 2023
Am Schlachtsauenmarkt reichen die verfügbaren Stückzahlen an starten können. Pro Stunde soll eine Kapazität von
Schlachtsauen insgesamt aus. Nach wie vor sind nicht an allen 625 Schweinen möglich sein, das entspreche etwa
Schlachtstandorten die Schlachtungen mit voller Auslastung möglich. 10.000 Schweinen pro Tag.
Die Nachfrage nach Sauenfleisch ist dem Vernehmen nach ruhig und Der neue Schlachtstandort soll über eine eigene
verhalten. Beim Verkauf frischer Ware müsse man inzwischen auch Kläranlage mit einer Kapazität von 2.000 Kubikmetern
Preiszugeständnisse machen, berichtete ein Marktteilnehmer. verfügen und außerdem an eine eigene Biogasanlage
Engpässe an verfügbarem Fleisch für Verarbeiter von Sauenfleisch angeschlossen sein. Dort sollen auch pflanzliche
aufgrund von teilweise eingeschränkten Schlachtmöglichkeiten gebe Abfälle aus der Lebensmittelindustrie der Region
es derzeit nicht. verwertet werden können.
Zu Verstimmungen in der Branche hat in der vergangenen Woche der Spanien verzeichnete laut vorläufigen Daten des
Alleingang des Sauenschlachters Tönnies geführt. Das Unternehmen Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat)
hat den hauseigenen Auszahlungspreis für Schlachtsauen um - aus im vergangenen Jahr den größten Anstieg beim
Sicht der Landwirte - völlig überzogene 15 Cent auf 0,87 €/kg reduziert, Schlachtaufkommen und überholte Deutschland damit
noch bevor die Notierung der VEZG veröffentlicht wurde. Das nicht nur beim Schweinebestand, sondern erstmals
Schlachtunternehmen Westfleisch gab eine Preisreduktion von 7 Cent auch bei den Schlachtungen. So wies Spanien mit
(0,95 €/kg) parallel zur Preisempfehlung der VEZG für Schlachtsauen einem Zuwachs von 3,48 Mio. oder 6,6 % auf 56,46 Mio.
bekannt.
Schweine mit Abstand den größten Anstieg auf. In
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Deutschland sanken die Schweineschlachtungen im
Sie wieder am Freitag ab ca. 12.30 Uhr. Vorjahr um 3,5 % auf 53,21 Mio. Stück.
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