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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine ISN-Marktbericht von Mittwoch, 15.12.2021
Nach dem ersten freundlichen Signal für die Erzeuger
Vereinigungspreis 15.12.2021 1,23 €/IP 1,23 – 1,25 € +- 0
nach vielen Wochen festgefrorener Preise auf
ISB 14.12.2021 kein Handel desaströs niedrigem Niveau blieb am Schlacht-
schweinemarkt die Euphorie angesichts der
ISN-Marktplatz 03.12.-09.12. kein Handel
Hauspreispolitik mehrerer großer Schlachtunter-
VEZG -Sauenpreis 08.12.2021 0,63 €/kg 0,60 – 0,65 € + 3 nehmen aus. Bis zuletzt rückten die Hauspreissünder
Amtliche Schlachtzahlen und Schlachtgewichte nicht von ihrer Haltung ab und zahlten für die freien
Schweine abweichende Basispreise. Auch im
Woche 2021 2020 Vgl. Vorjahr Ø-Gewicht Weihnachtsgeschäft gilt offenbar die Regel: Der Segen
liegt im Einkauf. Es ist jedoch notwendig, dass
47 862.088 808.383 106,6 % 97,5 kg
Schweinefleisch zu angemessenen Preisen an den
48 878.449 824.978 106,5 % 97,3 kg
Lebensmitteleinzelhandel und die Verbraucher
49 884.814 819.809 107,9 % 96,9 kg vermarktet wird. Dies gilt insbesondere dann, wenn die
01-49 40.621.628 41.924.233 96,9 % Ansprüche immer weiter steigen (5xD).
Quelle: BLE Die Vermarktungssituation zeigt sich infolge der
*Bei den Schlachtzahlen und Schlachtgewichten werden nur Schweine mit vergleichsweise hohen Schlachtkapazitäten aus den
einem Zweihälftengewicht zwischen 80 und 110 kg berücksichtigt letzten Wochen entspannt. Dabei ist die Disposition der
Vermarkter gut vorangeschritten. Durch die in diesem
Die Zahl der Schweineschlachtungen ist in der vergangenen Jahr günstig gelegenen Feiertage sind dabei keine
Kalenderwoche nochmals leicht angestiegen. Mit 884.814 übermäßigen Einschränkungen zu erwarten, sofern die
Schweinen wurden ca. 6.000 Schweine mehr als in der Woche zuvor Personalsituation in den Schlacht- und Zerlege-
geschlachtet. Die Schlachtgewichte sind mit einem Minus von betrieben stabil bleibt. Mit dieser Aussicht bestätigt sich
durchschnittlich 400 Gramm nochmals spürbar zurückgegangen.
die Notierung heute auf dem leicht erhöhten Niveau.
Preisnotierung VEZG vom 15.12.2021 D: Schweineschlachtungen gehen zurück
Für den Zeitraum von Donnerstag 16.12. bis Mittwoch 22.12.2021 Die Schweineschlachtungen in Deutschland sind auch
nennt die "Vereinigung von Erzeugergemeinschaften für Vieh u. im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat stark
Fleisch" einen mittleren AutoFOM-Preisfaktor (Median), den gesunken. Laut vorläufigen Daten des Statistischen
„Vereinigungspreis“ von 1,23 €/Indexpunkt (das sind +- 0 Cent Bundesamtes (Destatis) kamen mit knapp 4,25 Mio.
gegenüber der Vorwoche) in einer Spanne von 1,23 € bis 1,25 €; der Schweinen 226.100 Tiere oder 5,1 % weniger an die
entsprechende FOM-Basispreis beträgt 1,23 €/kg SG. Haken der Schlachtbetriebe. In den ersten zehn
Monaten dieses Jahres hat das Schlachtaufkommen
Schlachtsauen gegenüber der Vorjahresperiode damit um fast 1,5 Mio.
Der vermeintliche Burgfriede am Schlachtsauenmarkt währte nicht Tiere oder 3,3 % auf 43,06 Mio. Stück abgenommen,
lange. Der in der vergangenen Woche überraschende Kursanstieg berichtet AgE. Nimmt man das Vor-Corona-Jahr 2019
beim VEZG-Schlachtsauenpreis in Höhe von 3 Cent traf auf als Maßstab, wurden 2,93 Mio. oder 6,4 % weniger
Gegenwehr der Sauenschlachter Tönnies und Westfleisch, die ihre Schweine verarbeitet.
hauseigenen Auszahlungspreise unverändert beließen. Während Im ersten Halbjahr 2021 war vor allem das kleinere
auf der einen Seite von einem weniger drängenden Angebot an Angebot an Auslandsschweinen für den Rückgang des
Schlachtsauen berichtet wird, berichten die Sauenschlachter weiter hiesigen Schlachtaufkommens verantwortlich. Ab Juli
von einem Überangebot und nach wie vor vorhandenen Wartelisten wurden dann aber auch weniger Tiere aus heimischen
für Schlachtsauen. Derzeit ist noch offen, ob es zu einer Einigung Ställen an die Schlachter geliefert, zuletzt belief sich
kommt. Fakt ist, dass das Preisniveau viel zu niedrig ist. hier der Rückstand gegenüber dem Vorjahresmonat auf
In der Verarbeitung ist die Nachfrage nach Sauenfleisch dem 4,1 %. In den ersten zehn Monaten 2021 gelangten
Vernehmen nach kurz vor Weihnachten rückläufig. Über Preise 42,07 Mio. Schweine inländischer Herkunft an die
werde nicht gesprochen, sondern über Mengen und Liefertage. Die Haken der Schlachtbetriebe; das waren rund 411.500
Verarbeitungsbetriebe wechseln in den Weihnachtsmodus und es Tiere oder 1,0 % weniger als in der Vorjahresperiode.
fallen zum Teil aufgrund von Betriebsferien Produktionstage aus.
Bedingt durch den entsprechenden Vorlauf kündigten die Durch den Corona-bedingten Schweinestau im letzten
Sauenschlachter an, in der nächsten Woche ihre Stückzahlen zu Jahr haben sich die Schlachtzahlen deutlich
drosseln, eine übliche Vorgehensweise um diese Jahreszeit. verschoben, so dass sich der rückläufige inländische
Schweinebestand erst nach und nach ablesen lässt.
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