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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine ISN-Marktbericht von Mittwoch, 01.12.2021
Am Schlachtschweinemarkt hat sich die Marktlage in
Vereinigungspreis 01.12.2021 1,20 €/IP 1,20 – 1,25 € +- 0 der Wochenmitte so weit entspannt, dass sich Angebot
und Nachfrage ausgeglichen gegenüberstehen. Die
ISB 30.11.2021 1,24 €/kg 1,22 – 1,24 €
Vermarktung gestaltet sich mit regionalen
ISN-Marktplatz 19.11.-25.11. Kein Handel Unterschieden unterschiedlich zügig. Die
Schlachtkapazitäten sind dem Vernehmen nach in der
VEZG -Sauenpreis 24.11.2021 0,63 €/kg 0,60 – 0,65 € + 3
aktuellen Woche bei einer anhaltend angespannten
Amtliche Schlachtzahlen und Schlachtgewichte Personalsituation in der Schlachtung und Zerlegung
stabil. Die Entwicklung des Fleischabsatzes im
Woche 2021 2020 Vgl. Vorjahr Ø-Gewicht Vorweihnachtsgeschäft hängt u.a. vom weiteren
45 847.994 822.790 103,1 % 97,7 kg Verlauf der Corona-Pandemie und von möglichen
zusätzlichen Corona-Maßnahmenpaketen ab. Die
46 836.759 830.730 100,7 % 97,6 kg
Erwartungen der Marktteilnehmer zum preislichen
47 862.088 808.383 106,6 % 97,5 kg Spielraum sind daher aktuell verhalten. Alles in allem
verbleibt die Notierung für Schlachtschweine auf dem
01-47 38.858.365 40.279.446 96,5 %
Quelle: BLE zu niedrigen Niveau.
*Bei den Schlachtzahlen und Schlachtgewichten werden nur Schweine mit
einem Zweihälftengewicht zwischen 80 und 110 kg berücksichtigt Coronahilfen: Politik muss Klarheit schaffen!
Viele Schweine haltende Betriebe haben aufgrund der
In der zurückliegenden Kalenderwoche wurden rund 25.000 durch die Corona-Krise bedingten Preisrückgänge am
Schweine mehr als in KW 46 geschlachtet. Die Schlachtgewichte Schweine- und Ferkelmarkt in den vergangenen
gingen um weitere 120 Gramm zurück.
Monaten bei den zuständigen Behörden einen Antrag
Preisnotierung VEZG vom 01.12.2021 auf Corona-Überbrückungshilfe gestellt.
Von Seiten der Bundesregierung und einiger
Für den Zeitraum von Donnerstag 02.12. bis Mittwoch 08.12.2021 Landesregierungen ist festgestellt worden, dass auch
nennt die "Vereinigung von Erzeugergemeinschaften für Vieh u. Schweinehalter die Corona-Überbrückungshilfen in
Fleisch" einen mittleren AutoFOM-Preisfaktor (Median), den Anspruch nehmen können, weil ein coronabedingter
„Vereinigungspreis“ von 1,20 €/Indexpunkt (das sind +- 0 Cent Notierungseinbruch festzustellen war und ist. Dazu
gegenüber der Vorwoche) in einer Spanne von 1,20 € bis 1,25 €; der wurden vom Bundeswirtschaftsministerium
umfangreiche
FAQs
entsprechende FOM-Basispreis beträgt 1,20 €/kg SG. Förderbedingungen und hatten unter anderem
Zudem
veröffentlicht.
Schlachtsauen Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und
Am Schlachtsauenmarkt entbrannte nach dem überraschenden verschiedene Landwirtschaftsminister der
Notierungsanstieg von 3 Cent in der vergangenen Woche ein Bundesländer die Schweinehalter nach den
Machtkampf. So akzeptierten die Sauenschlachter diesen Krisengipfeln im Herbst auf diese Möglichkeit zur
Preisanstieg nicht und hielten an ihren unveränderten Krisenüberbrückung explizit hingewiesen. Umso
Auszahlungspreisen fest. Nach einer Hauspreiswoche liegt für die irritierter stehen aktuell Schweinehalter bzw. ihre
nächste Schlachtwoche bereits ein klares Statement des Steuerberater da, die von verschiedenen
Sauenschlachters Tönnies vor: Bereits gestern und damit einen Tag Bewilligungsstellen der Bundesländer aufgefordert
vor Feststellung der VEZG-Preisempfehlung für Schlachtsauen wurden, eine individuelle Begründung für die Höhe der
verkündete das Schlachtunternehmen auf seiner Website, den
Auszahlungspreis für Sauen sogar um 5 Cent abzusenken. Eine Coronabedingtheit des antragstellenden Unternehmens
Trotzreaktion? Oder handelt es sich um ein völlig unnötiges einzureichen. Im Klartext: Neben den
Muskelspiel auf dem Rücken der Sauenhalter, die sich inmitten einer einzelbetrieblichen Gegebenheiten sollen sie auch den
nie dagewesenen Krise befinden? Die Westfleisch legte sich bis zum grundsätzlichen Einfluss der Pandemie in Bezug auf die
Redaktionsschluss dieses Marktberichts in Bezug auf die Höhe entstandenen Notierungsverwerfungen begründen.
Sauenpreises nicht fest.
Gemessen an den zur Verfügung stehenden Schlachtkapazitäten Aus Sicht der ISN eine absolute Frechheit! Der Landwirt
für Schlachtsauen werden dem Vernehmen nach noch immer kann und muss seinen betriebsindividuellen
genügend Sauen angeboten. Die Schlachtkapazitäten für Sauen Umsatzrückgang belegen und ebenfalls darlegen, dass
sind zum einen durch die Personalsituation und durch die in den es keine sonstigen Sondereffekte gab – soweit ok. Aber
vergangenen Monaten weggefallenen Schlachtstandorte geringer wie soll der einzelne Landwirt über die Darlegung dieser
als in den vorangegangenen Jahren. Der Verkauf von Sauenfleisch einzelbetrieblichen Gegebenheiten hinaus belegen,
ist nach Angaben von Marktteilnehmen weiter stabil. welcher konkrete Anteil des Notierungsrückgangs
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten ausschließlich coronabedingt ist? Wird hier verlangt,
Sie wieder am Freitag ab ca. 12.30 Uhr. dass der Landwirt betriebsindividuell die Warenströme
und Preise auf den internationalen Fleischmärkten
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