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ISN-Marktbericht von Dienstag, 12.10.2021
Aktuelle Notierungen Schlachtschweine Der Schlachtschweinemarkt zeigt keine preis-
verändernde Entwicklung. Die Schlachtungen sind
Vereinigungspreis 06.10.2021 1,20 €/IP 1,20 – 1,25 € - 4
immer noch an verschiedenen Standorten gedrosselt, so
dass die Nachfrage nach schlachtreifen Schweinen
ISB 12.10.2021 1,23 €/kg 1,20 – 1,255 €
verhalten ausfällt. Eine preistreibende Unterstützung
ISN-Marktplatz 01.10.-07.10. 1,18 €/kg 1,15 – 1,20 € - 4 vom Fleischhandel ist weiterhin kaum erkennbar.
Eine leichte Nachfragebelebung zeigte heute die Auktion
VEZG -Sauenpreis 06.10.2021 0,60 €/kg 0,60 – 0,63 € - 5 der Internet Schweinebörse, wo die Partien im
Auktionsergebnis Internet Schweinebörse vom 12.10.2021 Durchschnitt zu 1,23 €/kg gehandelt wurden. Angesichts
Bei der Auktion der Internet Schweinebörse am heutigen Dienstag, der insgesamt unveränderten Marktlage ist für morgen
12.10.2021 wurden von insgesamt 730 angebotenen Schweinen in eine stabile Notierung zu erwarten.
5 Partien 570 Schweine in 4 Partien im Durchschnitt zu einem Preis
von 1,23 €/kg SG in einer Spanne von 1,20 € bis 1,255 € verkauft. EU: Schweinebestand leicht rückläufig
Es wurde 1 Partie mit 160 Schweinen nicht verkauft, da der geforderte Nach aktuellen Daten des Statistischen Amtes der
Europäischen Union (Eurostat) wurden im Mai/Juni 2021
Mindestpreis nicht erreicht wurde.
in den zwölf EU-Mitgliedsstaaten mit einer Frühjahrs-
Futter: Anziehende Preisforderungen zählung insgesamt 130,19 Mio. Schweine gehalten.
Bedingt durch die feste Preisentwicklung der Futterkomponenten Damit nimmt der Schweinebestand in der Europäischen
kommt es zum Teil zu höheren Preisforderungen der Mischfutter- Union (EU) im Vergleich zur Vorjahreserhebung um
hersteller. Aufgrund der wirtschaftlich angespannten Situation der 0,6 % leicht ab, berichtet Agra Europe.
Schweineerzeugung und des scharfen Wettbewerbs der Futtermittel- Abgenommen hat in diesen EU-Staaten binnen Jahres-
hersteller warten einige Anbieter noch ab. frist die Zahl der gehaltenen Ferkel bis 20 kg, und zwar
Die Ölschrote stachen zuletzt mit einem Höhenflug ins Auge. Sojaschrot um 2,2 % auf 38,56 Mio.; die Zahl der Läufer bis 50 kg
44/7 kostet franko Bramsche im Großhandel aktuell 40,40 €/dt und liegt sank um 3,4 % auf 27,83 Mio. Tiere. Dagegen war bei
damit 1,80 € über dem Vorwochenniveau. Bei Komponenten wie den Mastschweinen ein Zuwachs von 2,4 % auf
Aminosäuren und Vitaminen ist die Versorgungslage zudem eng und 53,75 Mio. zu verzeichnen. Die Erzeuger schränkten im
das Preisniveau ebenfalls hoch. Auch der Getreidemarkt festigt sich Vergleich zur Vorjahreserhebung auch die Sauenhaltung
dem Vernehmen nach auf hohem Niveau. Die Börsenentwicklung ein, nämlich um 135.000 Tiere oder 1,3 % auf 9,91 Mio.
unterstützte bis zuletzt diesen Trend und die Kurse an der Euronext – der niedrigste Wert seit Jahrzehnten.
kletterten im Lauf der vergangenen Woche weiter in die Höhe. Am Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Folgen der
gestrigen Montag schloss der Weizenkurs mit einer leichten Preis- und Absatzkrise am EU-Schweinemarkt bei der
Abwärtskorrektur. Futterweizen franko Südoldenburg liegt aktuell bei nächsten Viehbestandserhebung im Dezember mit
25,80 €/dt und damit 10 Cent über Vorwochenniveau. Ob der nächste abnehmenden Tierzahlen deutlicher zu Tage treten
USDA-Bericht und die laufende Maisernte eine Gegenbewegung werden. Sollten sich der Export von Schweinefleisch
auslösen können, ist noch nicht absehbar. nach China und die coronabedingt immer noch
schwache Nachfrage am EU-Binnenmarkt auf
Fleischmarkt: Fleischangebot umfangreich absehbare Zeit nicht bessern, dürfte sich der
Noch immer kein Aufatmen am Fleischmarkt. Der Preisrückgang von Bestandsabbau auch 2022 weiter fortsetzen.
4 Cent im Einkauf der Schlachtschweine habe vollständig durchgereicht Hinter dem allgemeinen Trend eines abnehmenden
werden müssen, berichten verschiedene Marktteilnehmer. Es bestehe Schweinebestandes in der EU verbergen sich in den
Verkaufsdruck und für die Anbieter gebe es durch den weggebrochenen einzelnen Mitgliedstaaten durchaus sehr unter-
Export in Drittländer keine Ausweichmöglichkeiten. Die saisonale schiedliche Entwicklungen. Deutschland und die
Nachfragebelebung zum Herbst wird von den bekannten Problemen Niederlande verzeichnen deutlich abnehmende
überlagert. So ist der innergemeinschaftliche Markt aufgrund der Tierzahlen, wohingegen die spanische Schweineherde
eingeschränkten Exportmöglichkeiten nach Asien spürbar überversorgt. weiter ungebremst wächst. Der Gesamtbestand in
Schweinefleisch aus den exportorientierten Nationen überflute den Spanien legte gegenüber dem Frühjahr 2020 um
Markt, so die Klage eines Marktteilnehmers. Die Effekte durch die 1,04 Mio. Schweine oder 3,3 % auf die neue
Werbemaßnahmen für deutsches Schweinefleisch reichen für eine Rekordmarke von 32,41 Mio. Tieren zu. Mit den
Marktentlastung bislang nicht aus.
Produktionszuwächsen gleichen die Iberer als wichtigste
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Schweineproduzenten in der Gemeinschaft die
Sie wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr. Rückgänge in vielen anderen EU-Ländern zumindest
teilweise wieder aus.
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