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ISN-Marktbericht von Mittwoch, 11.08.2021
Aktuelle Notierungen Schlachtschweine Zur Wochenmitte präsentiert sich der Schlacht-
schweinemarkt ohne große Veränderungen. Die
Vereinigungspreis 11.08.2021 1,37 €/IP 1,37 – 1,37 € +-0 Vermarktung von schlachtreifen Schweinen erfordert
mancherorts weiterhin einen erhöhten Aufwand. Im
ISB 10.08.2021 1,41 €/kg 1,40 – 1,42 € +-0
Süden wird die Lage als etwas entspannter eingestuft.
ISN-Marktplatz 30.07.-05.08. kein Handel Nach dem deutlichen Rückgang in der letzten Woche
VEZG -Sauenpreis 04.08.2021 0,95 €/kg 0,95 – 1,00 € - 5 blieb die VEZG-Notierung in dieser Woche stabil.
Nachfrageseitig werden dringend Impulse benötigt,
Amtliche Schlachtzahlen und Schlachtgewichte damit sich der Schweinemarkt aus dem Preistief befreien
Woche 2021 2020 Vgl. Vorjahr Ø-Gewicht kann. Die Hoffnungen beruhen auf besseren Geschäften
mit Grillartikeln und Verarbeitungsware.
29 810.555 783.739 103,4 % 96,4 kg
30 834.883 822.384 101,5 % 96,5 kg Weniger Schweine im 1. Halbjahr geschlachtet
31 819.611 854.403 95,9 % 96,6 kg Der seit einigen Jahren anhaltende Rückgang der
01-31 25.564.988 26.854.139 95,2 % Schweinefleischerzeugung in Deutschland hat sich im
Quelle: BLE ersten Halbjahr 2021 weiter fortgesetzt. Wie aus
*Bei den Schlachtzahlen und Schlachtgewichten werden nur Schweine mit vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes
einem Zweihälftengewicht zwischen 80 und 110 kg berücksichtigt (Destatis) hervorgeht, kamen 26,13 Millionen Schweine
an die Haken; damit wurden 672.000 Tiere oder 2,5 %
In der vergangenen Kalenderwoche 31 wurden ca. 15.000 Schweine weniger zerlegt. Die Schweinefleischproduktion sank
weniger als in der Vorwoche geschlachtet. Die durchschnittlichen wegen der höheren Schlachtgewichte im Halbjahres-
Schlachtgewichte fielen um 50 g höher als in der Vorwoche aus. vergleich mit 1,2 % auf 2,53 Mio. t nur halb so stark.
Beim Vergleich mit den Schlachtzahlen der Vorjahreswochen ist die Der Rückgang der Schweineschlachtungen war
starke Kapazitätseinschränkung des Schlachtstandorts in Rheda- ausschließlich auf das deutlich geringere Angebot von
Wiedenbrück im Sommer 2020 zu beachten Tieren aus dem Ausland zurückzuführen. Dieses fiel mit
Preisnotierung VEZG vom 11.08.2021 610.870 Stück um fast 895.000 Stück oder 59,4 %
Für den Zeitraum von Donnerstag 12.08. bis Mittwoch 18.08.2021 geringer aus als im ersten Halbjahr 2020. Dagegen
kamen etwas mehr Tiere aus den heimischen Ställen
nennt die "Vereinigung von Erzeugergemeinschaften für Vieh u. an die Haken der Schlachter. Das inländische Angebot
Fleisch" einen mittleren AutoFOM-Preisfaktor (Median), den lag mit 25,52 Millionen Stück um 222.950 Tiere oder
„Vereinigungspreis“ von 1,37 €/Indexpunkt (das sind +-0 Cent 0,9 % über dem vergleichbaren Vorjahresniveau.
gegenüber der Vorwoche) in einer Spanne von 1,37 € bis 1,37 €; der ISN: Der Vorjahresvergleich bildet nicht das ganze
entsprechende FOM-Basispreis beträgt 1,37 €/kg SG. Ausmaß des tatsächlichen Angebotsrückgangs ab, weil
der Schweinestau die Schlachtzahlen deutlich verzerrt
Schlachtsauen hat. In den ersten Monaten dieses Jahres wurde der
Die Lage am Schlachtsauenmarkt bleibt weiterhin angespannt. Die riesige Schweinestau von schätzungsweise 1 Mio.
erhoffte Nachfragebelebung hat noch nicht eingesetzt. Besonders Tieren aufgelöst, was zu deutlich erhöhten
im Inland wird die Sauenfleischnachfrage als sehr ruhig Schlachtzahlen geführt hat. Ein Vergleich der
beschrieben. Gleichzeitig sind die Tiefkühllager noch gut gefüllt und Schlachtzahlen April-Juni 2021 mit April-Juni 2019 ist
aus Spanien drängen Sauenhälften zu niedrigen Preisen auf den da schon aussagekräftiger (der Vergleich mit den
deutschen Markt. Wegen der Absatzprobleme der Spanier im Export Schlachtzahlen des Vorjahres ist wegen der Corona-
wurden die Preise dafür in den letzten Wochen massiv gesenkt. bedingten Kapazitätsreduzierungen nach Corona-
Marktteilnehmer hoffen demnächst auf eine anziehende Nachfrage Fällen bei Schlachthofmitarbeitern nicht sinnvoll):
aus dem Verarbeitungsbereich, vor allem aus Osteuropa. Dieser Rückgang beträgt ca. 4,5 %. In den letzten vier
Für die kommende Woche wird mit stabilen Preisen auf dem Jahren gingen die Schlachtzahlen besonders stark
erreichten niedrigen Niveau gerechnet. zurück. Mittlerweile ist das Angebot an schlachtreifen
Schweinen so niedrig wie zuletzt 2007. Gleichzeitig ist
nun allerdings auch unter dem Einfluss der Corona-
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Sie Pandemie und der ASP die Fleischnachfrage in ganz
wieder am Freitag ab ca. 12.30 Uhr. erheblichem Maße eingebrochen.
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