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Tierschutzvergehen in einem Schweinemastbetrieb handelt. Oder was Zusammengefasst: Hier werden Fake News der
würden Sie unter der Überschrift „Neue Kampagne deckt abermals übelsten Sorte auf den Weg gebracht! Einfach nur
Tierquälerei auf“ vermuten? Damit decken wir bereits zum sechsten unterirdisch!
Mal innerhalb kürzester Zeit in niedersächsischen Schweinebetrieben
auf, heißt es in einem Video auf der Internetseite des Deutschen
Tierschutzbüros. Gleichzeitig wird daraus der Schluss gezogen, dass
diese Bilder die gängige Praxis in der niedersächsischen
Schweinehaltung sei. Das Fazit der Tierrechtler, auf den Konsum von
Fleisch zu verzichten, kommt dann wenig unerwartet.
Die Wahrheit ist aber: Die Bilder stammen bereits aus dem Dezember
und der Fall ist lange bekannt und behördlich aufgearbeitet – wie dann
auch im hinteren Bereich der Pressemeldung und Verlauf des Videos
deutlich wird. Auffällig ist auch, wie sehr das Deutsche Tierschutzbüro
den Bezug zur CDU herstellt und ohne zu belegen behauptet: „Meist
sind es Mitglieder der CDU, wie auch in diesem Fall, die ihre politische
Macht nutzen, um daraus Vorteile zu ziehen. Eine gewisse Nähe
zwischen dem Amt des stellvertretenden Bürgermeisters und dem
Veterinäramt, welches für die Kontrolle und Überwachung von
Tierhaltungsbetrieben verantwortlich ist, kann sicherlich nicht
abgestritten werden.“
Die ISN meint:
Ohne Frage, in dem Video werden Bilder gezeigt, die – wo auch immer
sie erstellt wurden – in keinster Weise akzeptabel sind. Hier wurde
offensichtlich gegen geltendes Recht verstoßen, da muss man nicht
lange um den heißen Brei herumreden. Das geht gar nicht! Und genau
das hat das zuständige Veterinäramt nach Aussage der
Tierrechtsorganisationen ja auch schon vor längerer Zeit festgestellt
und abgestellt. Die strafrechtlichen Konsequenzen wird der Betrieb zu
tragen haben – und müssen! Daraus nun ein halbes Jahr später eine
neue Kampagne zu starten, um permanente Tierschutzverstöße als
den Normalfall in niedersächsischen Betrieben darzustellen, ist mehr
als unseriös und entbehrt der sachlichen Grundlage. Im Gegenteil: Nie
standen Tierschutz und Tierwohlthemen stärker im Blickpunkt der
Schweinehalter. Das ist so, als ob man alle Autofahrer als Raser
abstempelt, nur weil einzelne Autofahrer mit Verkehrsverstößen
erwischt wurden. Schon der Einstieg in die Pressemeldung
„Stellvertretender Bürgermeister von Merzen und CDU-Mitglied in
Schweinemast-Skandal involviert“ macht deutlich, hier wird politischer
Wahlkampf betrieben – übrigens von einem gemeinnützigen Verein,
der per Status politisch neutral bleiben muss. Dass die Kampagne
scheinbar passend für den (Vor)Wahlkampf getaktet wurde, wird
anhand der zeitlichen Abfolge sehr deutlich: Die Bilder wurden im
Dezember – übrigens illegal – aufgenommen. Daraufhin hat zeitnah
das zuständige Veterinäramt gehandelt und entsprechende
Maßnahmen eingeleitet. Erst im März (also 3 Monate später) wurde –
wie im Video zu sehen ist – von Seiten der Tierrechtsorganisation
Strafanzeige gegen den Betrieb erstellt und wieder 3 Monate später
wurden nun die Bilder veröffentlicht.
Das Deutsche Tierschutzbüro will also einen aktuellen Skandal in
seiner Kampagne nutzen, den es aktuell aber gar nicht gibt.
Gleichzeitig versucht man nach unserer Ansicht ein Gebilde von
politischer Mauschelei zu konstruieren, ohne dafür irgendeinen Beleg
zu erbringen.
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