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ISN-Marktbericht von Dienstag,26.01.2021
Der Schlachtschweinemarkt zeigt sich weiter stabil. Die
Aktuelle Notierungen Schlachtschweine: Schlachtungen am bisher reduziert arbeitenden
Schlachtstandort in Loxstedt sollen in der laufenden
Vereinigungspreis 20.01.2021 1,19 €/IP 1,19 – 1,19 € +-0 Kalenderwoche erhöht werden. Der Abbau des
Schweinestaus wird weiter voranschreiten. Eine
ISB 26.01.2021 entfällt unveränderte Notierung für Schlachtschweine ist daher
zu erwarten.
ISN-Marktplatz 15.01.-21.01. 1,10 €/kg 1,10 – 1,10 € + 4
Private Lagerhaltung ist keine Lösung – Öffnung
VEZG -Sauenpreis 20.01.2021 0,65 €/kg 0,65 – 0,65 € + 0 weiterer Drittlandsmärkte dringend erforderlich
Der Schweinemarkt befindet sich durch die weltweite
Corona-Pandemie in der Dauerkrise. Die ökonomische
Auktion Internet Schweinebörse weiter ausgesetzt Situation auf der Erzeugerseite ist stark angespannt.
Aufgrund der Auswirkungen der ASP-Situation und der Corona- Seit Ausbruch der Corona-Pandemie sanken die Erlöse
auf niedrigstes Niveau, während die Kosten für die
Pandemie wird die Auktion der Internet Schweinebörse weiter Erzeugung von Schweinen steigen. Laut einem aktuel-
ausgesetzt. len Bericht der agrarzeitung schließt EU-Agrar-
Der Handel auf dem Marktplatz der Internet Schweinebörse bleibt kommissar Janusz Wojciechowski Beihilfen für die
weiterhin jederzeit möglich. Private Lagerhaltung (PLH) nicht grundsätzlich aus. Vor
einer Entscheidung kündigte er eine ausgiebige
Prüfung der Lage an. Mit Unterstützung von 13 weiteren
EU-Mitgliedsstaaten habe Slowenien im EU-Agrar-
Futter: Volatile Märkte ministerrat Stützungsmaßnahmen der EU-Kommission
Der Futtermittelmarkt bleibt weiter auf hohem Niveau. Auf die wegen extrem schlechter Preise für Schweinefleisch
gestiegenen Preise der Einzelkomponenten haben die Mischfutter- gefordert. Wojciechowski habe zugesagt, die Preisent-
hersteller inzwischen reagiert und ihre Forderungen angepasst. Die wicklung zu beobachten, auch wenn es keine
Preise für Futtergetreide und Ölschrote schwanken um das hohe universelle Lösung für alle EU-Mitgliedstaaten gebe,
erreichte Niveau. An den Börsen gebe es ein stetiges Auf und Ab, Gegenüber den Ministern im Rat gab der EU-Agrar-
kommissar laut agrarzeitung zu bedenken, dass die
berichtete ein Marktteilnehmer. Ob sich letztlich die Bullen oder Bären jetzige Situation bislang keine PLH rechtfertige. Als
durchsetzen werden, sei offen. Gründe nannte er die seit Wochen stabilen Preise,
Am Kassamarkt zeige sich aktuell beim Getreide eine geringe wenn auch auf niedrigem Niveau. Darüber hinaus
Abgabebereitschaft, die wegen der erheblichen Kursschwankungen würden die eingelagerten Mengen zum Zeitpunkt der
auf ein geringes Kaufinteresse treffe. Futterweizen franko Auslagerung den innereuropäischen Handel belasten.
Südoldenburg kostete zuletzt im Großhandel 23,00 €/dt und damit Außerdem seien einige Mitgliedsländer für einen Export
etwas weniger als in der Vorwoche. Sojaschrot 44/7 franko Bramsche von Schweinefleisch nach China gesperrt. Hohe
Gefrierhausbestände seien ein weiteres Argument.
war für 43,90 €/dt zu haben und damit 3,10 € weniger als in der Die ISN steht der PLH grundsätzlich kritisch gegenüber.
Vorwoche. Eine PLH ist zum einen für die in die ökonomische
Schieflage geratenen Schweinehalter nicht direkt
Fleischmarkt: Saisontypisch ruhiger Handelsverlauf einkommenswirksam, sondern eine Subventionierung
Der Fleischmarkt entwickelt sich saisontypisch ruhig. Schweinefleisch der Schlachtunternehmen bzw. Kühlhausbetreiber. In
lässt sich abgesehen von den Edelteilen, wie z.B. den üblicherweise in der Vergangenheit zeigte sich zudem, dass die
der Gastronomie gut nachgefragten Lachsen, stetig absetzen. Auch die Auslagerung der eingelagerten Mengen die dringend
erforderliche Markterholung spürbar verzögerte. In der
Verkaufspreise lassen sich im Großen und Ganzen stabil halten. aktuellen Situation würde sich dieser Effekt wohl noch
Belebende Impulse werden aktuell vom Schinkenexport nach Italien verstärken, da sich die seit März ohnehin schon hohen
berichtet. Dort würden aufgrund der langen Reifezeit des Schinkens Lagerbestände an Schweinefleisch in Deutschland
bereits die Vorbereitungen für das Ostergeschäft laufen. Nach wie vor nach dem Importstopp Chinas infolge des Ausbruchs
fehlende Vermarktungsmöglichkeiten in Drittländer schränken die der ASP bei Wildschweinen weiter erhöhen. Es fehlt an
Absatzkanäle für deutsches Schweinefleisch weiterhin substanziell ein. Liefermöglichkeiten in Drittländer. Eine viel wirksamere
Marktstützungsmaßnahm wäre deshalb die Öffnung
von Drittlandsmärkten. Die jüngste Öffnung Thailands
für deutsches Schweinefleisch darf nur ein Anfang
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Sie gewesen sein. Vier Monate nach dem Verlust des
wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr. Exportstatus „ASP-frei“ ist die Bilanz der Bundes-
regierung diesbezüglich ausgesprochen dürftig.
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