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ISN-Marktbericht von Dienstag, 16.11.2021
Aktuelle Notierungen Schlachtschweine Auch nach der Bestätigung eines ASP-Ausbruchs in
einem Schweinemastbetrieb in Mecklenburg-
Vereinigungspreis 10.11.2021 1,20 €/IP 1,20 – 1,25 € +-0 Vorpommern bleibt die Marktlage am Schlachtschweine-
markt grundsätzlich unverändert. Aufgrund der
ISB 16.11.2021 1,22 €/kg 1,22 – 1,22 € limitierten Schlachtaktaktivitäten lassen sich schlacht-
reife Schweine nicht so zügig wie gewünscht vermark-
ISN-Marktplatz 05.11.-11.11. 1,21 €/kg 1,20 – 1,24 € +- 0
ten. In der heutigen Auktion der Internet Schweinebörse
VEZG -Sauenpreis 10.11.2021 0,60 €/kg 0,60 – 0,60 € +-0 zeigte sich nur ein begrenztes Kaufinteresse an den
angebotenen Partien. Eine weiter unveränderte
Notierung wird erwartet.
Auktionsergebnis Internet Schweinebörse vom 16.11.2021 ASP: Mastschweinebestand in Mecklenburg-
Bei der Auktion der Internet Schweinebörse am heutigen Dienstag, Vorpommern betroffen
16.11.2021 wurden von insgesamt 645 angebotenen Schweinen in Die Afrikanische Schweinepest ist gestern Abend in
4 Partien 160 Schweine in 1 Partie im Durchschnitt zu einem Preis von einem Mastschweinebestand mit 4.038 Tieren in der
1,22 €/kg SG in einer Spanne von 1,22 € bis 1,22 € verkauft. Region Rostock in Mecklenburg-Vorpommern nachge-
Es wurden 3 Partien mit 485 Schweinen nicht verkauft, da der wiesen worden. Die genaue Eintragsquelle ist noch nicht
bekannt. Die Bekämpfungsmaßnahmen wurden von den
geforderte Mindestpreis nicht erreicht wurde. Behörden vor Ort eingeleitet. Nachdem in dem Betrieb
vermehrt Todesfälle aufgetreten waren, wurden Proben
Futter: Engpässe bei Rohstoffen zur Untersuchung an das FLI geschickt, wo der ASP-
Der Futtermittelmarkt ist weiterhin gekennzeichnet von hohen Verdacht dann bestätigt wurde. Der betroffene
Preisforderungen für Einzelkomponenten. Aktuell müssen sich die Mastbetrieb bezieht die Ferkel von einer Sauenanlage
Mischfutterhersteller zudem mit Versorgungsengpässen bei den mit ca. 1.000 Sauen, die insgesamt 3 Betriebe beliefert.
Zusatzstoffen, insbesondere Aminosäuren, auseinandersetzen. Diese Betriebe werden nun streng überwacht und
untersucht. Bisher gibt es in den anderen Betrieben aber
Entsprechende Vorlaufzeiten bei Futterbestellungen sollten daher keinerlei Anzeichen auf eine ASP-Infektion.
berücksichtigt werden. Mit dem ersten Fall in Mecklenburg-Vorpommern ist nun
Beim Getreidehandel sei es ausgesprochen schwierig, Preise zu das dritte Bundesland von der ASP betroffen. Bisher gab
erfassen, berichtete ein Marktteilnehmer. Für Futterweizen werden es dort weder ASP-Fälle bei Wildschweinen, noch bei
aktuell franko Südoldenburg nominell 30,00 €/dt genannt. Das sind Hausschweinen.
20 Cent mehr als in der Vorwoche. Stark zugelegt haben zuletzt die ISN meint: Leider hat sich die Befürchtung bestätigt,
Preise für Sojaschrot. So liegt Sojaschrot 44/7 franko Bramsche dass sich mindestens ein punktuelles Ausbreitungs-
gegenwärtig bei 40,90 €/dt, das sind mehr als 2 Euro über dem Niveau geschehen der ASP in Deutschland nicht verhindern
der Vorwoche. Über die Gründe dieses starken Preisanstiegs werde lässt. Nun ist es wichtig, dass die Ursachen für den
noch spekuliert, so ein Marktbeobachter. Beispielsweise werden die Eintrag in den Mastbetrieb ermittelt werden und die
steigenden Energie- und Transportkosten angeführt, so komme weniger bereits angelaufenen Bekämpfungsstrategien vor Ort
greifen. Anders als bei den ASP-Fällen bei den
Ware ins Land und die Verfügbarkeit sei dem Vernehmen nach teilweise Wildschweinen lässt sich das Virus-Geschehen in
knapp. diesem Fall bei den Mastschweinen genau eingrenzen
Eine Erleichterung der Preissituation ist beim Mischfutter nicht und ganz gezielt bekämpfen. Mit Blick auf den Markt
erkennbar, obwohl die Nachfrage nach Mischfutter aufgrund der ändert sich die Lage nicht, denn Deutschland ist so oder
schwierigen Situation in der Tierhaltung rückläufig und der so bereits für den Schweinefleischexport in viele
Konkurrenzdruck der Mischfutterhersteller hoch ist. Drittländer gesperrt. Dennoch ist nun ein weiteres
Bundesland betroffen und Restriktionszonen müssen
Fleischmarkt: Frische Ware fließt ab ausgeweitet bzw. neu ausgewiesen werden. Auf der
Der Fleischmarkt entwickelt sich bei leichter Belebung insgesamt stabil. einen Seite unterstreicht dies unsere Forderung an den
Saisonal bedingt wird Verarbeitungsware gut nachgefragt. Frische Ware Bund und die Länder, bei der Bekämpfung der ASP
fließe vollständig ab, so ein Marktteilnehmer. Mit den vorliegenden gemeinsam zu handeln. Auf der anderen Seite wird
einmal mehr deutlich, dass jetzt auch auf der
Bestellungen scheint man ganz zufrieden zu sein. Der preisliche Wirtschaftsseite die Schlacht- und Verarbeitungs-
Spielraum bleibe dabei begrenzt und hänge von der Nachfrage- möglichkeiten für Nutztiere aus Restriktionsgebieten
entwicklung in der Vorweihnachtszeit ab. deutlich ausgeweitet werden müssen, weil wir mit
Insellösungen auf Grund laufen. Für alle Schweinehalter
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten heißt es nun mehr denn je, weiter akribisch die
Sie wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr. Biosicherheitsmaßnahmen im eigenen Betrieb
einzuhalten!
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