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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine                      ISN-Marktbericht von Dienstag, 09.11.2021

                                                                     Der Schlachtschweinemarkt stabilisiert sich weiter. Die
          Vereinigungspreis   03.11.2021   1,20 €/IP   1,20 – 1,25 €   +-0
                                                                     zunehmende Stabilität des Fleischmarktes übertrug sich
          ISB               09.11.2021           kein Handel         in den letzten Tagen spürbar auf den Lebendmarkt. Auch
                                                                     wenn die Anspannung noch nicht gänzlich verflogen ist,
          ISN-Marktplatz    29.10.-04.11.  1,21 €/kg   1,18 – 1,26 €   + 3
                                                                     so berichten die Vermarkter von einem abnehmenden
          VEZG -Sauenpreis   03.11.2021   0,60 €/kg   0,60 – 0,60 €   +-0   Druck am Lebendmarkt. Für die morgige Notierung wird
                                                                     daher ein unverändertes Preisniveau erwartet.

                                                                     Umsatzsteuerpauschalierung:  Keine  Einwände
          Auktionsergebnis Internet Schweinebörse vom 09.11.2021     des Bundesrates zur geplanten Kürzung
          Bei der Auktion der Internet Schweinebörse am heutigen Dienstag,   In der Bundesratssitzung am vergangenen Freitag gab
          09.11.2021 wurden von insgesamt 820 angebotenen Schweinen in   es  keine  Einwände  gegen  den  Gesetzesentwurf  zur
          5 Partien keine Schweine verkauft.                         geplanten Senkung der Umsatzsteuerpauschalierung in
                                                                     der  Landwirtschaft.  Somit  dürfen  pauschalierende
          Futter: Preise weiter auf hohem Niveau                     Landwirte  ab  2022  statt  bisher  10,7  %  nur  9,5  %
          Der  Futtermittelmarkt  zeigt  auch  weiterhin  keine  Anzeichen  von   Umsatzsteuer berechnen, berichtet Agra Europe. Mit der
          Entspannung. Aufgrund der wirtschaftlich prekären Situation auf den   Neuregelung  will  der  Bund  eine  diesbezügliche  Klage
          landwirtschaftlichen  Betrieben  agieren  die  Mischfutterhersteller  mit   der EU-Kommission vom Tisch bekommen.
          höheren  Preisforderungen  verhalten.  Der  Getreidemarkt  bleibt  nach   Der  Regierungsentwurf  sieht  vor,  dass  der  Durch-
          einer  regelrechten  Preisrally  weiter  auf  sehr  hohem  Niveau.  Für   schnittssatz  für  pauschalierende  Landwirte  künftig  auf
          Futterweizen  franko  Südoldenburg  wurden  am  heutigen  Vormittag   der  Grundlage  einer  Methodik  des  Bundesrechnungs-
          28,80 €/dt genannt. Der Höhepunkt könnte damit überschritten sein, so   hofs berechnet wird. Vorgesehen sind laut der Vorlage
          die Hoffnung eines Getreidehändlers. Sojaschrot 44/7 sei in den Häfen   zudem  die  jährliche  Überprüfung  des  Durchschnitts-
          aktuell wieder etwas besser verfügbar und liegt bei 38,00 €/dt. Das sind   satzes  sowie  eine  jährliche  Berichtspflicht  gegenüber
          80 Cent weniger als in der Vorwoche. Insgesamt ist die Logistik in Bezug   dem  Bundestag.  Sollte  sich  bei  der  Überprüfung  des
          auf den Rohstofftransport nach wie vor sehr eng.           Durchschnittssatzes  eine  Anpassung  ergeben,  ist  die
          Die Marktteilnehmer warten unterdessen gespannt auf die monatliche   Bundesregierung dem Entwurf zufolge verpflichtet, das
          Schätzung  des  US-Landwirtschaftsministeriums  zur  weltweiten   Parlament im Rahmen des dann erforderlichen Gesetz-
          Angebots-  und  Nachfragesituation,  die  heute  veröffentlicht  wird.   gebungsvorhabens einzubinden.
          Aufgrund der globalen Bilanzen könnten geringfügige Änderungen zu   Der Gesetzentwurf steht am Donnerstag dieser Woche
          Preisschwankungen führen.                                  auf der Tagesordnung des Deutschen Bundestages.
                                                                     Gemäß einer Mitteilung des Bundestages soll es durch

          Fleischmarkt: Zunehmende Stabilität                        die Veränderung der Vorsteuerbelastung bei pauscha-
          Am Fleischmarkt setzt sich der Stabilisierungsprozess weiter fort. Der   lierenden Landwirten zu steuerlichen Mehrbelastungen
          Verkauf entwickelt sich in Bezug auf die Preise bei einigen Teilstücken   im kommenden Jahr von 80 Mio. Euro und ab 2023 von
          durchaus positiv und der Mengenabsatz sei insgesamt etwas leichter   95 Mio. Euro pro Jahr kommen. Bis zum Jahr 2025 soll
          geworden. Insgesamt sei der Markt stabil, so ein Marktteilnehmer. Die   sich die steuerliche Mehrbelastung für pauschalierende
          Personalsituation bleibe angespannt und ein limitierender Faktor. Mit   Landwirte auf 365 Millionen Euro summieren.
          Blick  auf das  Vorweihnachtsgeschäft  rechnet man  mit  einer  leichten   Die ISN meint: Für die Landwirte bedeuten die neuen
          Belebung. Auch im europäischen Umfeld sehen Marktteilnehmer den   Pauschalierungssätze  einen  weiteren  spürbaren
          Fleischmarkt aktuell stabil.                               Einschnitt  und  erhebliche  finanzielle  Verluste.  Es  gilt
                                                                     nun, individuell zu kalkulieren, wie die einzelnen Betriebe
                                                                     darauf reagieren sollten.
          Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten         Vor  dem  Hintergrund  des  Drucks  von  Seiten  der  EU-
          Sie wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr.          Kommission  zu  Änderungen  bei  der  Umsatzsteuer-
                                                                     pauschalierung  in  Deutschland  scheint  dem  Gesetz-
                                                                     geber  die  derzeit  finanziell  desaströse  Situation  der
                                                                     Schweinehalter aber völlig egal, denn der Gesetzentwurf
                                                                     des Bundesfinanzministeriums hat im Schnelldurchlauf
                                                                     das parlamentarische Verfahren durchlaufen.

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