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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine                      ISN-Marktbericht von Mittwoch, 22.09.2021
                                                                     Die  Marktlage  am  Schlachtschweinemarkt  präsentiert
          Vereinigungspreis   22.09.2021   1,25 €/IP  1,25 – 1,30 €   +- 0   sich  in  der  Wochenmitte  ohne  Veränderung  und  die
                                                                     dringend  nötige  Erleichterung  für  die  Erzeuger  bleibt
          ISB              21.09.2021   1,28 €/kg  1,275 –1,295€  + 1
                                                                     bisher  aus.  Schlachtreife  Schweine  lassen  sich  nach
          ISN-Marktplatz   10.09.-16.09.  1,27 €/kg  1,26  – 1,275 €  +- 0   wie  vor  in  mehreren  Regionen  nur  mühsam  und  mit
                                                                     Anstrengung  vermarkten.  Es  fehlt  weiterhin  grund-
          VEZG -Sauenpreis   15.09.2021   0,77 €/kg  0,77  – 0,77 €   +- 0
                                                                     sätzlich  an  Anreizen  und  Möglichkeiten,  die
          Amtliche Schlachtzahlen und Schlachtgewichte               Schlachtaktivitäten und damit die Aufnahmefähigkeit zu
                                                                     steigern.  Die  Fleischgeschäfte  verliefen  in  den
           Woche    2021       2020     Vgl. Vorjahr   Ø-Gewicht     vergangenen  Tagen  stabil.  Die  Marktbeteiligten
            35       818.452    869.964      94,1 %      97,0 kg     erhoffen sich Effekte durch die geplanten Werbeaktio-
                                                                     nen im LEH und einen saisonal bedingt anziehenden
            36       840.177    873.021      96,2 %      97,0 kg
                                                                     Bedarf. Wie erwartet stabilisiert sich die Notierung für
            37       842.943    859.827      98,0 %      97,2 kg     Schlachtschweine heute bei 1,25 €.
           01-37   30.560.707   32.016.304   95,5 %                    EU: Deutlich mehr Schweine im 1. Halbjahr
                                                    Quelle: BLE      geschlachtet
          *Bei den Schlachtzahlen und Schlachtgewichten werden nur Schweine mit   In  der  EU  sind  die  Schlachtschweinepreise  auf  das
          einem Zweihälftengewicht zwischen 80 und 110 kg berücksichtigt
                                                                     niedrigste  Niveau  seit  vielen  Jahren  gesunken.
          Die Zahl der Schweineschlachtungen hat sich in der vergangenen   Hauptgrund  dafür  ist,  dass  ein  größeres  Schweine-
          Kalenderwoche  kaum  verändert.  Mit  842.943  Schweinen  wurden   fleischangebot  auf  eine  schwächere  Nachfrage  im
          knapp 3.000 Schweine mehr als in der Woche zuvor geschlachtet.    Binnenmarkt und zuletzt auch in China und Japan trifft.
          Die Schlachtgewichte zeigten mit einem Plus von durchschnittlich   Laut Daten des Statistischen Amtes der Europäischen
          ca. 140 Gramm eine weiter ansteigende Tendenz.             Union (Eurostat) kamen im ersten Halbjahr 2021 in den
                                                                     meldepflichtigen  Schlachtbetrieben  der  27  EU-
          Preisnotierung VEZG vom 22.09.2021                         Mitgliedsstaaten insgesamt 124,17 Mio. Schweine an
          Für den Zeitraum von Donnerstag 23.09. bis Mittwoch 29.09.2021   die Haken; das waren 4,31 Mio. Tiere oder 3,6 % mehr
                                                                     als von Januar bis Juni 2020.
          nennt  die  "Vereinigung  von  Erzeugergemeinschaften  für  Vieh  u.   Im  Vorjahr  hatte  allerdings  die  Corona-Pandemie  zu
          Fleisch"  einen  mittleren  AutoFOM-Preisfaktor  (Median),  den   Ausfällen  in  den  Schlacht-  und  Zerlegebetrieben
          „Vereinigungspreis“ von 1,25 €/Indexpunkt (das sind +- 0 Cent   geführt,  was  beim  Vergleich  berücksichtigt  werden
          gegenüber der Vorwoche) in einer Spanne von 1,25 € bis 1,30 €; der   muss, erläutert Agra Europe. Doch auch gegenüber der
          entsprechende FOM-Basispreis beträgt 1,25 €/kg SG.         ersten Jahreshälfte 2019 haben die Schlachtungen um
                                                                     2,33  Mio.  Tiere  oder  1,9  % zugelegt.  Die  Schweine-
          Schlachtsauen                                              fleischerzeugung in der EU-27 legte aufgrund höherer
          Der Schlachtsauenmarkt steht weiter unter Druck. Die angebotenen   Schlachtgewichte  im  Vergleich  zum  ersten  Halbjahr
          Stückzahlen  stiegen  aufgrund  einer  erhöhten  Abgabebereitschaft   2020  um  478.000  t  oder  4,2  %  auf  11,80  Mio.  t  zu.
          sauenhaltender  Betriebe  weiter  an.  Die  Sauenschlachter  bitten   Seinen Platz als wichtigstes Erzeugerland in der EU hat
          weiter um frühzeitige Anmeldung und führen nach eigenen Angaben   Spanien ausgebaut. Bei den Iberern stieg aufgrund der
          Wartelisten. Für die  neue  Schlachtwoche kündigten  Tönnies  und   aufgestockten Mast- und Verarbeitungskapazitäten die
          Westfleisch bereits vor Bekanntgabe der VEZG-Preisempfehlung für   Zahl  der  Schweineschlachtungen  um  4,9  %  auf
                                                                     28,34 Mio. Tiere an. Im Unterschied zu vielen anderen
          Schlachtsauen  einen  Rückgang  der  hauseigenen  Auszahlungs-  Ländern  nahmen  die  Schlachtgewichte  dort  jedoch
          preise um 7 Cent an.                                       leicht ab. In Deutschland nahm das Schlachtschweine-
          Beim  Handel  mit  Sauenfleisch  lässt  die  erhoffte  saisonale   aufkommen  dagegen  verglichen  mit  der  ersten
          Nachfragebelebung weiter auf sich warten. Die Kühlhausbestände   Jahreshälfte  2020  um  685.000  Tiere  oder  2,6  %  auf
          sind hoch und belasten das Geschäft. Das Kaufinteresse aus der   26,09  Mio.  Stück  ab;  die  Fleischerzeugung  war  um
          Verarbeitungsindustrie ist noch verhalten und die Marktteilnehmer   1,3 % auf 2,52 Mio. t rückläufig. Verantwortlich hierfür
          hoffen auf ein Anziehen der Nachfrage in den nächsten ein bis zwei   war vor allem, dass weniger Ferkel und Mastschweine
          Wochen.  Eine  spürbare  Einschränkung  stellen  die  Personal-  aus  dem  Ausland  in  die  Bundesrepublik  geliefert
          engpässe in der Zerlegung dar.                             wurden.  Spürbar  zugenommen  haben  im  ersten
                                                                     Halbjahr  2021  die  Schweineschlachtungen  in  Polen,
                                                                     den  Niederlanden,  Belgien  und  Dänemark,  und  zwar
          Neue  Marktinformationen  zum  Schweinemarkt erhalten  Sie   um  6,9  %  bis  9,7  %  gegenüber  dem  vergleichbaren
          wieder am Freitag ab ca. 12.30 Uhr.                        Vorjahresniveau.

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