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Schweinehalter  offen  mit  Namen  und  Adresse  geantwortet  haben  -   Produktionskosten  durch  strengere  Haltungsvorgaben
          wider.  Immer  mehr  der  in  Deutschland  insgesamt  noch  am  Markt   darstellt, besteht noch immer eine riesige Kluft“.
          verbliebenen knapp 20.000 Schweinehalter steigen aus, weil sie sich
          von der Politik im Stich gelassen fühlen und keine Perspektive für ihren  ISN-Umfrage zur Zukunft der Schweinehaltung
          Betrieb sehen. Die Verlagerung der Tierhaltung ins Ausland ist im vollen   Insgesamt  1.048  Schweinehalter  –  darunter  350
          Gange.                                                     Sauenhalter und 698 Schweinemäster haben im Juli und
          Die aktuelle Umfrage der ISN unter Schweinehaltern, die zusammen ca.    August 2021 an der Umfrage der ISN teilgenommen. Im
          10  Prozent  der  deutschen  Schweine  halten,  ist  daher  höchst   Mittel hielten die Sauenhalter 463 Sauen und die Mäster
          alarmierend. Es zeichnet sich nun konkret ein Strukturbuch von bisher   2017 Mastschweine. Damit waren die befragten Betriebe
          unbekanntem Ausmaß ab. Rund 60 Prozent der Sauenhalter und 40   – wie auch schon bei den vorherigen ISN-Befragungen
          Prozent  der  Schweinemäster  will  in  den  nächsten  zehn  Jahren   – im Durchschnitt deutlich größer als der Durchschnitt
          aufgeben, lediglich 6 bzw. 8 Prozent wollen ihre Sauenhaltung bzw.   aller  deutschen  Betriebe,  der  nach  den  amtlichen
          Schweinemast noch ausbauen. Zusammengenommen wird sowohl der
          Sauen- als auch Schweinebestand in den nächsten Jahren um weitere   Statistiken  bei  252  Sauen  und  940  Mastplätzen  liegt.
          25 bis 30 Prozent abgebaut werden.                         Somit  umfasst  die  Umfrage  rund  10  Prozent  der
          Die Ergebnisse zeigen noch einmal eine deutliche Verschärfung der   deutschen  Schweinehaltung.  Der  Löwenanteil  der
          Lage im Vergleich zu den vorherigen Umfragen der ISN aus 2018, bei   teilnehmenden Betriebe kommt aus Niedersachsen (162
          denen  ebenfalls  Name  und  Betrieb  zu  jedem  ausgefüllten  Bogen   Sauenhalter  und  369  Schweinemäster)  gefolgt  von
          bekannt war. Die Zahlen von damals haben sich im Nachhinein übrigens   Nordrhein-Westfalen (90 bzw. 162 Betriebe). Aber auch
          sehr genau bestätigt.                                      aus  dem  Süden  Deutschlands  haben  59  bzw.  102
          Bei  der  Frage  nach  dem  Warum,  sind  sich  Sauenhalter  und   Betriebe  teilgenommen.  Wichtig:  Alle  Ferkelerzeuger
          Schweinemäster einig. Es sind besonders die Summe der Auflagen, die   und  Mäster  haben  unter  Angabe  von  Namen  und
          fehlende Planungssicherheit und ganz besonders auch der fehlende   Kontaktdaten an der Umfrage teilgenommen, wodurch
          politische  Rückhalt,  die  sie  zum  Ausstieg  treiben.  Trotz  der  aktuell   eine  entsprechende  Belastbarkeit  der  Ergebnisse
          desaströsen finanziellen Situation der Betriebe wird die Ökonomie erst   gegeben ist. So haben sich auch bei den vorherigen ISN-
          danach als Ausstiegsgrund benannt – das zeigt, welche Bedeutung das   Umfragen  die  Ergebnisse  im  Nachhinein  fast  genau
          (Nicht)Handeln der Politik hat.                            bestätigt.
          Die  Umfrageergebnisse  zeigen  eines  zudem  sehr  deutlich:  Kleinere
          Betriebe  wird  es  in  Zukunft  kaum  noch  geben.  Denn  je  kleiner  der   Die wichtigsten Ergebnisse:
          Betrieb, desto eher denkt dieser laut Umfrage ans Aufgeben. Besonders   •  In  den  nächsten  zehn  Jahren  wollen  60  %  der
          im Süden Deutschlands ist die Lage der Schweinehaltung dramatisch –   Sauenhalter und 40 % der Schweinemäster aussteigen.
          dort wollen fast drei Viertel der Sauenhalter und mehr als die Hälfte der   •  Bei  etwa  jedem  sechsten  befragten  Betrieb  ist  der
          Schweinemäster in den nächsten zehn Jahren ihre Schweinehaltung   Ausstieg schon sehr konkret und bereits eingeleitet oder
          aufgeben.                                                  steht innerhalb der nächsten zwei Jahre bevor.
                                                                     •  Vor  allem  kleinere  Betriebe  planen  einen  zeitnahen
          Der ISN-Vorsitzende Heinrich Dierkes sowie Geschäftsführer Dr.   Ausstieg innerhalb der nächsten zwei bis fünf Jahre.
          Torsten Staack kommentieren die Ergebnisse so:             •  Größte  Ausstiegsraten  in  Süddeutschland:  Mehr  als
                                                                     70 % der Sauenhalter und 55 % der Schweinemäster im
          Dierkes: „Es brennt lichterloh in der Schweinehaltung, natürlich macht
          uns  Schweinehalter  die  aktuell  katastrophal  schlechte  Marktsituation   Süden  planen  in  den  nächsten  zehn  Jahren
          arg zu schaffen. Aber dass so viele von uns aufhören, ist besonders   auszusteigen.
          auch  eine  Folge  der  fehlenden  Perspektive  und  des  fehlenden   • Die Tierzahlen schrumpfen: Durch die hohe Zahl der
          Rückhalts von Seiten der Politik. Wir müssen feststellen, dass in der   aussteigenden  Ferkelerzeuger  und  Schweinemäster
          abgelaufenen  Legislaturperiode  viel  über  die  Umgestaltung  der   werden voraussichtlich 25 bis 30 % weniger Sauen und
          Schweinehaltung diskutiert wurde – mit durchaus richtigen Ansätzen im   Mastschweine in den Betrieben gehalten werden.
          Rahmen der Borchert-Kommission. Doch die verschiedenen Parteien   •  Hauptgründe  der  Betriebsaufgabe:    Summe  der
          und  Ministerien  haben  sich,  wo  es  nur  ging,  gegenseitig  Sand  ins   Auflagen, fehlende Perspektive und Planungssicherheit
          Getriebe  gestreut.  Geblieben  sind  viele  Baustellen  und  noch  mehr   und mangelnder politischer Rückhalt. Trotz der aktuell
          Fragen. Den Schaden haben wir Bauern.“                     desaströsen  Marktlage  liegt  die  Ökonomie  als
                                                                     Ausstiegsgrund nicht auf den ersten Plätzen.
          Staack:  „Der  gesellschaftspolitische  Wunschzettel  ist  lang.  Faktisch
          werden die schweinehaltenden Betriebe aber derzeit aufgerieben. Denn   Ausführliche   Umfrageergebnisse   mit   grafischer
          zwischen  Wunsch  und  Realität,  die  sich  in  weiterhin  mangelnder   Darstellung stehen im www.schweine.net bereit.
          Preisbereitschaft  der  Konsumenten  bei  gleichzeitig  immer  höheren
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