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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine                      ISN-Marktbericht von Mittwoch, 09.06.2021


          Vereinigungspreis   09.06.2021   1,57 €/IP  1,57 – 1,60 €   +- 0
                                                                     Am  Schlachtschweinemarkt  zeigen  sich  Tag  für  Tag
          ISB              08.06.2021   1,64 €/kg  1,625–1,655 €  + 1   etwas freundlichere Tendenzen. Dazu trägt maßgeblich
          ISN-Marktplatz   28.05.-03.06.  €/kg   kein Handel         das  überschaubare  Angebot  an  schlachtreifen
                                                                     Schweinen  bei.  Zudem  werden  die  Maßnahmen  zur
          VEZG -Sauenpreis   02.06.2021   1,13 €/kg  1,10 – 1,15 €   + 3
                                                                     Eindämmung der Corona-Pandemie Schritt für Schritt
          Amtliche Schlachtzahlen und Schlachtgewichte               gelockert,  was  weitere  Nachfrageimpulse  im  Außer-
                                                                     Haus-Verzehr  bedeutet.  Des  Weiteren  bedingt  das
           Woche    2021       2020     Vgl. Vorjahr   Ø-Gewicht     wärmere Wetter höhere Umsätze im Grillgeschäft.
            20       889.243    895.583      99,3 %      97,4 kg     Dennoch  wird  die  positive  Grundstimmung  immer
            21       758.857    779.577      97,3 %      97,4 kg     wieder  von  der  Käuferseite  ausgebremst.  Die
                                                                     Schlachtunternehmen   klagen   über   schwache
            22       803.474    911.268      88,2 %      97,3 kg
                                                                     Geschäfte  am  Fleischmarkt  bei  weiterhin  umfang-
           01-22   18.204.607   19.533.672   93,2 %                  reichen  Lagerbeständen  und  über  größere  Fleisch-
                                                    Quelle: BLE      mengen am EU-Binnenmarkt, weil der China-Export der
          *Bei den Schlachtzahlen und Schlachtgewichten werden nur Schweine mit
          einem Zweihälftengewicht zwischen 80 und 110 kg berücksichtigt   umliegenden Länder nicht mehr so gut laufe.
                                                                     Unter  dem  Deckmantel  der  oben  angeführten
          In  der  vergangenen  Woche  wurden  in  Deutschland  ca.  45.000   Argumente  versuchten  die  Top-3-Schlachtunter-
          Schweine mehr als in der Vorwoche geschlachtet. Hintergrund dafür   nehmen  in  der  letzten  Woche  kurzzeitig  mit
          sind  die  feiertagsbedingten  Verschiebungen  durch  Pfingstmontag   Hauspreisen  den  Markt  zu  verunsichern.  Letztlich
          und  Fronleichnam.  Die  durchschnittlichen  Schlachtgewichte   konnten sich diese am Markt aber nicht durchsetzen -
          nahmen um 120 g ab.
                                                                     auch  wegen  der  knapp  verfügbaren  Mengen  an
          Preisnotierung VEZG vom 09.06.2021                         schlachtreifen Schweinen.
          Für den Zeitraum von Donnerstag 10.06. bis Mittwoch 16.06.2021   Dementsprechend  wurde  heute  von  der  Vereinigung
          nennt  die  "Vereinigung  von  Erzeugergemeinschaften  für  Vieh  u.   der  Erzeugergemeinschaften  für  Vieh  und  Fleisch
          Fleisch"  einen  mittleren  AutoFOM-Preisfaktor  (Median),  den   erneut  ein  Preis  von  1,57  €/kg  SG  notiert.  Die
          „Vereinigungspreis“ von 1,57 €/Indexpunkt (das sind +- 0 Cent   Hauspreise  dürften  damit  vorerst  vom  Tisch  sein,
          gegenüber der Vorwoche) in einer Spanne von 1,57 € bis 1,60 €; der   jedoch konnte die Verunsicherungstaktik der Schlacht-
          entsprechende FOM-Basispreis beträgt 1,57 €/kg SG.         unternehmen  einen  möglichen  Notierungsanstieg  in
                                                                     dieser  Woche  verhindern.  Ein  entsprechender
          Schlachtsauen: Tauziehen um Auszahlungspreise              Notierungsanstieg  wäre  für  Ferkelerzeuger  und
          Auf  dem  Schlachtsauenmarkt  zeigt  sich  –  ähnlich  wie  bei  den   Schweinemäster dringend notwendig, denn gestiegene
          Schlachtschweinen  –  ein  Tauziehen  um  die  Auszahlungspreise.   Kosten – vor allem für Futter – zehren seit Monaten an
          Nachdem die Sauennotierung in der vergangenen Woche parallel   der Liquidität der Betriebe. Entsprechend groß ist der
          zum Schlachtschweinemarkt um drei Cent zulegte, hielten sich die   Unmut vieler Schweinehalter.
          beiden großen Sauenschlachter Tönnies und Westfleisch zunächst   Anstatt  weiteren  Druck  auf  die  Erzeuger  auszuüben,
          noch  zurück.  Schließlich  erhöhte  Tönnies  zunächst  den   sollten  die  Schlachtunternehmen  alles  daran  setzen,
          Auszahlungspreis  um  3  Cent  auf  1,03 €,  nahm  diese  Erhöhung   die  Kosten  an  den  Einzelhandel  weiterzugeben.
          jedoch nach kurzer Zeit wieder zurück.  Die Westfleisch teilte auf   Schweinemäster und Ferkelerzeuger haben stark unter
          ihrer  Website  mit,  den  Sauenpreis  auf  Anfrage  auszugeben.  Im   den  niedrigen  Preisen  gelitten,  die  Lebensmittel-
          Vorfeld der heutigen Notierungsfeststellung für Schlachtsauen gab   einzelhändler  dagegen  haben  stark  von  der  Corona-
          die Westfleisch für die neue Schlachtwoche einen Auszahlungspreis   Krise profitiert und riesige Rekordgewinne eingefahren.
          von 1,00 € heraus.
          Schlachtsauen fließen weiterhin stetig ab, während der Handel mit
          Sauenfleisch saisonal bedingt zugunsten der Grillfleischnachfrage
          ruhig ausfällt. Die Sauenschlachter stehen grundsätzlich weiter im
          Wettbewerb  um  die  Auslastung  ihrer  Schlachthaken.  Insgesamt
          deutet sich eine Seitwärtsbewegung der Sauennotierung an.

          Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten
          Sie wieder am Freitag ab ca. 12.30 Uhr.

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