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ISN-Marktbericht von Dienstag, 08.06.2021

          Aktuelle Notierungen Schlachtschweine                      Am Schlachtschweinemarkt bestimmt aktuell das kleine
                                                                     Lebendangebot das Marktgeschehen. Die Vermarktung
                                                                     schlachtreifer Schweine verläuft reibungslos, ungeachtet
          Vereinigungspreis   02.06.2021   1,57 €/IP   1,54 – 1,59 €   + 3
                                                                     der  Klagen  der  Schlachtunternehmen  über  die
          ISB               08.06.2021   1,64 €/kg   1,625 – 1,655 €  + 1   Preisgestaltung der Fleischverkäufe.
                                                                     In  der  heutigen  Auktion  der  Internet  Schweinebörse
          ISN-Marktplatz    28.05.-03.06.        kein Handel         wurde ein sehr übersichtliches Angebot an Partien im
                                                                     Auktionskatalog zu einem Durchschnittspreis von 1,64 €
          VEZG -Sauenpreis   02.06.2021   1,13 €/kg   1,10 – 1,15 €   + 3   gehandelt. Ganz offensichtlich setzt sich der von den drei
                                                                     großen Schlachtunternehmen in der Vorwoche genannte
                                                                     Hauspreis für „freie“ Schweine nicht durch. Bezogen auf
          Auktionsergebnis Internet Schweinebörse vom 08.06.2021     die  morgige  Preisfindung  ist  daher  ein  festes
          Bei der Auktion der Internet Schweinebörse am heutigen Dienstag,   Notierungsniveau zu erwarten.

          08.06.2021 wurden von insgesamt 974 angebotenen Schweinen in   Deutsche  Schweinefleischerzeugung  weiter
          6 Partien 974 Schweine in 6 Partien im Durchschnitt zu einem Preis   rückläufig
          von 1,64 €/kg SG (+ 1 Cent zur letzten Auktion) in einer Spanne von   Der Rückgang der Schweineschlachtungen in Deutsch-
          1,625 € bis 1,655 € verkauft.                              land  hat  sich  im  April  weiter  fortgesetzt,  jedoch  im
                                                                     Vergleich zu den Vormonaten abgeschwächt. Wie aus

                                                                     aktuellen  Daten  des  Statistischen  Bundesamtes
          Futter: Preise weiter auf hohem Niveau                     (Destatis) hervorgeht, kamen im April knapp 4,30 Mio.
          Der Futtermittelmarkt zeigt keine kursverändernden Neuigkeiten und die   Schweine  an  die  Haken,  das  waren  lediglich  0,9  %
          Mischfutterpreise liegen weiter auf hohem Niveau. Die alte Ernte bleibe   weniger als im April 2020, berichtet AgE. Im gesamten
          gefragt, vor allem Gerste, berichtete ein Marktteilnehmer. Für Gerste   ersten  Jahresdrittel  2021  wurde  beim  Schlacht-
          franko Südoldenburg werden aktuell 26,60 €/dt genannt. Ex Ernte liegt   aufkommen jedoch ein Minus von 609.610 Tieren oder
          der Preis nominell bei 20,70 €/dt und für die Lieferung September bis   3,3 % im Vorjahresvergleich auf 17,73 Mio. Schweine
          Dezember  werden  21,20  €/dt  genannt.  Futterweizen  liegt  franko   verzeichnet.  Aufgrund  gestiegener  Schlachtgewichte
          Südoldenburg  aktuell  bei  26,30  €/dt,  ex  Ernte  sind  es  nominell   nahm die Schweinefleischerzeugung mit 1,7 % weniger
          21,70 €/dt und für die Lieferung September bis Dezember 22,20 €/dt.   stark ab. Aus den Daten geht hervor, dass der Rückgang
          Bei  Ölschroten  ist  eine  feste  Tendenz  erkennbar,  kommentierte  ein   der Schlachtungen ausschließlich auf die geringere Zahl
          Marktteilnehmer.  Sojaschrot  44/7  war  franko  Bramsche  zuletzt  für   an  ausländischen  Schlachtschweinen  zurückzuführen
          38,00 €/dt zu haben, das sind 90 Cent mehr als in der Vorwoche.   ist, die hierzulande gewerblich verarbeitet wurden. Von
                                                                     Januar bis April wurden 424.715 schlachtreife Schweine

                                                                     aus  anderen  EU-Ländern  an  die  hiesigen  Fleisch-
          Fleischmarkt: Lebensmitteleinzelhandel mauert              hersteller geliefert; das waren rund 635.000 Stück oder
          Am  Fleischmarkt  ist  die  Handbremse  noch  immer  nicht  vollständig   60 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Dagegen blieb
          gelöst. Obwohl am Wochenende die zur Verfügung stehenden Plätze   das Schweineangebot aufgrund des „Schweinestaus“ zu
          der  Restaurants  gut  besetzt  waren  und  die  Bevölkerung  die   Jahresbeginn  aus  heimischen  Ställen  mit  17,3  Mio.
          zurückgewonnenen  Freiheiten  auch  beim  Grillen  sichtlich  genoss,   Stück  relativ  konstant.  Der  Anteil  der  verarbeiteten
          klagen  die  Schlachtunternehmen  weiterhin  über  Schwierigkeiten,  im   Auslandschweine in den deutschen  Schlachthöfen  lag
          Verkauf die Erlöse zu steigern. Der Lebensmitteleinzelhandel mauere   nur noch bei 2,4 %, verglichen mit 6,3 % im ersten Drittel
          und akzeptiere keine höheren Preise, berichtete ein Marktteilnehmer.   des Vor-Corona-Jahres 2019.
          Entsprechende  Bemühungen  würden  von  günstigeren  Offerten  der   Ganz besonders betroffen von den geringen Lieferungen
          Mitbewerber unterboten. Insgesamt sei ausreichend Ware verfügbar,   an Auslandsschweinen war NRW. Laut Destatis kamen
          Engpässe  bestünden  nicht,  obwohl  es  in  der  Branche  personelle   dort in den ersten vier Monaten 2021 nur noch 107.580
          Probleme gebe. Die eingelagerten Mengen an Schweinefleisch in den   Schweine aus anderen EU-Staaten an die Haken; das
                                                                     waren 78,9°% weniger als im Vorjahreszeitraum. Dies
          Gefrierhäusern  werden  zudem  als  Argument  für  ausreichende   konnte  durch  das  um  130.000  auf  5,73  Mio.  Tiere
          Verfügbarkeit angeführt. Der fehlende Absatz in wichtige Drittländer sei   gestiegene  heimische  Angebot  nicht  ausgeglichen
          ein Manko.                                                 werden;  das  gesamte  Schlachtaufkommen  sank  um
                                                                     4,5 %  auf  5,84 Mio.  Schweine.  Damit  übernahm
          Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten         Niedersachsen   den   ersten   Platz   bei   den
          Sie wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr.          Schweineschlachtungen in  Deutschland,  obwohl diese
                                                                     dort gegenüber dem ersten Jahresdrittel 2020 ebenfalls
                                                                     zurückgingen, nämlich um 2,1 % auf 5,87 Mio. Stück.

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