Page 184 - archiv_2021
P. 184

ISN-Marktbericht von Dienstag, 09.03.2021
          Aktuelle Notierungen Schlachtschweine:
                                                                     Der Schlachtschweinemarkt ist zu Wochenbeginn sehr
          Vereinigungspreis   03.03.2021   1,40 €/IP   1,35 – 1,40 €   +-10   knapp  versorgt.  Gleichzeitig  besteht  auf  der
                                                                     Erzeugerseite  kein  Verkaufsdruck  mehr,  was  den
          ISB               09.03.2021   1,61 €/kg   1,585 – 1,63 €   + 5
                                                                     Wettbewerb  befeuert.  Die  angebotenen  Stückzahlen,
                                                                     die  nicht  bedarfsdeckend  ausfallen,  werden  von  den
          ISN-Marktplatz    26.02.-04.03.  1,47 €/kg   1,405 – 1,505 €  + 13
                                                                     Abnehmern  sehr  rege  umworben.  Viehvermarktern
          VEZG -Sauenpreis   03.03.2021   1,00 €/kg   0,97 – 1,03 €   + 13   gelingt  es  aktuell  nicht  immer,  die  mit  den
                                                                     Schlachtunternehmen vereinbarten Mengen zu liefern.
          Auktionsergebnis Internet Schweinebörse vom 09.03.2021     In  der  heutigen  Auktion  der  Internet  Schweinebörse
          Bei der Auktion der Internet Schweinebörse am heutigen Dienstag,   zeigte sich aufgrund des hohen Kaufinteresses und der
                                                                     verhaltenen  Abgabebereitschaft  der  Erzeuger  ein
          09.03.2021 wurden von insgesamt 1.840 angebotenen Schweinen in   äußerst  zügiger  Handelsverlauf.  Der  erzielte
          12 Partien 1.840 Schweine in 12 Partien im Durchschnitt zu einem   Durchschnittspreis  von  1,61  €  für  die  gehandelten
          Preis von 1,61 €/kg SG (+5 zur letzten Auktion) in einer Spanne von   Partien  liegt  21  Cent  über  dem  aktuellen
          1,585 € bis 1,63 € verkauft.                               Notierungsniveau  und  spricht  für  einen  weiteren,
                                                                     starken Notierungsanstieg.

          Futter: Weiter hohes Preisniveau                             Westfleisch behauptet sich im Krisenjahr 2020
          Der  Futtermittelmarkt  stabilisiert  sich  auf  dem  erreichten,  hohen   Die Westfleisch konnte das herausfordernde Jahr 2020
          Niveau. Auch bei den Einzelkomponenten deuten sich aktuell keine   ordentlich  meistern,  so  kommentierte  Finanzvorstand
          grundsätzlichen Trendwechsel an. Futterweizen franko Südoldenburg   Carsten Schruck im Rahmen des digitalen Westfleisch-
          ist im Großhandel unverändert für 24,50 €/dt zu haben. Ein verhaltenes   Tags  in  der  vergangenen  Woche  die  Bilanz  des
          Kaufinteresse aufgrund des bestehenden Preisniveaus sei derzeit von   Vorjahres.  Das  Unternehmen  konnte  seine  Schlacht-
          den Mischfutterherstellern zu verzeichnen. Wenig besprochen werde   zahlen  nach  eigenen  Angaben  vom  negativen
          die neue Ernte aufgrund abweichender Preisvorstellungen.   Branchentrend entkoppeln, den Umsatz leicht steigern
          Sojaschrot 44/7 pendelte gegenüber der Vorwoche leicht zurück. Im   und im Bereich der Weiterverarbeitung wachsen. Den
          Großhandel wurden franko Bramsche zuletzt 43,30 €/dt genannt, das   über  4.200  landwirtschaftlichen  Mitgliedern  können
          sind 50 Cent weniger als in der Vorwoche. An den Börsen zeigen sich   neben  einer  Dividende  in  Höhe  von  4,2  %  auf  ihr
          die  Wettermärkte:  In  Brasilien  kommt  die  Sojabohnenernte  regen-  Geschäftsguthaben  weitere  Sonderboni  ausgezahlt
                                                                     werden.
          bedingt nur langsam voran, während es in Argentinien zu trocken ist.
                                                                     Gut 7,5 Mio. Schweine inkl. Sauen schlachtete West-
                                                                     fleisch  im  vergangenen  Jahr.  Das  bedeutet  einen
          Fleischmarkt: Mühsame Weitergabe von Aufschlägen           Rückgang  von  3,5  %.  Die  Großviehschlachtungen
          Am Fleischmarkt zeigten sich in den letzten Wochen belebende Impulse   lagen mit rund 436.000 Rindern und einem Plus von
          und auch Möglichkeiten, die höheren Verkaufspreise im Fleischhandel   0,6°% etwa auf Vorjahresniveau.
          umzusetzen. Das Tempo im Verkauf könne jedoch aktuell nicht mit der   Der Jahresumsatz stieg im Vergleich zu 2019 um 1,3 %
          Preisentwicklung im Einkauf mithalten, berichtete ein Marktteilnehmer.   auf 2,83 Mrd. €. Der Jahresüberschuss sank vor allem
          Abschnitte  und  Schultern  seien  derzeit  gesucht.  Auch  die   aufgrund der zusätzlichen Kosten im Zuge der Corona-
          Schinkennachfrage  sei  ungebrochen.  Problematischer  gestalten  sich   Pandemie  und  der  Afrikanischen  Schweinepest  um
                                                                     2,6°Mio. € auf 8,1 Mio. €. Nach der vorübergehenden
          weiterhin die vorzugsweise in der Gastronomie nachgefragten Artikel   Schließung  des  Standortes  Coesfeld  wurden  für  alle
          wie z.B. die Lachse. Erleichterung herrscht in der Branche in Bezug auf   Produktionsstätten  Hygienekonzepte  erarbeitet.  Es
          die  jüngste  Öffnung  des  vietnamesischen  Marktes  für  deutsches   wurden Teststrategien installiert, eine Mio. PCR-Tests
          Schweinefleisch als Schritt in die richtige Richtung. Sollten die „großen“   durchgeführt  und  zwei  Mio.  OP-Masken  eingekauft.
          Märkte China, Südkorea und Japan jedoch dauerhaft gesperrt bleiben,   Diese  Maßnahmen  kosteten  das  Unternehmen  mehr
          werde sich die Wertigkeit der Teilstücke weiter anpassen müssen, so   als 22 Mio. €. Und weil China nach dem Ausbruch der
                                                                     ASP  in  Ostdeutschland  sämtliche  Importe  stoppte,
          eine Sorge. „Weiter dranbleiben“ heißt es also für die Bundesregierung.    mussten  Warenbestände  in  nennenswerter  Größen-
                                                                     ordnung abgewertet werden.

          Neue  Marktinformationen  zum  Schweinemarkt  erhalten  Sie   Dem steht eine positive Entwicklung im Einzelhandel
          wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr.              gegenüber. Unter anderem die „Hamsterkäufe“ unter-
                                                                     stützten die Geschäftsentwicklung im Bereich Wurst-,
                                                                     Convenience-  und  SB-Waren.  Der  Absatz  der
                                                                     Westfleisch-Tochter Westfalenland stieg um 14,7 %.

          -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
          Der Inhalt dieses Marktberichts ist urheberrechtlich geschützt. Meldungen und Nachrichten erfolgen nach bestem Gewissen, aber ohne Gewähr. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist
          eine Verwertung ohne Einwilligung strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen (per Fax, Fotokopie, etc) auszugsweisen Nachdruck, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung
          und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle Rechte sind vorbehalten. Fotokopien für den persönlichen Gebrauch bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung.
   179   180   181   182   183   184   185   186   187   188   189